Idol °beendet°

[51]📌°Ehrlich°

POV. Park Jimin

Der Kerl mit der Sonnenbrille, oder auch Kim Dang genannt, war wie vom Erdboden verschluckt. Als hätte er, gleich nachdem meine Mutter die Haustüre hinter ihm zugeknallt hat, einen unglaublichen Sprint hingelegt.

Wie sonst war zu erklären, dass er 5 Sekunden später in der ganzen Straße nirgends mehr zu sehen war? Er war echt weird.

Aber er kannte auch meinen Vater und deshalb musste ich ihn wiedersehen.

Jedoch war davor erst einmal ein ernstes Gespräch mit meiner Mutter fällig und nach ihrem Blick zu urteilen, war sie sich dem ebenfalls bewusst.

"Eomma?" Ich schaute sie verzweifelt an und wurde dann von ihr ins Wohnzimmer geschoben.

"Komm, dieses Gespräch müssen wir nicht mitten im Gang führen."

Wir machten es uns auf dem Sofa bequem und ich nahm mir ein Kissen auf den Schoß, nur damit ich etwas zum festhalten hatte. Lieber wäre mir natürlich eine heiße Schokolade gewesen, aber ich hielt den Mund und gab mich mit dem Kissen zufrieden. Schließlich gab es jetzt deutlich wichtigeres.

"Jimin, ich hätte mir so sehr gewünscht, dass du da nicht mit hineingezogen wirst.", jammerte sie verzweifelt und nahm ihre typische 'Wir müssen mal ein ernstes Gespräch führen' Haltung ein.

Mit zusammengefalteten Händen und vorgebeugtem Oberkörper fing sie an zu erzählen.

"Kim Dang war wirklich ein Arbeitskollege von deinem Vater. Er hat zwar auch das Restaurant von deiner Halmeoni geerbt und dort gearbeitet, aber das ist noch nicht die ganze Wahrheit."

Sie machte eine Pause. Zu lang.

"Was ist dann die Wahrheit?"

Sie holte tief Luft und tat sich mit den nächsten Worten extrem schwer.

"Dein Vater hat nicht nur das Restaurant geführt, er war auch bei Parkwork angestellt, aber das-"

"Parkwork?! Moment mal." Ich unterbrach sie kurzerhand, denn das alles war viel zu viel auf einmal. "Meinst du DAS Parkwork, das Chanyeols Familie gehört?"

"Ja, das größte Nachrichtenunternehmen Südkoreas.", bestätigte sie mir.

"Aber was hatte Appa dort zu suchen und warum habt ihr es geheim gehalten?"

"Er durfte mir nichts näheres erzählen, aber ich weiß, dass er im Bereich der Überwachung zuständig war und der Mann, also Kim Dang, hat mit ihm gearbeitet. Er wusste, dass es gefährlich werden kann und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er den Job sofort gekündigt, aber er bekam gutes Geld. Doch mittlerweile glaube ich, dass das nicht der einzige Grund war. Ich glaube er war garnicht mehr dazu in der Lage, aus der ganzen Geschichte auszusteigen. Die letzten Monate war er so...seltsam. Ich glaube er war wirklich gefangen." Ihr Blick wurde trüb und sie fing an, auf das Sofa zu starren.

"Ich habe rein garnichts aus ihm heraus bekommen, aber dann hatte dein Vater diesen Autounfall und als ich ihn im Krankenhaus besuchen kam, wusste ich, es war kein wirklicher Unfall gewesen. Ich habe gespürt, dass er mir etwas verschweigt. Aber bevor ich es aus ihm herausbekommen konnte, w-wurde er...er wurde..." Ihre Unterlippe fing an zu zittern und ihr Atem wurde unregelmäßiger, bis sie schließlich die Kontrolle verlor und in bitteres Schluchzen ausbrach.

Schnell rückte ich näher zu ihr und legte meine Arme wie mechanisch um sie. Das alles hörte sich nicht real an, es war wie ein Film und ich war nur der Zuschauer.

"J-Jimin, ich fühl mich so hilflos. Dein Vater wurde erm-mordet!" Sie schrie es schon fast und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Jetzt war ich plötzlich nicht mehr nur Zuschauer des Films, sondern ich befand mich mittendrin und weinte alle meine Tränen, die ich nicht mehr zurückhalten konnte und wollte.

Auch wenn sie es nicht genauso gesagt hatte, zählte ich eins und eins zusammen und wusste, dass Parkwork etwas mit dem Tod meines Abeojis zu tun haben musste.

"Wieso?", krächzte ich unter Tränen, aber erwartete keine Antwort.

"Was auch immer es war was er wusste, ist dazu imstande, Parkwork großen Schaden zuzufügen.", murmelte sie erschöpft, nachdem unsere Tränen langsam zur Neige gingen und uns erschöpft zurück ließen.

"Und bei uns wurde eingebrochen?" Es klang vielmehr wie eine Frage und ich wiederholte damit das, was Kim Dang mir vorher in der Hast versucht hatte, zu erklären.

"Ein Tag nach seinem Tod stand Kim Dang vor der Tür und hat komisches Zeug gefaselt, ich kann mich kaum noch daran erinnern.
Aber er meinte, jemand würde kommen und etwas suchen, etwas, dass dein Vater hatte. Ich hab ihn fortgeschickt, was hätte ich denn auch tun sollen? Und keine paar Tage später kam ich vom Einkaufen zurück und das ganze Haus war auf den Kopf gestellt."

"Aber nach was sucht Parkwork?"

"Das musst du Kim Dang fragen."

Dummerweise hast du den gerade weggeschickt, Eomma, stellte ich innerlich fest.

"Wir müssen Parkwork anzeigen!", meinte ich, aber sie schüttelte daraufhin nur traurig den Kopf.

"Das kannst du vergessen, wir haben keine Beweise."

Meine Schultern sackten nach unten, aber dann gewann ich wieder Zuversicht.

"Wir müssen doch nur finden was Abeoji versteckt hat.", stellte ich fest.

Sie nickte, aber ich sah immernoch Zweifel in ihrem Blick. "Aber sollte Kim Dang nicht das gleiche Wissen wie dein Vater haben? Wieso ist er dann nicht längst zur Polizei?"

"Keine Ahnung, vielleicht jagen sie ihn. Eomma, denk nach, was hat Kim Dang dir alles erzählt."

Für eine halbe Ewigkeit war es komplett still und das gruselte mich schon ein wenig zu sehr.

Dann riss Eomma plötzlich ihre Augen auf. "Ein USB-Stick!"

"Was? Wozu?"

"Kim Dang meinte, dein Vater hat einen USB-Stick mit geheimen Informationen über Parkwork versteckt!", sagte sie hastig.

Ach du heilige Scheiße...
Oh mein Gott...

Lasst es mich kurz erklären-zu einer wirklich klitzekleinen Wahrscheinlichkeit könnte ich eventuell wissen, wo sich dieser Stick gerade befand.

Zu meinem letzten Geburtstag hatte er mir einen USB-Stick geschenkt und ich fand es schon damals ein seltsames Geschenk, das ich überhaupt nicht brauchte. Und dieser Stick befand sich in diesem Augenblick in meinem Nachttisch in Seoul, unter all dem anderen Krimskrams.

"Eomma, ich muss sofort zurück nach Seoul!", rief ich panisch aus und war sofort vom Sofa wieder auf den Füßen.

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Ich hoffe mal man hat bis hier hin alles verstanden😅