Mangelnde Genesung

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Melissa's PoV

Als ich aufwachte, war es hell. Ich hatte keine Schmerzen mehr. Ein Mann stand in einiger Entfernung. Ich kniff die Augen zusammen und wollte aufstehen. Doch mein Bein war gebrochen, ein offener Bruch. Wieso tat es nicht weh? „Melissa, Liebes, komm zu mir.“ Kurz überlegte ich, woher ich die Stimme kannte. „Emanuele?“ Der alte Mann drehte sich zu mir herum. „Melissa, ich muss dir was sagen! Momentan, bist du tot.“ Ich holte tief und erschrocken Luft. „Aber ich habe doch noch von Damon's Blut getrunken. Werde ich jetzt ein Vampir?“ Emanuele schüttelte den Kopf. „Du wirst als Mensch zurück kehren, weil die Magie auf deiner Seite ist. Die alten, toten Hexen, so wie ich, haben gesehen, was du mit meinem Enkel gemacht hast. Wie sehr du ihn, trotz all seinen grauenhaften Taten, liebst. Und wir alle wissen, was geschieht, wenn du stirbst. Er wird entweder seine Gefühle ausschalten und die Welt in ein Massaker verwandeln oder sich umbringen und in der Hölle schmoren. Das wollen wir nicht.“ „Warum bin ich dann hier?“ „Du bist hier, weil ich dir sage, was Damon sucht! Und wo du es findest!“ Emanuele kam näher. Er flüsterte mir ins Ohr, was er mir zu sagen hatte. Aus dem Licht kamen plötzlich viele Gestalten. Eine davon war Bonnie's Grandma. Weiter hinten erblickte ich Klaus' Mutter und Emily Benett. Sie alle begannen zu murmeln. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. „Wir wollen dir sagen, dass wir wieder zusammen gefunden haben.“ Kurz überlegte ich, ob ich mich selbst vor mir sah. Meine Stimme bebte. „Mutter?“ Sie nickte und zog meinen Vater zu sich. „Wir sind stolz auf dich. Auch wenn ich diese Beziehung nicht gut heißen kann. Aber ich bin froh, dass du deinen Bruder geholt hast, auch wenn er nun das ist, was wir einst jagten.“ „Sag ihm, dass wir ihn trotzdem lieben.“, sagte meine Mutter. Ein Kribbeln begann in meinen Füßen und zog hinauf, bis zu meinen Oberkörper. Ich wurde weg gezogen. „Dich lieben wir auch, kleiner Engel des Lichts.“

Als ich nun die Augen öffnete, hörte ich weinen und klagen. „Sie ist noch nicht vollständig gegangen, ich,“ „Psst, hört ihr das?“ Ich lauschte angestrengt, doch konnte ich außer der Klagen und dem Weinen, nichts hören. „Ist das ein Herzschlag?“ Jemand griff nach meiner Hand. Ich öffnete die Augen. Sie waren grün und besorgt. Das Gesicht drum herum erinnerte mich an jemanden. „Stefan?“ Er sah aus, als wüsste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. „Sie lebt.“ „Damon!“, rief jemand. „Melissa, oh Gott, wir dachten, wir hätten dich verloren.“ Ein Kläffen ließ mich auf horchen. Ein Beagle leckte mir durch mein Gesicht. „Gol.“, stellte ich fest. Ich fühlte mich leer und emotionslos. Wusste nicht, wo ich hin gehörte. „Was?“, fragte eine kalte Stimme. Diese Kälte löste eine Wärme in mir aus, die unbeschreiblich war. Mein Herz schlug schneller und ich atmete schneller. „Sieh, oder besser, horch!“ Stefan wich von meiner Seite. Das Bett wurde wieder nieder gedrückt. „Herr im Himmel! Verdammt. Prinzessin!“ Abrupt stürmten alle Erinnerungen auf mich ein. Damon! Es war mein Damon! Er riss mich in seine Arme und ich weinte, weil er mich wieder halten konnte. „Moment!“ Er drückte mich von sich. „Ist sie ein Vampir, Bonnie?“ Bonnie sah mich forschend an, dann schloss sie konzentriert die Augen. Sie schüttelte den Kopf. „Sie scheint genau wie vorher zu sein.“ Bonnie lächelte und strich über meine Hand. Damon nahm mich wieder fest in den Arm. Dann kam mir ein Gedanke. „Oh Gott, wo ist Blue?“ Ich stieß Damon von mir und wollte auf springen, doch mein linkes Bein, gab meinem Gewicht nach und ich landete mit dem Gesicht hart auf dem Boden. „Melissa!“, rief Damon und Klaus stand auch schon nah bei mir. „Alles okay.“ Etwas kleinlaut fügte ich hinzu: „Glaube ich.“ Damon half mir auf die Beine. „Es war gebrochen, oder?“ Damon nickte. Damon wollte mich stützen, doch ich hob die Hand, um ihm mitzuteilen, dass er mich das alleine machen lassen sollte. Humpelnd ging ich aus dem Raum einige Augenpaare folgten mir. Das Klagen und Weinen wurde lauter. Ich ignorierte es. „Blue? Baby, wo bist du?“ Klaus und Damon waren dicht hinter mir. Ein Maunzen aus einem anderen Raum, dessen Türe geschlossen war, drang an meine Ohren. Ich drückte die Klinke hinunter. Das Fenster im Raum war offen. Blue war schmutzig und sein Fell verkrustet. „Oh mein Baby.“ Ich fiel auf die Knie und er stürzte in meine Arme. „Hat Markus dich etwa raus gelassen?“ Erst war ich wütend, doch dann begriff ich, dass es wahrscheinlich seine Rettung war. Ich presste ihn fest an mich. „Prinzessin, du musst dich ausruhen.“ Ich sah ihn an, während ich vor ihm kniete. „Ja, aber nur wenn du mit mir ruhst.“ Er legte seine Arme unter meine Beine und meinen Rücken und hob mich hoch. An die anderen gerichtet sagte ich: „Bleibt so lange ihr wollt! Ach ja kümmert euch um Alina, wenn sie hier wieder auftaucht. Katherine hat sie manipuliert. Und um meinen Bruder.“ Damon trug mich aus dem kühlen Zimmer. Ich hörte, dass jemand das Fenster schloss. „Damon! Was machen wir mit ihr?“ Elijah deutete mit dem Kopf nach unten. „Mhm, lasst sie leiden und dann macht mit ihr, was ihr wollt! So lange sie ein Mensch ist, wird sie uns nicht gefährlich. Wir wissen ja nicht, wie lange es hält.“ Bonnie rief: „Ich habe Elena und Caroline erzählt, dass wieder alles okay ist. Und wir alle leben!“ Ich legte meinen Kopf an Damon's Brust.

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