[66]🌪️°Wutausbrüche°

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POV. Baekhyun

Mein Daumen scrollte die neusten News auf meinem Handy runter, aber ich las meistens nur die Titel und sprang dann gleich zum nächsten Artikel. Nichts, was mich interessieren könnte.

Ich machte das auch nur so aus Langeweile, denn in einer guten halben Stunde gingen wir sowieso zum Dorm von Taehyung und den anderen rüber.

Doch dann ergriff etwas meine Aufmerksamkeit und schlagartig richtete ich mich aus meiner liegenden Position auf, während ich mit offenem Mund auf den nächsten Artikel klickte. Meine Augen sogen jedes einzelne Wort auf, auch wenn ich das alles bereits wusste. Es ging um Chanyeol und diese Kang Djuna, mit der er sich in dem Café getroffen hatte.

Wenn mein Handy nicht so stabil wäre, hätte ich es jetzt zwischen meinen Fingern in klitzekleine Stücke zerquetscht und gegen die Wand geschmissen, aber das änderte auch nichts an den Tatsachen.

Mein Herzschlag stieg an und Wut - oder war es vielleicht Eifersucht? - stieg in mir hoch.

Genau im falschen Moment betrat Chanyeol unser gemeinsames Zimmer und ich sprang vom Bett auf und stieß meine Faust gegen seine Schulter.

"Was läuft da wirklich mit dieser Kang Djuna, huh? Sags mir!", schrie ich ihn an und bekam ganz feuchte Augen. Ich würde jetzt sicher nicht vor ihm weinen.

"Das geht dich garnichts an." Er quetschte sich an mir vorbei zu seinem Schrank und kramte nach einem neuen Pullover. Den alten zog er sich aus und ich kniff meine Lippen zusammen.

Wie konnte er nur so kalt sein?

Ich stieß ihn wieder, diesmal mit der flachen Hand gegen eines seiner Schulterblätter, aber er fing sich schnell wieder und konnte sich gerade noch so an der Schranktür abfangen.

"Was soll der Scheiß?!" Wütend drehte er sich zu mir um und ich sah, dass er drauf und dran war, mich ebenfalls zu stoßen, aber er lediglich mit seinen geballten Händen neben dem Körper da.

Als ich ihm so in die Augen sah, konnte ich wirklich nicht sagen, was er gerade dachte oder fühlte. Wahrscheinlich garnichts, so emotionslos wie seine Pupillen mich anstarrten, fast schon erschöpft.

"Ich hasse dich.", brachte ich gleichgültiger hervor als beabsichtigt. Aber das würde diese Lüge vielleicht glaubwürdiger machen.

Um meine Worte zu unterstreichen, so als wären sie das allerletzte, was ich noch zu sagen hätte, drehte ich mich um und verließ den Raum. Er blieb stumm.

POV. Park Kwon

Meine Handflächen glänzten vor Schweiß und ich zitterte am gesamten Körper. Irgendwie musste ich mich doch beruhigen können, so konnte ich da nicht hingehen.

Ich ging in der großen Wohnung, die ich mir mit meiner Frau teilte, auf und ab. Sie war gerade nicht zuhause, sondern irgendwo mit ihren Freundinnen essen, aber das war gerade auch besser so.

Meine Finger zuckten, ich konnte nicht mehr, ich musste dieses Gefühl einfach loswerden um mich abzuregen.

Also griff ich nach dem Teller, der auf der Theke zum Spülen bereit stand. Ich umgriff ihn und dann flog er...mit einem krachen stieß er gegen die Wand und lag in Scherben auf dem Boden. Das Geräusch erschreckte mich, aber ich nahm bereits den nächsten Teller und schmiss ihn ebenfalls gegen die Wand, sodass er direkt neben dem ersten aufkam. Am Ende hatte ich aufgehört zu zählen und wusste nicht, wie viel Porzellan ich in meiner Wut zerstört hatte.

Ich schloss meine Augen und fuhr mir müde übers Gesicht.

Es war Zeit zu gehen.

Ohne die Verwüstung aufzukehren, griff ich nach meinen Autoschlüsseln und verschwand so schnell wie möglich aus dieser Wohnung.

Das alles tat ich nicht für mich, ich tat es für Jimin, denn ansonsten würde er in große Schwierigkeiten kommen. Wer weiß, wie weit mein Vater für diese Dateien gehen würde und was er Jimin antun könnte. Ich musste jetzt so schnell wie möglich diesen Stick in die Finger bekommen und alles wäre wieder gut.

POV. Choi Jiho

Ich kam vor dem Haus an, indem sich Hannahs Wohnung befand und staunte nicht schlecht. Selbst von außen zeigte es, dass diese Wohnungen ausschließlich für die Reichen bestimmt waren. Aber bevor ich das Haus noch näher inspizieren konnte, trat Hannah bereits aus der Eingangstüre und setzte sich zu mir ins Auto.

Während der Fahrt griff Hannah nach meiner Hand und verschlang sie mit ihrer eigenen. „Ich weiß nicht wie lange wir dort sein werden, aber willst du danach noch zu mir?"

Was sollte ich darauf antworten und was wollte sie bei sich überhaupt noch machen? Es war bereits jetzt schon 8 Uhr abends.

„Wir können einen Film anschauen oder so.", schlug sie vor und strich mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. Sie hatte ja keine Ahnung, dass selbst diese kleine Geste mein Herz zum rasen brachte.

„Und außerdem gibt es bei mir zuhause keine Großmutter, die uns stören könnte.", scherzte sie und spielte dabei auf meine eigene derzeitige Wohnlage an.

„Welchen Film willst du denn anschauen?", fragte ich neugierig und konzentrierte mich vollkommen auf die Straße, wodurch ich Hannahs Lächeln nicht mitbekam.

„Überraschung."

-10min später....

Selbst als wir das Dorm betraten, waren unsere Hände ineinander verschlungen, aber in dem Moment blieb ich fast wie angewurzelt stehen, denn es gab eine einzige andere Person hier, die ich bereits kannte.

Ich nahm an, dass er von meinem Kommen genauso wenig wusste wie ich von seinem. Und er wusste auch ganz bestimmt nicht, was zwischen mir und Hannah lief. Ich konnte nur hoffen, dass er bei seiner Schwester nichts über mich ausplauderte und damit alles zerstörte.


Idol °beendet°Where stories live. Discover now