Die Wahrheit der vergangenen Zeit

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Melissa's PoV

Ich hatte ein paar Sachen für ein Picknick eingepackt. In der Küche hatte ich mich kurz daran erinnert, dass Damon im Grill mal von meinen Pommes gegessen hatte. Das hieß, er konnte auch normales Essen zu sich nehmen, so dass ich Erdbeeren, Schokolade und eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank genommen hatte. Ich lachte über sein Gesicht, als er bemerkte, dass die Tasche doch recht schwer war. „Also Damon. Zeig mir die schönsten Orte von Mystic Falls. Du wohnst ja schon lange genug hier.“ Er sah auf meine Schuhe. „Wenn du nichts dagegen hast, dass ich dich mal tragen muss, dann zeig ich dir meinen Lieblingsort auch. Ausser deinem Schlafzimmer!“ Er zog kurz anzüglich die Augenbrauen hoch und ich schüttelte den rot den Kopf. „Heißt das, dass du nichts dagegen hast?“ „Das heißt es.“ „Außerdem muss ich deine Aussage korrigieren. Ich lebe schon lange, war aber nicht immer hier. Ich war mal in Chicago, dann in New York, Denver, Deutschland. Als Vampir muss man viel reisen, bis man auffällt, weil man nicht altert. Ich bin erst wieder seit 1 1/2 Jahren in Mystic Falls. Und ich habe bis 1864 hier gelebt. Bis mein Vater mich erschoss.“ Also sollte ich jetzt mehr über ihn erfahren. Eine Gruppe lärmender Mädchen kam vorbei und allesamt starrten sie ihn an. Eine lief uns hinterher und zupfte an Damon's Hemd. „Hi, entschuldige, aber du bist ein extrem hübscher Kerl. Könntest du mir deine Nummer geben, ich würde dich gerne kennen lernen.“ Damon sah sie an, nein, er musterte sie. Dann sagte er: „ Nein, du irrst dich, du willst mich ganz bestimmt nicht kennen lernen und auch keine deiner Freundinnen!“ Sie starrte ihn entsetzt an. „Was, warum?“ Ihr Blick fiel auf mich. „Ist dieses unscheinbare Ding deine Freundin? Schau dir an, was du stattdessen haben kannst!“ Sie drückte demonstrativ ihren Rücken durch, so dass ihre riesigen Brüste sich ihm entgegen wölbten. Ich spürte keine Wut, ich war nicht die Schönste, das wusste ich. Damon ließ abrupt die Tasche fallen, seine Augen funkelten wütend. Er machte einen Schritt auf das Mädchen zu, die erschrocken zurück wich. „Du,“ fauchte er. „Weißt gar nichts. Überhaupt nichts. Sie ist in meinen Augen die Schönste. Was du bist, ist künstlich, hohl, Abfall. Du bist eine Hülle, eine recht ansehnliche Hülle. Selbst, wenn sie nicht meine Freundin wäre, würden deine Freundinnen und du mich absolut nicht interessieren.“ Ich horchte auf, hatte er grade gesagt, selbst wenn ich nicht seine Freundin wäre? Oh ha. Empört bekam die Blondine einen hoch roten Kopf. „Wie kannst du es wagen zu sagen, dass ich nur eine Hülle sei? Ich kann dir alles bieten, wovon du träumst! Jede Stelle meines Körpers ist echt. Ich bin ein Unikat.“ Sie war unbestreitbar hübsch, aber nun machte sie einen Fehler. Ihre guten 1,80 m, mit den langen blonden Haaren, den hohen Stilettos und dem knappen, pinken Kleid, stellte sich zwischen Damon und mich, das hieß, dass Damon der Gruppe Mädchen den Rücken zu drehen musste, um weiterhin zu ihr zu sehen. Ich runzelte die Stirn, als ich sah, wie Damon sich noch näher zu ihr beugte. Seine Pupillen wurden groß, sogen das eisblau vollkommen hinweg. „Was ich dir nun sage, wird sich für immer in deinem Kopf verankern. Dieses Mädchen hier, ist die schönste Frau von allen. Ihr äußeres, von ihrem Inneren ganz zu schweigen. Sie tut Dinge, wovon du nicht mal zu träumen wagst. Und ich, würde mich niemals von dir angezogen fühlen. Jetzt geh hinüber zu deinen dämlichen Freundinnen, wie auch du es bist und sag ihnen, dass ich keinerlei Interesse an Barbies habe! Sondern an etwas Besonderem, dass nur eine hat!“ Mit glasigem Blick, nickte die Blondine und trat ihren Rückweg an. „Was hast du,..?“, begann ich, doch Damon brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Mädels, der Typ steht nicht auf Barbies, nur auf besondere Frauen, wie sie.“ Mit offenen Mündern starrten sie uns an und liefen dann weiter. Damon raffte die Tasche auf und zog mich am Arm mit sich. Er hatte sie manipuliert! War das sein Ernst gewesen? All das, was er ihr gesagt hatte? Ach, er wollte sicher nur seine Ruhe. Zuerst führte Damon mich ins Zentrum, zeigte mir Sehenswürdigkeiten, wo er es sehr ernst nahm, das ich ihm zu hörte. Hin und wieder, ließ er etwas fallen, was auf seine Vergangenheit hier schließen ließ. Als wir vorm Grill standen nahm sein Gesicht einen dunklen Zug an. „Den Grill an sich, kennst du ja, aber ich verbringe hier 90 % meines Tages und meiner Nacht. Vor einiger Zeit hab ich hier oft mit meine einzigen und besten Freund abgehangen. Alaric. Er war Geschichtslehrer und Vampirjäger.“ Er lächelte mich schwach an. „Anfangs standen unsere Sterne nicht so gut. Ich hatte damals an der Duke seine Frau verwandelt und sie einfach mit genommen. Er hatte mich gesehen und mich hier gefunden. Als ich ihn eines Abends hier provozierte, kam er zu mir nach Hause, ich war an dem Abend in einer schlechten Verfassung, wegen eines Streits mit meinem Bruder. Er versuchte mich zu pfählen, stattdessen trieb ich ihm den Pfahl in seine Lunge und sah zu, wie er qualvoll starb.“

The OneWhere stories live. Discover now