» Kapitel 24 «

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Mit einem deutlichen Laut der Erregung, der Lust, der Erleichterung, erwiderte er meinen Kuss. Er presste seinen muskulösen, durchtrainierten Körper an den meinen und drang mit seiner Zunge in meinen Mund vor. Ich wiederum knabberte im Gegenzug leicht an seiner vollen Unterlippe, was ihn schon immer völlig wahnsinnig gemacht hatte und nestelte mit meinen Fingern an den Knöpfen seines blauen Hemds. Es kostete ihn Kraft, sich von mir und meiner wachsenden Begierde zu lösen und einen Schritt zurückzutaumeln.

»Das gefällt dir, nicht wahr?«, fragte er außer Atem und grinste mich durchtrieben an. »Dass du mich mit einem simplen Fingerschnipsen um den gesunden Menschenverstand bringen kannst. Gott, wie ich dich liebe«, flüsterte er etwas leiser.

Ich sah ihn an und nahm seinen Anblick genüsslich in mich auf. Sein Gesicht war leicht gerötet, seine Lippen geschwollen, sein Haar zerzaust, sein Lächeln vielsagend. Er erschien mir in jenem Moment schöner denn je, übernatürlich schön, makellos, perfekt, begehrenswert.

»Olivia«, sagte er mit mahnender Stimme. »Ich will nicht, dass wir etwas tun, das du im Nachhinein als falsch bezeichnest.«

Ich überbrückte die Distanz zwischen uns und blickte ihm in die Augen, als ich meinen Wunsch in Worte fasste: »Ich möchte mit dir schlafen, Connor.« Niemals, wirklich niemals hätte ich gedacht, dass ich dies noch einmal zu ihm oder zu irgendjemandem sonst sagen würde - und doch stand ich hier.

Augenblicklich fanden unsere Lippen wieder zueinander.

Mein Herz pochte unglaublich schnell, als er mich auf seine Arme hob und mit mir durch den Wald stolperte. Kichernd barg ich mein Gesicht an seinem Hals und drückte ihm auch dort Küsse auf die Haut. Er seufzte wohlig und setzte mich erst ab, als wir vor einer gewaltigen Eiche zum Stehen kamen.

Ich hob den Blick und fand in dem dichten, dunklen Blätterdach eine hölzerne Aussichtsplattform wie sie die Jäger benutzten und wusste sofort, was Connor hiermit anstrebte. »Ich soll da hoch?«

»Und wie du da hoch sollst«, sagte er zufrieden und leckte sich über die Lippen.

»Du willst mich umbringen.«

»Gewiss nicht.« Er griff nach meiner Hand und zog mich auf die andere Seite der Eiche. Vor meinen Augen wand sich eine instabil aussehende Holzleiter in die Höhe. Ich lachte auf: »Nein.«

»Traust du dich etwa nicht?«, frohlockte Connor schmeichelnd und zog ein gespielt enttäuschtes Gesicht.

»Was, wenn das Ding mein Gewicht nicht aushält, ich falle und mir das Genick breche?«

»Tja, in diesem Fall werde ich mir wohl eine andere Gespielin suchen müssen«, sagte er trocken und wandte sich zum Gehen. »Lebwohl, Olivia, ich werde dich niemals...«

Ich packte ihn am Ärmel und schaute ihm tief in die Augen: »Ich hasse dich.« Damit ergriff ich die erste Sprosse der Leiter und zog mich daran empor.

Connor lachte hinter mir und lobte mich: »Gut so, Livvy. Das ist mein Mädchen.«

Letztlich ging die ganze Sache, abgesehen von dem ein oder anderen Straucheln, gut.

Connor folgte mir in einem kaum nennenswerten Abstand und kniete sich oben angekommen neben mich. »Und? So schlimm?«

»Die Höhe nicht«, sagte ich und schaute mich neugierig um. Von hier oben konnte man nur noch die Umrisse des Schlosses erahnen. »Aber die Leiter solltest du bei Gelegenheit gegen eine sicherere eintauschen. Am besten, du...«

Connor ließ mich meinen Satz nicht beenden, weil er erneut seine Lippen auf meine presste. Sofort erwachte der Hunger in meinem Innern aufs Neue, meine Hände fanden ihren Weg in die Haare meines ehemaligen Geliebten und ehe ich es mich versah, saß ich auf seinem Schoß und küsste ihn als gäbe es nichts Besseres auf der Welt.

BORN TO BURN (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt