[104]💎°Mission Idol TEIL1°

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POV. Choi Jiho

Die Lenkung des Wagens war zwar gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit hatte ich den Dreh raus und fuhr durch die lichterbeleuchtete Stadt auf unser Ziel zu. Der schwarze Van bot genügend Platz für uns alle und da er EXO gehörte, besaß er ebenfalls verdunkelte Seitenfenster.

Wir hatten ihn mehr oder weniger ausgeliehen...aber ohne den Manager zu fragen. Nicht, dass mich solche ethischen Aspekte kratzten, aber genau genommen war er eher geklaut.

Die Heizungslift bließ mir angenehm warme ins Gesicht und um die Ohren, wodurch das Lied im Radio nurnoch ein nebensächliches Geflüster wurde. Im Gegensatz zu uns, war das Radio aber ziemlich laut, denn niemand sprach oder gab den kleinsten Laut von sich.

Erst nachdem ich eine Straße von Parkwork entfernt an der Straßenseite parkte, ging das aufgeregte Geschnatter wieder los.

"Okay, wir beginnen jetzt gleich das Telefonat."

"Alles klar."

"Und die Mütze richtig über die Ohren ziehen...nicht so Yoongi." Jimin streckte die Arme aus und zog Yoongi die schwarze Mütze so weit runter, dass man nicht mal mehr seine Ohrringe sehen konnte.

Chanyeol rannte testweiße ein paar Meter vom Wagen weg und fragte:"Könnt ihr mich hören?"

"1A.", ertönte durch alle True Wireless Kopfhörer die, Stimme von Yoongi. Als zusätzliche Bestätigung hob Baekhyun an Chanyeol gewandt beide Daumen in die Höhe und grinste breit. 

"Gut, dann sollte nichts mehr schief gehen.", murmelte ich leise und griff unbewusst nach der Pistole an meiner Hüfte. Doch bevor ich sie erreichen konnte, bremste eine Hand mich ab.

Hannah verschlang unsere Finger miteinander und trotz der kalten Luft, waren ihre Hände feucht. Ich erhaschte in dem schlecht beleuchteten Teil der Straße einen kurzen Blick auf ihre nervös glimmernden Augen und drückte beruhigend ihre Hand.

"Ich werde die ganze Zeit bei dir bleiben.", beschwichtigte ich ihre Besorgnis und es funktionierte.

"Los jetzt. Ich will nicht noch länger hier rumstehen.", drängte Jimin und hüpfte von einem Bein aufs andere.

Wir gingen auf Parkwork zu und gleichzeitig versuchte Yoongi durchgängig, Jimin von hinten zu umarmen. "Ich will dich doch nur aufwärmen!", begründete er seine plötzliche Zuneigung, aber Jimin gefiel das ganz und garnicht. 

Erst als wir vor der Tiefgarage von Parkwork anhielten, wies er ihn nicht länger zurück und klammerte sich regelrecht an Yoongi fest. 

"Ich geh vor.", flüsterte ich, weil meine Stimme leicht versagte. 

Mit lautlosen Schritten ging ich gebückt unter der Schranke hindurch und schaute mich um. Um diese späte Stunde befand sich kein einziges Auto mehr hier und die Neonlampen waren so alt und verdreckt, dass sie nur wenig Licht warfen.

Die Tiefgarage machte auf mich den Anschein, als hätte Yejun hier unten keine Wachen postiert und ich drehte mich zu den anderen um und winkte sie zu mir. Sie krabbelten unter der Schranke hindurch, doch Baekhyun, der letzte, wählte einen anderen Weg. Er umgriff die Stange und schwang sich oben drüber. Der Aufprall seiner Schuhe auf dem Boden hallte durch die halbe Tiefgarage und brachte ihm unsere bösen Blicke ein.

Wir hatten extra die Tiefgarage gewählt, weil am Haupteingang etliche von Yejuns Männern auf uns warten würden und wie es aussah, ging unser Plan ganz gut auf.

Jeder wusste, was er zu tun hatte. Jimin, Yoongi und Chanyeol sollten den Aufzug bis ins oberste Geschoss nehmen und Yejuns Computer einschalten, wohingegen ich mit Hannah und Baekhyun die Stromversorgung im restlichen Gebäude abkappen würden. Somit wären wir für die Kameras unauffindbar und auch die Dunkelheit könnte uns nützlich werden.

Meine Augen erfassten die etlichen Überwachungskameras hier unten und ich hatte das Gefühl, schon längst entdeckt worden zu sein. Als wir um die nächte Ecke bogen...waren wir das auch. 

Die großen Betonsäulen hatten uns zuerst die Sicht auf den Aufzug versperrt, aber dann sah ich ihn und Yejuns postierte Männer davor. Doch es war bereits zu spät, wir konnten jetzt nicht mehr umkehren.

"He!", schrie einer der Männer aus und alle folgten mit ihren Blicken seiner ausgestreckten Hand. Wir standen für einen Moment ertappt da, nicht sicher, was wir jetzt tun sollten, aber dann rannten sie auf uns los und wir mussten handeln.

Schnell zählte ich durch. 1,2,3...ganze 8 Stück?! 

Ohne zu zögern entsicherte ich die Pistole und zielte auf den ersten Mann.

"Il est armé!(1)", schrie er und ich wusste weder, was er da sagte, noch welche Sprache das sein sollte, aber es klang ziemlich panisch.

Ich hatte aber nicht vor, ihn umzubringen. Stattdessen schoss ich ihm ins Bein und das gleiche tat ich mit dem nächsten und dem übernächsten.

Ich hatte sehr zielsicher getroffen, denn wie geplant gingen sie verletzt, aber weit vom Tot entfernt, zu Boden.
Sie konnten zwar nicht weiterlaufen und hielten sich mit lauten Schreien die Wunden, aber 5 blieben immernoch übrig.

30 Meter. Den Nächsten traf ich am Arm. Ich hatte keine Zeit zum anvisieren und war einfach froh, ihn irgendwo getroffen zu haben.

20 Meter. Wieso schoss Chanyeol denn nicht?!

Die anderen standen hinter mir. Ich drehte mich zwar nicht um, aber ich konnte mir gut vorstellen, wie sie tatenlos dastanden und die Hände über die Ohren legten. Aber sie hätten auch nichts anderes machen können,  außer Chanyeol.

10 Meter. Ich konnte nicht länger warten.

Aus dieser Enfernung sah ich die Pistolen an ihren Hüften und verstand einfach nicht, warum sie sie nicht einsetzten.

Doch bevor die Männer noch näher kommen konnten, rannte ich ihnen entgegen und ging mühelos in den Nahkampf über.

"Geht! Ich komm später nach!", rief ich, denn wir durften jetzt keine Zeit verlieren. Die anderen mussten vorerst ohne mich weiter.

Ich traf den Glatzkopf mit meinem Ellenbogen im Gesicht und er taumelte mit zusammengekniffenen Augen rückwärts, aber aus dem Augenwinkel sah ich bereits die nächste Faust fliegen und blockte sie mit der offenen Handfläche ab. Einer von ihnen versuchte, Baekhyun und Hannah zu folgen, aber ich warf mich rechzeitig auf ihn und wir stürzten gemeinsam zu Boden.

Hannah und ich tauschten noch einen letzten Blick aus, dann verschwand sie aus der Tiefgarage.

"Les intrus.(2)", hörte ich eine schwache Stimme, gefolgt von einem starken Hustenanfall. 

Ich hatte endlich alle besiegt. Sie waren entweder bewusstlos oder lagen völlig erledigt am Boden...nur dieser hier hatte anscheinend noch nicht genug.

Es war der Glatzkopf, wessen Nase ich blutig geschlagen hatte. Er lag hustend am Boden und als ich näher kam, sah ich das Blut auf seiner Zunge und in seine Mundwinkel sickern. Trotzdem hielt es ihn nicht davon ab, etwas in seiner Sprache zu faseln und sich das Walkie-Talkie dabei mit beiden Händen fest umklammert, als wäre es sein Rettungsanker, an den Mund zu halten. "Six personne...oui-(3)" Bevor er noch weiterreden konnte, stahl ich ihm das Walkie-Talkie aus den Fingern, packte seine Haare und schlug seinen Schädel so hart auf den Boden, dass er sein Bewusstsein verlor.

"Ich glaube, jetzt wissen auch die anderen Wachen über unsere Anwesenheit bescheid.", sprach ich in die Kopfhörer und sie leiteten es an die anderen weiter. 

Mit meinen Schuhen trat ich mehrmals so hart auf das Walkie-Talkie am Boden, dass es schließlich zersprang und endlich zerstört war.

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Französisch-Deutsch Übersetzungen
(1) Il est armé! = Er ist bewaffnet!
(2) Les intrus = Eindringlinge
(3) Six personne...oui = Sechs Personen...ja

Ich hoffe das sagt man so, ich bin nämlich keine Franzosin😅

Idol °beendet°Where stories live. Discover now