Idol °beendet°

[17]🗝️°Eingesperrt°

PoV. Jimin

Ich sah wie er immer weiter einschlief. Sein Kopf lehnte gegen die Sofalehne und sein Mund war leicht geöffnet.

Bei dem Anblick konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, aber dieses verschwand sofort wieder und ich versuchte ihn zu ignorieren.

Wahrscheinlich war ich paranoid, aber was wenn einer von den anderen meine Blicke sah und eins und eins zusammen zählte?

Dann würden alle wissen, dass ich mich unglücklicherweise in Yoongi verliebt hatte.

Ich versuchte diesen grauenvollen Gedanken abzuschütteln und stopfte mir noch mehr von dem Popcorn rein.

Irgendwann fasste meine Hand ins Leere und enttäuscht schaute ich von dem Fernseh auf die leere Schüssel in meinem Schoß.

"Haben wir noch Popcorn?", fragte ich und bekam gleich ein ermahnendes 'psch' von Jungook, weil ich es gewagt hatte die Stille zu durchbrechen.

Man sah ihm bereits an, wie er komplett auf den Film fokussiert war und seine Augen wie gebannt auf den Bildschirm starrten.

Augenverdrehend stand ich auf und grummelte: "Dann schau ich eben selbst nach."

Aber ich kam nicht mal zwei Schritte weit und wurde schon aufgehalten.

"Halt!", rief Namjoon so laut, dass bestimmt alle gerade zusammengezuckt waren und Yoongi nun wieder aus dem Land der Träume.

"Ähm, wir haben noch Popcorn.", teilte Jin mir glücklicherweise mit. Ich lächelte und lief weiter auf die Tür zu, aber daraus wurde nichts.

"Bleib hier, du verpasst den besten Teil.", meinte Taehyung und zog mich ungefragt zurück auf meinen Platz.

"Du kennst den Film nicht mal, woher willst du das wissen?", fragte ich kritisch und bekam einen strafenden Blick von Jungkook.

"Könntet ihr alle mal die Klappe halten?", fragte dieser und wandte sich sofort wieder dem Film zu.

Namjoon räusperte sich mehrmals und dann wurde auch noch Hoseok seltsam.

Hobi stand abrupt auf und hob einen Finger in die Höhe. "Aaah.", meinte er, als wäre ihm gerade etwas eingefallen.
"Leute, lasst uns nach Popcorn suchen."

Alle benahmen sich so, als wäre ihnen gerade noch etwas wichtiges eingefallen, und dann standen alle auf außer Yoongi.

Selbst ich stand wieder auf, auch wenn ich etwas verwirrt von all dem hier war.

Warum musste man zu Sechst Popcorn holen gehen?

"Jimin, bleib du hier. Irgendjemand muss doch auf Yoongi aufpassen.", meinte Hoseok unnötigerweise und Jungkook nickte schnell als Bestätigung.

"Okay.", sagte ich zögernd und setzte mich schließlich wieder neben Yoongi.

"Wir sind gleich zurück." behauptete Jin und nichtssagend nickte ich einfach nur.

Also verließen sie alle das Wohnzimmer und die Tür schloss sich hinter ihnen wieder.

Jetzt war ich also mit dem schlafenden Min Yoongi alleine. Na super. Selbst wenn dieser gar nichts von der Situation mitbekam, machte es mich trotzdem nervös alleine mit ihm zu sein.

Hoffentlich schlief er friedlich weiter bis alle wiederkamen. Lange konnte das sowieso nicht dauern.

Aber da hatte ich mich sowas von geirrt. Zuerst dachte ich, die Zeit kam mir nur so lange vor, aber dann fing ich an auf mein Handy zu schauen. Immer und immer wieder.

22:14

22:21

Ich hatte genug vom Warten und wollte nachschauen, wo die anderen blieben, aber als ich die Zimmertür erreichte, meinte ich dahinter Stimmen zu hören.

Ich griff nach der Türklinke und drückte sie nach unten, aber mehr tat sich da dann auch nicht. Sie ließ sich nicht aufstoßen, aber ich rüttelte weiter daran und dachte, sie würde nur klemmen.

Es brauchte einen weiteren Moment bis ich kapierte, dass sie abgeschlossen war.

"He!", rief ich, aber bekam keine Antwort.

Ich schaute wieder auf mein Handy und überlegte mir schon, Taehyung anzurufen, aber dann kam die Stimme von jemandem gedämpft durch die Tür.

"Wir lassen euch erst wieder raus, wenn ihr euch wieder vertragt!", rief Hoseok, oder zumindest klang es wie Hoseoks Stimme. Aber ich verstand seine Worte nicht, sie sickerten nicht zu mir durch.

Das konnte er einfach nicht ernst meinen. Das war ja wohl ein schlechter Scherz.

"Hoseok! Was soll das? Lass mich hier raus!", schrie ich und haute aggressiv auf die Tür ein, auch wenn sie nichts dafür konnte.

"Erst wenn ihr euch vertragen habt!", erklang Namjoons Stimme.

"Das könnt ihr doch nicht machen! Das ist Freiheitsberaubung!"
Ich haute gegen die Tür bis meine Hände rot waren und selbst dann hörte ich nicht auf.

"Das habe ich den Anderen auch gesagt, aber die fanden meinen Plan noch schlimmer!", erklärte Hoseok mit einem bedauernden Unterton.

Es machte mich gerade unfassbar wütend hier eingesperrt zu sein. Nicht nur wegen Yoongi, sondern dass sie es überhaupt wagten war unfassbar.

"Taehyung?!", rief ich nach meinem besten Freund. Er würde mich doch sicher hier rauslassen.

"Der ist nicht da!", meinte Jungkook schnell, aber ich durchschaute seine Lügen immer.

"Du Lügner, Tae bitte hol mich hier raus!"

Und tatsächlich antwortete er mir, aber er enttäuschte mich nur.

"Hyung, bitte, bitte vertragt euch wieder! Dann lassen wir dich sofort wieder raus, versprochen!"

Ich haute weiter auf die Tür ein und schrie meine 'Freunde' auf der anderen Seite wütend an.

"Ihr wisst doch garnicht, was ihr hier anrichtet!", meinte ich verzweifelt.

Das würde alles sowas von schief gehen.

"Jimin?", krächzte Yoongi mit verschlafener Stimme, sodass mir Schauer über den Rücken liefen.

Verdammt, verdammt, jetzt hatte ich ihn auch noch aufgeweckt.

Ich drehte mich zu ihm um und fuhr mir verzweifelt durch meine Haare.

"Wir wurden eingesperrt.", erklärte ich ihm kurz, was er verschlafen hatte und Yoongi runzelte darüber verwirrt die Stirn.

"Sind die noch ganz dicht?"

"Yoongi, ich kann dich hören! Und du kommst hier erst wieder raus, wenn du das mit Jimin klärst!", rief Jungkook und ich verdrehte genervt die Augen.

"Ich wusste nicht, dass du so gute Ohren hast!", meinte Yoongi diesmal etwas lauter.

"Klärt es einfach und dann ist alles wieder wie früher!" Diesmal war es Jin und mir war bewusst, dass sie das alle dachten.

Alles könnte wieder wie früher werden, aber man kann eben die Zeit nicht zurückdrehen und die ganzen Küsse ungeschehen machen.

Wir saßen in der Falle und wenn wir beide nicht wollten, dass unser kleines Geheimnis aufflog, mussten wir uns schleunigst etwas einfallen lassen.