Blut

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Damon's PoV

„Liz, das ist ja alles schön und gut, aber es muss ein fremder Vampir gewesen sein! Da lege ich persönlich meine Hand für ins Feuer!“ Liz sah mich misstrauisch an. „Oder denkst du etwa, dass deine Tochter etwas damit zu tun hat? Dann solltest du diesen Gedanken ganz schnell verwerfen. Sie hat mehr Kontrolle über sich, als alle anderen. Und wenn sie erfährt, dass du auch nur ein Müh an ihr zweifelst, dann wird sie ausziehen und dich auf ewig hassen. Glaub mir, das willst du nicht!“ Während ich redete, streifte ich durch ihr Büro. „Du hast Recht, Damon,“ sagte sie irgendwann. „Es muss einen neuen Vampir in der Stadt geben!“ „Oder einen alten, der auf Durchreise ist.“ „Denkst du an jemand bestimmten?“ „Nicht direkt, aber der Rest von Klaus Familie hat schon lange nicht mehr vorbeigeschaut. Ich werde mal mit ihm reden. Und zeitgleich sollten wir alle Ausschau halten, nach dem neuen Vampir!“ Ich nickte ihr zu und verließ ihr Büro. Stefan stand draußen vor dem Polizeirevier. „Du beschuldigst Klaus' Familie? Das wird ihm nicht gefallen.“ „Nein, ich möchte Klaus und Elijah fragen, ob sie zu 100 % sicher sind, wo der Rest ist. Und, ob sie sich das vorstellen können.“ Schweigend gingen wir nebeneinander. „Die Leiche war so schlimm zugerichtet, dass ich es eher für möglich halte, dass es ein neuer Vampir war oder ein sehr ausgehungerter.“ Stefan nickte nachdenklich. Zögernd standen wir im Hinterhof des Grills. „Meinst du Klaus ist da?“ Ich zuckte die Achseln. „Wo sollte er sonst sein?“ Stefan betrat den Grill vor mir. Klaus war nicht da, aber Elijah. „Hallo Elijah,“ begann Stefan. „Und wie ist es so? In letzter Zeit was von deinen Geschwistern gehört?“ Elijah zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Stefan an, während ich auf Elijah's anderen Seite Platz nahm. „Mir geht es gut, Stefan, danke der Nachfrage. In der Tat, habe ich gestern etwas von Kol gehört. Er soll wohl auf einer kleinen Insel bei Großbritannien sein. Rebekah ist verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Wieso diese Frage?“ Nun ergriff ich das Wort: „Ich nehme an, wir können dir vertrauen, Elijah, oder?“ Er nickte zögernd. „Gut. Es wurde draußen auf der Straße zu unserem Anwesen eine Leiche gefunden, kurz bevor der Wald beginnt. Sie wies bestimmte Spuren auf.“ Ich griff nach meinem Handy und zeigte ihm die abfotografierten Bilder. „Ich habe solche Wunden schon mal gesehen.“ Ich zog die Augenbrauen hoch und Stefan bedeutete Elijah, weiter zu sprechen. „Ihr müsst mir etwas versprechen! Nein, schwören, bei eurer Ehre.“ Stefan nickte ernst und ich prustete. „Klar, nun komm schon, raus damit.“ „Klaus darf niemals von dem Inhalt dieses Gespräches erfahren. Nie, habt ihr verstanden?“ „Ja,“ antwortete Stefan und ich fragte: „Warum?“ Stefan war mir einen genervten Blick zu, doch Elijah begann. „Nachdem unser Vater erfahren hatte, dass Klaus nicht sein Sohn war, ist er für über zwei Wochen verschwunden. Wir dachten, er würde nie zurückkehren. Als er es doch tat, verwandelte Mutter uns und starb, wie ihr wisst, kurz darauf. Eines Nachts ging ich mit Vater auf die Jagd und wir kamen in ein Dorf unweit von hier entfernt. Eine Frau erkannte meinen Vater wieder. Sie war eine Hexe, keine mächtige, aber durchaus vertraut mit Kräuterkunde und ähnlichem spirituellen. Sie war schwanger und Vater bedeutete mir, alleine auf die Jagd zu gehen, während er sich um die Erinnerungen der Frau kümmerte. Ich traute Vater nicht! Also belauschte ich das Gespräch der beiden. Das Kind, welches diese Frau in sich trug, war das Kind meines Vaters. Vater ermöglichte der Frau ein neues Leben, in einem weiter entfernten Dorf, genau wie dem Kind. Ich verlor, bis kurz vor dem Wissen über Klaus' Tat kein Wort über diese Sache. Nachdem sich die Wege unserer Familie trennten, habe ich nach dem Kind gesucht. Sie war nun ungefähr sechzehn. In Florida fand ich sie. Doch sie war nicht mehr menschlich. Wer sie verwandelte, weiß ich nicht. Ob es mein Vater war oder einfach nur Zufall, das kann ich nicht sagen. Jedoch hatte sie ihre Mutter und ihre andern Geschwister ermordet und sie jagte meinen Vater, der seinerseits uns jagte. Sie war unsauber im töten, was ich bemerkte, als ich ihr eine Zeit lang auf den Fersen blieb. Jedoch wurde es einmal brenzlich für mich und sie enttarnte, dass ich ihr folgte. Durch einen Zufall konnte ich fliehen. Ich sah sie nie wieder. Sie wusste genau, welchem familiären Umfeld sie einst entstammte. Aber sie hat nie versucht Klaus zu töten oder ein anderes Geschwisterteil. Ich weiß nicht einmal, ob sie damals wusste, dass ich ihr Halbbruder bin. Aber die Art und Weise, wie diese Leiche zugerichtet ist, passt vollkommen zu ihrer Vorgehensweise.“ Elijah drehte seinen Scotch im Glas hin und her. Stefan starrte ihn an und ich fragte: „Du erzählst uns so nebenbei, dass noch eine von euch Ursprünglichen existiert?“ Er nickte und stürzte den Inhalt des Glases hinunter. „Sie ist grausam, wie Niklaus, unberechenbar wie Rebekah, impulsiv wie Kol und meines Wissen so schnell eingeschnappt wie Fynn. Von mir hat sie meines Wissens überhaupt nichts. Und sie hat das Jägergen meines Vaters. Wenn sie jemanden verfolgt und töten will, dann schafft sie dies auch.“ Er stürzte den nächsten Drink hinunter. „Wir sollten sie finden und töten!“ „Einen Weißeiche Pflock haben wir.“, stimmte mir Stefan zu. Elijah lachte. „Ihr könnt Charlotte nicht einfach finden und töten. Sie ist ein Jäger, wohingegen ihr einen Atemzug macht, hat sie euch schon die Kehle durchtrennt.“ „Dann hilf uns!“ Elijah runzelte die Stirn. „Die Frage ist, hinter wem sie her ist, was sie hier in Mystic Falls bezweckt! Wenn sie nur auf der Durchreise war, sollten wir sie ganz schnell wieder vergessen.“ Er haute auf den Tisch und bedeutete uns ihm zu folgen. „Zeigt mir die Stelle, wo die Leiche gefunden wurde. Denn auch ich, bin gut im Fährtenlesen.“ Schnellen Schrittes folgten wir Elijah aus dem Grill.

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