Erste Begenung

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Damon's PoV

Schon lange hatte ich mich nicht mehr meinem exzessiven Leben hingegeben. So lange, war ich schon nicht mehr soweit gewesen einen Menschen umzubringen. Vermisste ich es? Ich konnte es nicht sagen. Es war immer ein Teil von mir gewesen. Okay, nicht immer. Erst seit ich ein Vampir wurde, vor 148 Jahren. Und auch dann war ich zuerst nicht so. Die Wut brachte mich so weit und wütend war ich leider oft. Oft wegen Kleinigkeiten, oft wegen Stefan, sehr oft wegen Elena. So lag ich hier und grübelte über mein Leben nach. Elena hatte sich wie so oft für Stefan entschieden, aber Stefan hatte mich, entgegen unserer Vereinbarung, gebeten zu bleiben. Wie sehr wollte ich, dass wir wieder Brüder waren, so wie damals, als wir noch Menschen waren und Katherine sich noch nicht in unser Leben geschlichen hatte. Elena und Stefan kicherten draußen vor dem Haus. Sie hatten mehr Spaß, waren lockerer. Natürlich erst, seit gestern Abend der Fluch von Elena genommen wurde. Nun arbeiteten Hexi und Elijah an dem Jäger-Verdeutlichungszauber. Stöhnend rappelt ich mich hoch. Sonne tanken, das könnte ich wohl. Es war heute ungewöhnlich warm. Heute Afd wollten wir alle im Grill auf Caroline's Entscheidung für die Uni anstoßen. Alle würden da sein. Matt, Tyler, Jeremie, Bonnie, Stefan, Elena und ich. Sogar die kleine Tochter von diesem irren Pfarrer sollte dabei sein, wie hieß sie noch? Ach ja April. Meine Nase sagte mir, dass noch ein ungebetener Gast vorbeischauen würde. Es ging um Caroline und wenn es um sie ging, war ein Nebenbuhler von Tyler nicht weit: Klaus. „Damon! Damon! Nun komm schon runter, du verpasst den ganzen Spaß!“ Elena! Sie vergaß wohl immer wieder, dass ich sie liebte und es mich schmerzte zu sehen, wie sie mit Stefan herumtollte, wie zwei kleine Welpen. Ich lachte über meinen Scherz. In Vampirgeschwindigkeit rannte ich nach unten und schob mir meine verspiegelte RayBan auf die Nase. „Da bist du ja endlich! Ich hab schon gedacht du würdest da oben verrotten,“ rief Elena. Ich grinste frech und schubste sie in den Pool.“

Melissa's PoV

Puh, war der Einkauf anstrengend. Er passte fast nicht ins Auto. Der Reifen war erstaunlich günstig und dafür war ich auch dankbar. Viel Geld hatte ich nicht mehr auf der hohen Kante. Heute Abend würde ich mich bei dieser Bar vorstellen. Das war das Einzige, was nicht mir lernen und Uni kollidieren würde. Miss Unfreundlich und Stinkig aus dem Sekretariat hatte nach geschlagenen 15 Minuten des erfolglosen Suchens, meinen Prof. gerufen. Sehr netter Kerl. Professor Shane. Er kopierte mir meinen Stundenplan und zeigte mir auch noch den ersten Vorlesungssaal in den ich morgen musste.

Auf's Kochen hatte ich heute keine Lust mehr, also stellte ich Wonder seinen Schale mit Fressen hin und ging oben duschen. Der große Vorteil am alleine wohnen war, dass man beim duschen so laut Musik hören konnte, wie man wollte. Ich legte meinen eigenen Spaß-Mix auf und sang und tanzte unter der Dusche, was das Zeug hielt. Mit dem Handtuchturban auf dem Kopf begann ich mich mit meiner Creme, die nach Cocos duftete einzucremen und danach zu schminken. Meine langen blonden Haare, deren heller Ton, des Sommers bald verschwunden war, flocht ich zu einem Zopf, der mir über der Schulter hing. In meinem begehbaren Kleiderschrank wühlte ich mich erst mal durch meine Klamotten. Was zog ich nur an, was seriös genug für eine Vorstellung war und zeitgleich sexy? Wie warm war es eigentlich noch? Okay immer noch 20 Grad. Ich entschloss mich für eine Jeans Hotpants die meine Rundungen gut zur Geltung brachte und ein blaues Top, mit einer Jeansweste darüber. Mit geschnürten Ankleboots packte ich meine Tasche und rief: „Bis später, Wonder. Es wird nicht allzu spät!“ Ein kleines Licht im Wohnzimmer ließ ich, wie immer an. Die Lampe war ein Geschenk meines Bruders gewesen und sie prangte auch neben meinem Lieblingsbild von ihm und mir. Lächelnd schloss ich dir Türe und ging mit klackernden Absätzen zum Stadtzentrum. Als ich den Grill betrat gefiel er mir sogleich. Es war laut, roch nach Alkohol und gutem Essen. Geschäftige Kellner eilten von Tisch zu Tisch. Im hinteren Bereich gab es Billard-Tische und Darts-Scheiben. Wow, Darts, das hatte ich immer mit meinem Vater gespielt. Betont lässig ging ich an die Bar. „Hi,“rief ich über den Lärm einem breitschultrigem, blonden Kerl zu. Als er sich umdrehte sprach ich weiter. „Ich bin neu her gezogen und suche einen Job, neben meiner Uni-Zeit hier. Habt ihr noch eine Stelle frei?“ Der Junge lächelte. Er war hübsch, wahrscheinlich in meinem Alter. Genau genommen fiel er mit seinen blonden Haaren genau in mein Beutschema. „Hi, wir können jede Hilfe gebrauchen. Uns laufen immer alle Kellner weg. Ich bin übrigens Matt. Und du? Nächste Frage: Wann kannst du anfangen?“ Ich gab ihm meine Hand über den Tisch und sagte: „Ich bin Melissa, Melissa Becker. Wenn du mir Kleidung gibst, jetzt sofort.“ Strahlend griff er unter den Tresen und zog eine Schürze und ein T-Shirt mit der Aufschrift Mystic Grill hervor. „Willkommen im Team, mach dich erst mal ans Teller waschen. Hast du schon mal gekellnert?“ Nach einer Stunde Teller waschen platze der Grill aus allen Nähten, trotz meiner Unerfahrenheit beim Kellnern oder Drinks servieren, wollte Matt, dass ich einen kleinen Bereich für heute übernahm. „Also an dem einen Tisch, den du bekommst werden Freunde von mir sitzen, das heißt, sie werden im Normalfall nett mit dir sein und rücksichtsvoll. Vielleicht mit ein, zwei Ausnahmen,“fügte er mir gerunzelter Stirn hinzu. Ich nickte und trocknete mir gedankenverloren die Hände ab. „Die anderen beiden Tische sind nur zwei Personen Tische, da wirst du also nicht so viel zu tun bekommen. Dann mal auf in den Kampf, Melissa!“ Kurz deutete er an, dass er mir einen Klaps auf den Hintern geben wollte, doch er besann sich wieder und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Während ich an einem meiner Tische Geschirr abräumte und eine neue Bestellung aufnahm, kamen Matt's angekündigten Freunde lärmend durch die Türe. Lächelnd drehte ich mich herum, erstarrte und ließ fast die Teller fallen.

The OneWhere stories live. Discover now