[96]⚔️°5. Idolmitglied°

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POV. Hannah

Ich konnte Jiho vom Pool aus sehen, wie er auf dem Laufband stand und seine Stirn bereits glänzte. Er brachte mich deswegen zwar um den Verstand, aber meine Aufmerksamkeit galt trotzdem etwas ganz anderem.

Meinen Bademantel sowie das Handy hatte ich am Beckenrand plaziert und jedes Mal, wenn ich eine Runde geschwommen war, stoppte ich und checkte  mein Handy. Ich weiß, sehr produktiv.

Doch ich fühlte mich mehr oder weniger gezwungen dazu, denn in der Idol-Gruppe wurde tüchtig geschrieben und es gab offensichtlich so viel neues über unser Projekt Idol, dass wir kurzerhand entschlossen, uns jetzt sofort zu treffen.

Nach mehr Rumgeplansche statt sportlicher Betätigung hievte ich mich aus dem Wasser heraus und trocknete mich ab. 

Jiho verlangsamte das Tempo, ging fast in Schrittgeschwindigkeit und schaute mich verwundert und außer Atem an. "Gehst du etwa schon?"

"Ja, ich muss noch wo hin...hab ich ganz vergessen.", erklärte ich abwesenend und knotete eilig den Bademantel zu.

"Dein Vater hat dir doch frei gegeben, wo musst du jetzt so plötzlich hin?", bohrte er weiter und ich wollte ihn nicht anlügen, konnte aber definitiv auch nicht die Wahrheit sagen. Operation Parkwork musste nämlich geheim bleiben...selbst vor Jiho.

"Ich geh zu einer Freundin." Schnell gab ich ihm einen Kuss auf die Lippen und schwirrte dann auch schon ab, bevor er auf die Idee kommen konnte mich aufzuhalten.

Ich musste so schnell wie möglich zu Exos Dorm gehen.

POV. Chanyeol

Hatte ich das richtige getan? Egal wie ich diese Frage beantwortet hätte, letztendlich war es unrelevant, denn dieser Zug war bereits abgefahren. Ich konnte es nicht mehr ungeschehen machen und ich wollte es ehrlich gesagt auch nicht, es fühlte sich nämlich falsch an, Baekhyun anzulügen.

Heute morgen vor dem Parkworkgebäude ist mir wirklich klar geworden, dass ich ihn brauche und dass ich nicht länger so tun wollte, als wäre er mir völlig egal.

"Was macht Baekhyun hier?", fragte Jimin verwirrt und Yoongi und Hannah betrachteten mich mit genau demselben Blick.

Ich lachte nervös. Ja genau, was machte er hier?
Wir saßen uns jetzt in meinem und Baekhyuns Zimmer auf dem Boden gegenüber und mir fiel der Schwur ein, niemand anderen in all das einzuweihen.

Als ich noch die richtigen Worte suchte, nahm Baekhyun mir diese Aufgabe ab und meinte ganz offen und ehrlich: "Chanyeol hat mir alles erzählt...also wirklich alles und ich werde euch helfen."

Unmerklich zog ich den Kopf ein und die Schultern nach oben. Ich rechnete bereits mit den Flüchen und Vorwürfen, aber es kam kein: "Kannst du nicht die Klappe halten und wenigstens einmal etwas für dich behalten?!"

"Willkommen im Team!", rief Hannah freudig aus und zog Baekhyun in eine überschwängliche Umarmung. Angesichts der unerwarteten Geste atmete ich erleichtert auf, aber spürte gleichzeitig auch Yoongis kritischen Blick.

"Aber das wars jetzt, okay? 5 Leute sind schon genügend und wir müssen auch bedenken, dass jeder Wissende automatisch in Gefahr ist." Yoongis Argument war verständlich und wir einigten uns darauf, dass es unter allen Umständen bei uns 5 blieb.

"Wir müssen uns aber genau überlegen, wie wir nun an die Daten kommen wollen. Yejun hat nämlich richtig aufgerüstet. Parkwork gleicht mit den ganzen bewaffneten Männern schon fast einer Festung.", beschrieb ich mein und Baekhyuns Erlebnis heute morgen und Baekhyun nickte bestätigend.

"Ja, mein Vater weiß von dem Stick. Er hat die Aufnahmen gesehen und den Stick gefunden, das hat er mir gestern ins Gesicht gesagt.", meinte Hannah und ich fuhr fort. "Er ahnt also wirklich was."

"Und er lässt dich trotzdem noch frei rumlaufen, obwohl er weiß, dass du ihm in den Rücken gefallen bist?!" Nach all den schlimmen Dingen die ich Baekhyun über Yejun erzählt hatte, fand er Yejuns Verhalten jetzt sehr seltsam.

"Ich bin immernoch seine Tochter. Denkst du etwa, er wird mich einfach so umbringen lassen? Nein." Hannah schüttelte unterstützend zu ihren Worten den Kopf. "Er versucht mich wieder zu bekehren, schließlich hat er keine Ahnung, was ich alles über ihn weiß. Also hab ich mitgespielt und ihm gesagt, dass die Sache mit dem USB-Stick ein rießengroßer Fehler war."

"Und das hat er einfach so geschluckt?!" Jimin konnte es nicht glauben.

"Natürlich nicht. Er versucht mich ruhig zu halten. Mein Vater will mich nächste Woche nach Florida schicken und ich soll wieder weiter studieren. Das ist eben seine Taktik die Sache zu regeln."

"Aber du hast nicht zugestimmt, oder?", fragte Baekhyun, doch ich wusste bereits die Antwort. Hannah und Kwon unterlagen schon immer dem Willen ihres Vaters.

"Doch, er muss glauben, dass ich ihm vertraue...genau aus dem Grund müssen wir es diese Woche noch durchziehen. Je länger wir warten, desto tiefer wird er seine Geheimnisse vergraben, ich kenne meinen Vater."

"Okay, aber wir haben noch nicht mal einen Plan.", gab Jimin zu bedenken.

"Dann sollten wir uns schnell einen ausdenken.", meinte ich abwesend, denn in meinem Kopf ging ich bereits meine ersten Ideen durch.

Natürlich hatte keiner Bock drauf, innerhalb von wenigen Tagen einen 1A Plan zu entwickeln, aber es gab nunmal keine andere Option.

"Aber bevor wir das durchziehen, muss ich definitiv nochmal feiern gehen.", warf Baekhyun in die Stille, in der jeder über einen Plan nachgrübelte...außer er selbst anscheinend.

Aber niemand hatte diesem Vorschlag etwas entgegenzusetzen. Sich vor dieser lebensmüden Aktion nochmal richtig zu betrinken, war keine schlechte Idee (zumindest was die psychische Gesundheit betraf).

Idol °beendet°Onde histórias criam vida. Descubra agora