[12]↪️°Do it again°

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PoV. Jimin

Ich wollte nurnoch ins Bett fallen und schlafen, aber als wir durch die Wohnungstür liefen, wurde ich am Ärmel zurückgezogen. Es war Yoongi und er schaute mir nicht gerade freundlich entgegen.

"W-was ist?", fragte ich unsicher und sah den anderen 5 wehmütig hinterher. Die konnten jetzt schlafen gehen und ich würde erst noch von Suga was zu hören bekommen.

"Komm mit."

Ohne auf eine Erwiderung zu warten, zog er mich mit sich und hielt erst vor seinem Arbeitszimmer an.

Er holte seinen Schlüssel raus, während mir zehntausend verschiedene Gedanken durch den Kopf rasten.

Will er mich jetzt umbringen und meine Leiche vergraben?

Das und ähnliche, bescheuerte Fragen stellte ich mir innerlich.

"Was wird das?" Anstatt mir zu antworten, schob er mich in sein Arbeitszimmer und zog hinter mir die Türe zu.

"Yoongi?"

"Wir müssen wegen vorher und dem, was ich getan habe reden. Ich wollte dich nicht küssen, okay? Vergiss das Ganze und erzähle es niemandem, sonst sind wir fällig."

Ich nickte hastig und hatte dabei ganz bestimmt nicht vor, irgendein Wort darüber zu verlieren.

"Aber warum hast du mich geküsst, wenn du es nicht wolltest? L-liebst du mich?" Ich schaute zu ihm und wartete auf seine Antwort, die daraus bestand, dass er auflachte und den Kopf schüttelte.

"Oh Jimin, natürlich nicht. Wieso sollte ich dich lieben?"

Autsch. Aus irgendeinem Grund taten seine Worte weh, obwohl ich doch garnicht hören wollte, dass er mich liebt, oder? Das machte absolut keinen Sinn.

"Also bist du jetzt schwul?", fragte ich vorsichtshalber nochmal nach.

Stand Yoongi jetzt auf Männer oder nicht?

"Der Kuss wird nicht wieder passieren, das ist alles, was du wissen musst." Er ging auf meine Aussage nicht ein, aber genau deshalb hatte er sie auch indirekt bestätigt.

Aber jetzt wo das geklärt war, vielleicht konnten wir dann wieder Freunde sein, so wie früher.

"Lass es uns vergessen und wieder Freunde sein.", schlug ich vor.

Aber nein, der Herr wollte ja nicht.

"Es hat sich nichts geändert, wir sind nicht mehr befreundet."

"Warum?", fragte ich verzweifelt weiter und hätte alles dafür gegeben, dass es wieder so wie früher wurde.

Seufzend überbrückte er unseren Abstand und nahm mich wieder in eine feste Umarmung. Zum zweiten Mal heute schon.

"Darum. Dein Körper ist viel zu attraktiv. Ich könnte es nicht aushalten, ihn nie berühren zu dürfen."

"Aber du berührst ihn doch gerade."

Er lachte bei meinen Worten und zog mich noch enger an sich.

"Nicht diese Art von Berührung.", raunte er in mein Ohr und überrascht machte mein Herz einen Sprung.

"Warst du glücklich, als du mich geküsst hast?", fragte ich ihn plötzlich und schloss meine Augen, um seinen Geruch noch intensiver wahrzunehmen.

Er antwortete zuerst nicht und es herrschte Stille, aber dann brach er diese wieder.

"Ja."

"Dann küss mich doch wieder.", sagte ich gelassen und verstand plötzlich das Problem nicht.

"Was?!" Er war geschockt und dann löste er sich aus der Umarmung.

Nein, er sollte wieder herkommen. Seine Zuneigung hatte mir gefehlt.

"Ich will, dass du glücklich bist, also was ist falsch daran?"

"Alles ist falsch daran. I-ich will dich nicht benutzen.", behauptete er und schaute mich entgeistert an, so als hätte ich sie nicht mehr alle. Warscheinlich stimmte das sogar.

"Aber wenn ich dir die Erlaubnis dazu gebe? Es ist doch nur ein Kuss."

Ich versuchte ihn immer weiter zu überreden, aber er gab nicht nach.

"Lieber will ich benutzt werden, als von dir weiter ignoriert!"

Wow, ich war gerade richtig armselig geworden. Mich interessierte es aber nicht.

"Nein."

Er blieb standhaft und irgendwann wurde mir das Ganze dann zu blöd und ich zog ihn zu mir.

Der Kuss vorhin hatte sich nicht schlecht angefühlt, eigentlich sogar ziemlich gut, aber er war eben ein Mann.

Jedoch war das mir im Moment egal, weil ich nur wollte, dass er wieder aufhörte, mich zu hassen. Ob das jetzt nun der Richtige Weg war oder nicht, sei mal so dahin gestellt.

Ich legte meine Hände auf seine Wangen und beobachtete, wie sich seine Augen und seine Pupillen weiteten.

Mit klopfendem Herzen und Luftmangel, näherte ich mich seinem Gesicht. Zuerst berührten sich nur unsere Nasenspitzen und dann neigte ich meinen Kopf leicht zur Seite und küsste ihn.

Dabei legte ich meine Lippen nur ganz leicht auf seine. Er erwiderte nicht.

Aber als ich dann fordernder wurde, bewegte er endlich auch seine Lippen und zog mich enger in seine Arme.

Diesmal war er nicht so sanft und vorsichtig. Er krallte seine Finger schon fast in meine Hüften und drängte mich dann rückwärts gegen die Wand. Aber mir gefiel es. Es breitete sich ein unglaubliches Gefühl in mir aus, das ich garnicht mal kannte.

Zwangsweise lösten wir uns dann wieder und ich wollte gerade wieder Luft holen, als er sich an meinem Kinn entlang küsste und bis zu meinem Hals wanderte.

Sein Atem stieß gegen meine Haut und eine Gänsehaut überzog mich.

"Geh jetzt.", murmelte er mit krächzender Stimme und küsste mich nurnoch einmal auf den Hals, bevor er sich mit gesenktem Kopf von mir entfernte.

"Hyung?", fragte ich vorsichtig und wollte dabei, dass er mir ins Gesicht sah.

Dann tat er es auch wirklich und ich sah seinen überforderten Gesichtsausdruck.

"Du willst das garnicht.", meinte er zu mir und meine Antwort kam schneller als mein Gehirn überhaupt denken konnte.

"Doch."

Um ehrlich zu sein, war es der schönste Kuss überhaupt gewesen. Aber das würde ich ihm bestimmt nicht noch unter die Nase reiben.

"Schlaf jetzt, du bist müde."

"Und morgen werde ich dich dann wieder küssen." Ich wusste nicht, wieso ich so am Grinsen war, aber dann übertug sich meine gute Laune auf ihn und er schenkte mir ein Lächeln.

Bevor mein Gehirn wieder richtig arbeiten konnte, hauchte ich ihm nochmal einen Kiss auf die Lippen und lehnte mich dann zu seinem Ohr.

"Du bist glücklich.", flüsterte ich.

Mit einem unglaublichen Gefühl und völlig überdreht, verließ ich sein Arbeitszimmer und als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, tanzte ich erstmal den Flur entlang.

Plötzlich war ich eigentlich überhaupt nicht mehr müde, aber ich legte mich trotzdem ins Bett und starrte in die Dunkelheit.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer tat sich auf und ich überlegte, ob Yoongi vielleicht in dieser Nacht einen Albtraum haben wird und er dann zu mir kommt. Ich wünschte mir zum ersten Mal, dass er einen Albtraum bekam.

Mit diesem Gedanken schlief ich ein und wachte mitten in der Nacht wieder auf.

Es war aber nicht Yoongi, der mich weckte. Stattdessen war ich komplett verwirrt und verstand mich selbst nicht mehr.

Warum hatte mir das alles gefallen? Wollte ich echt mehr von ihm, als nur Freundschaft?

Heilige scheiße.

Idol °beendet°Where stories live. Discover now