Unheimlicher Besucher

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Melissa's PoV

Damon und ich hatten ehrlich gesagt mehr Probleme die Finger voneinander zu lassen, als mit allem anderen. Sogar wenn wir mit Goliath einen Spaziergang machten, fühlte ich mich sehr zu ihm hingezogen. Kurzum, wenn wir Langeweile hatten, gaben wir uns unserer Leidenschaft hin. Wir hatten nicht viel von den anderen gehört. Jeremie war am Boden zerstört und maßlos überfordert. Alaric und Meredith versuchten zu helfen, so gut es ging, doch Meredith hatte eine komplizierte Schwangerschaft, die sie bereits daran hinderte ihrer Arbeit weiter nach zu gehen. Jeglicher Stress, war also Gift für ihr Baby. Lexi war mit Rebekah auf der Suche nach Bonnie, sie wollte sesshaft werden. Damon hatte mir erzählt, dass er in New York, in den 90ern mal auf Lexi gestoßen war. Er hatte so getan, als würde er beginnen zu fühlen und zwar für sie und hatte dann auch mit ihr geschlafen. Jedoch weckte er sie morgens früh, um sie ohne ihren Tageslichtring auf einem Hausdach sterben zu lassen. Sie hatte es irgendwie geschafft, dem Tod zu entkommen. Ich war in diesem Moment eifersüchtig geworden, was Damon nur dazu angespornt hatte, mir wieder einmal eindrucksvoll zu beweisen, wie sehr er mich wollte. Mein Bruder war immer weniger zu Hause und Alina ließ sich auch kaum blicken. Tja, bis sie Donnerstag vollkommen verheult vor meiner Türe stand. „Lissy,“ schluchzte sie. „Dein Bruder, hat mir etwas erzählt. Ich verstehe das nicht. Ich glaube, er will mich los werden und belügt mich stattdessen.“ Verlegen sah ich an mir hinunter. Sie hatte Damon und mich gestört. Ich trug nur Damon's Hemd und meine Unterwäsche. Als ihr das auffiel starrte sie mich an. „Oh,“ stammelte sie. „'tschuldigt.“ „Kein Problem,“ rief Damon, der nur in Boxershorts an und vorbei ging und die Treppe nach oben nahm. „Ich bin dann mal kalt duschen, Schatz!“ Ich kicherte und schaltete sofort auf den Freundinnen-Modus um. Ich kochte ihr Tee und schlüpfte zeitgleich in meine Jeans, die irgendwo im Wohnzimmer auf dem Boden gelegen hatte. „Beruhige dich erst mal Lina. Was ist denn passiert?“, fragte ich und setzte mich neben sie. Behutsam, strich ich ihr über das Knie. „Markus, sagte, dass er mich nicht mehr belügen könne, weil ich ihm zu wichtig sei. Er meinte,“ Ihre Stimme brach und sie wurde von Schluchzern geschüttelt. „Ganz ruhig, es wird alles gut.“ Ich ahnte, was mein Bruder ihr gebeichtet hatte und betete, dass er keine Dummheiten machte. „Er meinte, dass er kein Mensch mehr sei. Er war einer, als ihr ihn aus dem Tod zurück geholt habt, aber dann,“ Sie sah mich an. „Hat Katherine und eine Charlotte ihn verwandelt.“ Ich sah sie weiterhin aufmerksam an und bedeutete ihr weiter zu sprechen. „In einen,“ Betreten sah sie zu Boden. „Sag es!“, flüsterte ich. „In einen Vampir!“ Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen, als sie zu mir auf sah. „Er will mich nur los werden, oder? Sag mir, dass das eine Lüge ist!“ Alina rüttelte ich. Ich trank einen Schluck von meinem Tee und sah sie dann wieder an. „Lina, es ist so. Markus hat dir die Wahrheit gesagt. Er ist ein Vampir. Aber er ist vollkommen ungefährlich. Er ernährt sich von Tierblut.“ Alina starrte mich mit offenem Mund an. „Er würde dir sicherlich nie etwas tun. Hör mir zu, ich beginne nun ganz am Anfang. Ich weiß, dass du immer versucht hast es zu verdrängen, aber Markus und ich, wir stammen aus einer Jägerfamilie.“ „Das weiß ich!“ „Ich sagte, dass du mir zu hören sollst.“ Sie nickte und sah mich, mit ihren goldenen Augen an. „Wir haben keine Tiere gejagt. Wir jagten Monster. Vampire, Werwölfe, Guhls und sonstige übernatürliche Wesen, die Menschen terrorisieren. Allerdings haben wir nur im Affekt getötet. Sprich immer nur Wesen, die gerade dabei waren Menschen zu töten oder zu verletzten. Es gibt Übernatürliche, die versuchen genau so zu leben, wie wir. Als Menschen. So gut es ihnen möglich ist. Mein Bruder ist zu dem geworden, was er einst gelernt hat zu hassen und zu jagen! Deswegen, würde er dich nie verletzen. Geschweige denn, töten. Eher würde er sich selbst töten.“ Alina rutschte von mir weg. „Bist du auch?“ Ich schüttelte den Kopf nicht. „Nein, ich bin kein Vampir. Ich bin genau genommen ein Mensch, mit ein paar Extras. Verbundenheit zu den Toten, also ein Medium und ich bin eine Jägerin. Allerdings hast du einige Vampire und auch einen Hybriden kennen gelernt. Hast du es gemerkt?“ Alina dachte angestrengt nach, das erkannte ich an dem Verziehen ihres Mundes. „Also diese Jungs aus Mystic Falls waren alle ziemlich heiß, so wie dein Damon. Aber nein, ich habe keinen wirklichen Unterschied gemerkt.“ „Siehst du!,“ sagte ich lächelnd und ergriff ihre Hände. „Damon ist zum Beispiel ein Vampir!“ Ihr Atem ging schneller. „Was?“, flüsterte sie. „Ja, er, sein Bruder, Caroline, Elena, Elijah, Lexi, Rebekah und Klaus ist ein Hybrid. Sogar dieser Bursche,“ sagte ich und zeigte auf Goliath. „ist übernatürlich. Und alle versuchen möglichst normal und unauffällig zu sein. Mein Bruder lernt, wie du siehst, von den Besten.“ Geräuschlos kam Damon ins Wohnzimmer, um etwas Holz im Kamin nach zu legen. „Dein Bruder ist im Wald. Holz hacken!“, sagte er, warf einen Blick auf Alina und ging wieder nach draußen.

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