[38]🌃°Doppelleben°

23 4 0
                                    

PoV. Jimin

Heute war es so weit. Die Beerdigung von meinem Vater fand in weniger als einer Stunde statt und ich war gerade dabei, meinen Anzug anzuziehen.

"Jimin!", rief meine Mutter von unten und schnell lief ich die Treppe herunter, um dann nur wieder in eine betrübte Stimmung zu kommen, in der keiner etwas sagte.

Als wir dann auf dem Friedhof ankamen und bekannte, sowie unbekannte Gesichter sahen, steuerte meine Mutter sofort auf meine Großeltern zu. Ich folgte einfach ohne weitere Einwände.

Ich sagte nicht viel und blieb die meiste Zeit stumm. Was hätte es denn auch großartig zu reden gegeben?

Die Zeit ging vorbei ohne dass ich es überhaupt bemerkte. Ich war wie benommen und schließlich fing die Beerdigung richtig an.

Die traurige Stimmung und die vielen Tränen hielt ich kaum aus, denn sie stürzten mich nur noch mehr in diese Melancholie.

Um mich davon abzulenken, versuchte ich mich zu beruhigen, aber es gelang mir kaum.
Als ich dann so die Leute ansah, vorallem die wo ich nicht kannte, fiel mir ein fremder Mann auf. Er trug eine Sonnenbrille und kam mir irgendwie ein wenig bekannt vor.

Als ich dann noch länger überlegte fiel mir endlich auf, wo ich ihn schonmal gesehen hatte. Bei unserer letzten Begegnung hatte er ebenfalls eine Sonnenbrille aufgehabt. Es war der Mann, der uns vor ein paar Tagen zum Musikvideodreh gefahren hatte.

Damals als ich mit Kookie und V in einem Auto saß und der Fahrer mir so bekannt vorkam. Aber woher kannte ich ihn? Ich hatte das Gefühl, dass das hier nicht erst unsere zweite Begegnung war.

Ich versuchte ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen zu verlieren aber es war schwer, vorallem da ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und meine Sicht letztendlich gänzlich verschwamm.

Bis zum Ende der Beerdigung hatte ich ihn jedoch aus den Augen verloren und sah ihn nirgends mehr. Er war wie vom Erdboden verschluckt und in der Zeit wo er hier war, sah ich ihn auch mit niemandem Reden. Er stand nur abseits stumm da.

Ich fragte mich, was er für eine Beziehung zu meinem Vater hatte oder was er sonst hier wollte.

PoV. Jiho

Heute Abend musste ich noch einen Auftrag erledigen und morgen werde ich Hannah wieder sehen.

Das war echt lästig, denn aus irgendeinem Grund musste ich an die Verabredung mehr denken als an meine Arbeit und wurde deshalb abgelenkt.

Nur mit Mühe konnte ich meine Gedanken sortieren und verließ schließlich spät abends nochmals die Wohnung meiner Oma, mit der Begründung, dass ich mich mit einem Freund traf.

Sie schaute zwar etwas skeptisch, aber wahrscheinlich dachte sie eher ich traf mich mit einer Frau. Denn ich glaubte kaum sie würde auf die Idee kommen, dass ich gleich jemanden umbrachte. Es war mehr als unwahrscheinlich.

Es war bereits stockdunkel, aber die Straßen waren ausreichend beleuchtet und die Heizung konnte ich im Auto auch anmachen, also werde ich schon nicht erfrieren.

Hastig stieg ich ein und umfasste das noch kalte Lenkrad, bevor ich mich in den Verkehr einfädelte und durch die Straßen von Seoul fuhr.

Am Ende landete ich in irgendeiner reicheren und stilleren Gegend und parkte ein paar Straßen weiter entfernt von meinem Ziel.

Gelassen stieg ich aus und sofort stiegen vor Kälte Wölkchen in den Nachthimmel empor. Es war ausnahmsweise klarer Himmel und man konnte die Sterne sehen, zu denen ich immer wieder einen Blick warf. Ich betrachtete sie mit weitaus mehr bestaunen als die ganzen Villen an denen ich verbeilief.

Idol °beendet°Where stories live. Discover now