Herzstillstand

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Melissa's PoV

„Bist du dir ganz sicher?“ „Wie oft noch, sie sah aus wie du, hatte hohe Schuhe an und Wellen in den Haaren. Ich habe sie für dich gehalten.“ „Wo ist sie hin?“ „Auf die Damentoilette.“ Elena zog mich zur Toilette. Das Fenster stand offen. „Hier ist sie raus!“ Caroline stampfte mit dem Fuß auf. „So ein Mist.“ Elena telefonierte, vermutlich mit Stefan. Ich stand bedrückt vor dem offenen Fenster, mich fröstelte es. Bonnie nahm ich in den Arm, ihr kleiner Babybauch drückte gegen meinen Bauch. „Es wird alles gut.“ „Stefan ist der Meinung, dass wir uns erst einmal normal verhalten sollen, so wie immer.“ Wie sollte das gehen? Wir gingen schnellen Schrittes zur Vorlesung im Computersaal. Ich bekam nichts mit und hoffte, dass alles schnell von statten ging. Nach der Uni fuhren wir gemeinsam in den Grill. Damon saß mit Klaus und Alaric an einem Tisch, ungewöhnlich weit von der Bar entfernt. Matt ging zu ihnen und trank einen großen Kaffee. Ich sah auf die Uhr über der Bar. Nanu, seine Schicht hatte schon lange angefangen. Seltsam. Ohne die Jungs zu beachten, trat ich hinter den Tresen und legte meine Schürze um. Als ich mit einem Tablett bewaffnet meine Tische ablaufen wollte, stand Damon vor mir. Er hatte eindeutig bereits eine Menge getrunken, was angesichts der Uhrzeit kein gutes Zeichen war. „Damon? Probleme wegen der Leichengeschichte?“, fragte ich, während ich einen Tisch wischte. „Wir müssen reden! Am besten unter vier Augen!“ „Ich muss arbeiten, das siehst du doch. Matt scheint es nicht gut zu gehen, er ist sehr blass.“ „Und das aus gutem Grund!“, zischte Damon. „Man hat sich mehrfach von ihm genährt. Zwei Frauengebisse, laut Klaus.“ „Ach ja, und warum müssen wir darüber reden?“ geschäftig wischte ich über den nächsten Tisch. Damon bebte. Er war eindeutig wütend. „Was ist denn los?“, fragte ich schließlich genervt und warf den Lappen auf einen der Tische und wischte energisch darüber. „Na gut, dann direkt und schonungslos. Dein Bruder wurde entführt! Vermutlich von den beiden Vampirinnen, die zwei Menschen ermordet und Matt dazu gezwungen haben sich von ihm nähren zu können.“ Mitten in der Bewegung hielt ich inne. Was hatte er grade gesagt? Ich klatschte den Lappen auf den Tisch und drehte mich zu ihm herum. Sein Gesicht war ausdruckslos und sein Blick kühl. „Was bitte hast du da gerade gesagt?“ „Dein Bruder wurde vermutlich von zwei kaltblütigen Vampirinnen entführt und wir haben 0 Ahnung, wo er oder sie sein könnten.“ Mein Blick verschwamm. Bevor ich auf meine Knie sinken konnte, hatte Damon mich bereits festgehalten. Ich konnte Matt's Stimme hören. „Ich übernehme deine Schicht heute.“ Damon brachte mich nach draußen, hüllte mich in seinen Mantel. „Oh, Prinzessin, ich wollte es dir anders beibringen, aber du warst so abweisend.“ „Ja, weil ich heute morgen zufällig mit deiner Ex zusammen gestoßen bin.“ Er versteifte sich sofort. „Was?“ „Ja, Katherine war heute morgen in der Uni. Ich dachte sie sei Elena.“ Elena und die anderen kamen gerade aus dem Grill. „Hat sie grade wirklich Katherine gesagt?“ Ich nickte an Damon's Brust. Wir fuhren zum Anwesen, Damon sprach kein Wort, während er meinen BMW souverän durch die Stadt lenkte.

Als wir im Anwesen ankamen, sahen wir bereits die zerborstenen Scheiben. Flankiert von Klaus und Damon, betraten wir langsam den Salon. „Ei, Ei, wer kommt denn da?“, fragte eine gehässige Stimme. „Katherine, zeig dich!“, knurrte Damon. Stefan stellte sich schützend vor Elena und Bonnie. Alaric und Klaus bewegten sich hinter uns. Elijah kam ebenfalls durch die Türe, ebenso Caroline. Alle schützten einander. Ich hatte mich mit ein paar von Alaric's Utensilien ausgestattet. Katherine kam mit einem Seil in der Hand auf uns zu, sie trug Handschuhe. „Wie schön, alle sind versammelt.“ „Was willst du?“, fragte Stefan, „Mal überlegen! Tot bringen. Und zwar euren.“ Sie zeigte auf Elena, Stefan und Damon. Unbewusst versteifte ich mich und griff an mein Handgelenk. „Und wenn ich schon dabei bin, bring ich deine neue Freundin und ihren lieben Bruder auch um. Wobei mit ihm habe ich etwas anderes vor.“ Sie zog an dem Seil und mein Bruder kam zum Vorschein. Beziehungsweise nahm ich an, dass er mein Bruder war. Er war über und über mit Bissen verletzt. Keine Stelle seiner Haut war noch unversehrt. Er zitterte, da er nur eine Shorts trug. Hinter meinem Bruder kam eine Frau mit hellroten Haaren zum Vorschein. Sie war schlank, groß und unglaublich hübsch. „Manche von euch kennen Charlotte?“ Elijah knurrte. Klaus wirkte nur verwirrt. „Sie hat ebenfalls Probleme mit einigen von euch.“ Katherine grinste. „Ach ja. Der Plan!“ Charlotte machte einen Schritt auf meinen Bruder zu. Schnell rannte ich auf sie zu und stieß ihr einen Pfahl in den Arm. Sie schien verdutzt von meiner Schnelligkeit und Anmut, jedoch fing sie sich recht schnell wieder und ich musste feststellen, dass sie ein Urvampir war. Etwas krachte durch die Türe. „Kol, Rebekah?“, fragte Klaus. Alles ging schnell, jeder stürzte sich auf etwas, aus dem Augenwinkel sah ich, wie Damon versuchte sich auf Charlotte zu stürzen, die mich fest umklammert hielt. Katherine schnitt sich schnell in den Arm und fütterte meinen Bruder, dann rief sie: „Bleibt stehen, oder er wird, was er am meisten hasst und deine Geliebte, wird nie wieder leben!“ Damon hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht inne. „Tötet mich,“ flüsterte Markus. „Lasst sie leben. Sie ist noch so jung. Ich fürchte den Tod nicht.“ „Hast du nicht zugehört?“, fragte nun Charlotte. „Du wirst ein Vampir wenn wir dich töten, aber wenn du willst...“ Katherine drehte meinem Bruder den Hals rum und ich schrie. Tränen rannen über mein Gesicht. „Sei still,“ Charlotte schlug mich. Damon machte einen Satz auf uns zu. Doch Katherine rammte ihm mit voller Kraft einen Pfahl in den Bauch. Damon's Beine knickten unter ihm weg. Weiter weinte ich stumm und versuchte mich von Charlotte los zu reißen. „Was willst du, Charlotte?“, fragte Elijah. „Oh, als erstes möchte ich den töten, der meinen Vater tötete und dann meine lieben Halbgeschwister.“ Klaus holte hörbar Luft. Damon wollte den Moment nutzen, um Charlotte wieder anzugreifen, doch wieder rammte Katherine einen Pfahl in seinen Körper, diesmal traf sie seine rechte Seite. Als ich erneut schrie, traf mich ein Schlag und alles wurde dunkel und still.

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