Unerfahren

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Melissa's PoV

Schweißgebadet wurde ich wach. Blinzelnd sah ich mich um. Blue's stechend blaue Augen glühten mich aus der Dunkelheit an. Ich tastete auf die andere Seite des Bettes, sie war leer und kalt. Mein Blick glitt an mir hinunter. Immerhin wusste ich nun, warum mir warm war. Ich lag vollständig bekleidet unter meiner Decke. Wo war Damon? Ich rieb mir die Augen und stieg aus dem Bett. Die Treppe runter entdeckte ich, dass der Fernseher lief. Bei näherer Betrachtung konnte ich erkennen, dass es das DVD-Menü von Blade war. Ich lächelte. Damon lag ausgestreckt auf der Couch, wobei seine Füße, mit Schuhen, darüber hinaus ragten. Seine verwuschelten, mittlerweile sehr langen Haare hingen ihm ins Gesicht. Ich setzte mich auf die Lehne meines Sofas und fuhr die Konturen seines Gesichts nach und ließ meine Hand in seinen Haaren verschwinden. Er regte sich kurz, wurde jedoch nicht wach. Eine leere Flasche Bourbon und die leere Tüte Chips lagen auf dem Tisch.  Seine Füße sahen in den dunklen Stiefel, die er trug riesig aus, aber ein Blick auf die Sohle verriet mir, dass es nur Größe 44 war. „Was suchst du da?“, fragte er verschlafen. Ich fühlte mich ertappt, wurde rot und stammelte: „Öhm, nichts, ich habe dich gesucht, weil du nicht oben warst!“ „Und was hast du noch alles gefunden, außer mich?“ Er grinste mich schelmisch an. Seine Augen waren klein und er verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. „Na, ich weiß ja nicht, wie es mit dir aussieht, aber ich gehe jetzt wieder schlafen.“ Schnell stand ich auf und wollte mich aus dem Staub machen, doch er hielt mich fest und zog mich auf sich. „Was interessiert dich, Prinzessin?“ Geschockt sah ich ihn an. „Ich,“ begann ich. „deine Haare sind so lang geworden. Und da dachte ich, dass du zum Friseur musst, weil sie mir kürzer besser gefallen.“ Er sah mich an und verstand, dass ich noch nicht so weit war. Ich war keine Jungfrau mehr, gut und schön, aber die letzten beiden, waren nicht meine Liebe gewesen. Die damalige Vergewaltigung war ja, Gott sei Dank, nicht geglückt, aber trotzdem hatte ich danach Freunde. Von denen ich geglaubt hatte, sie lieben zu können, sie für ewig zu wollen. Doch eigentlich wurden sie alle schnell langweilig. Sex hatte ich nur mit zweien gehabt. Der eine war ein One-Night-Stand mit Jonas gewesen. Wir waren uns einig, dass das nie jemand erfahren müsste und sich unser Verhalten nie ändern würde, doch es hatte sich etwas verändert. Jonas hatte sich in mich verliebt. Auch ich war in ihn verliebt gewesen. In seine blonden Haare, seine blauen Augen, doch leider nicht mehr zu der Zeit, in der er mich liebte. Trotzdem, hatte ich ihn, um ihn nicht vollends zu verletzten, mehrmals zu Feiern begleitet und auch nochmals mit ihm geschlafen. Bis ich endlich den Mut gefunden hatte, ihm zu sagen, dass ich ihn nicht liebte und ihn nicht als Freund verlieren wollte. Es hatte sich in unserer Freundschaft einiges verändert und ich wusste, dass Ben, als sein bester Kumpel über die Sache Bescheid wusste, genau wie Alina. Aber beide enthielten sich ihrer Meinung und sahen nur wissend drein, wenn wir wieder einmal eine peinliche Situation erlebten. Der andere war mein Freund während des Abi's gewesen. Kaputt ging es, als mein Bruder starb und mein Vater ihn eines Abends verwirrt mit einer Flasche angriff. Ich bat ihn um eine Auszeit, doch er meldete sich nie wieder. David, war ein blonder gutaussehender Typ gewesen, wir waren das Traumpaar beim Abi. Aber er hat mich nie geliebt und ich ihn nicht. Wir haben viel rumprobiert und einiges zusammen gemacht, aber es war nie die große Liebe. Was ich bei und für Damon fühlte, war etwas vollkommen anderes und das wollte ich nicht kaputt machen. Weder durch den falschen Zeitpunkt, noch durch Unerfahrenheit, denn das er mir einen weiten Schritt voraus war, war nur logisch.

Damon's PoV

Während sie rittlings auf mir saß, schwappten sämtliche Gefühle in mir über. Doch ihr grübelndes Gesicht, hielt mich davon ab, ihr die Kleider vom Leib zu reißen. „Komm!“, sagte ich. In meiner Bewegung des Aufsetzens, zog ich sie mit hoch und stellte sie vor mir auf die Füße. Ich schaltete den Fernseher und DVD-Player aus, nahm ihre Hand und zog sie nach oben. „Ich gehe kurz ins Bad.“, murmelte sie. Mein Blick fiel auf ihren Wecker. Sieben Uhr. Fast schon wieder Zeit zum Aufstehen, aber ich würde ihr den Gefallen tun und noch ein wenig mit ihr dösen. Ich entledigte mich meines Hemdes und meiner Schuhe. Meine Jeans behielt ich für alle Fälle an. Nach einiger Zeit, die ich nun schon auf ihrem Bett lag und die gegenüberliegende Wand anstarrte, kam sie in einem kurzen Nachthemd aus dem Bad. Wow! Es betonte jeden Millimeter ihres Körpers perfekt. Seufzend ließ sie sich neben mir auf das Bett fallen und legte ihren Kopf an meine Brust. „Du bist ein tolles Kissen.“, murmelte sie. Langsam rutschte ich noch ein Stück tiefer und drückte sie noch fester an meine Brust. „Und du bist einfach nur toll!“

The OneWhere stories live. Discover now