Die Teufelin kehrt zurück

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Melissa's PoV

Wenn du wüsstest, dass ich auch solche Gedanken hatte, dachte ich. Schnell durchwühlte ich meinen Kleiderschrank. Mir stand der Sinn nach etwas schwarzem. Ich lachte kurz auf. Vielleicht hatte ich etwas zu viel von Damon's Blut genommen. Eine dunkelblaue Stoffhose und eine schwarze Bluse, die ich mit einer weißen Weste aufpeppte passten heute genau zu mir, wie ich fand. Mit hohen schwarzen Stiefeln trat ich den Gang nach unten an und schnappte mir mein Ultrabook, da ich wusste, dass wir heute Laptops oder ähnliches benötigen würden. Dampfender Kaffee stand unten auf dem Tisch, sowie ein Korb mit Brot und Aufschnitt aus meinem Kühlschrank. Damon schlurfte bereits genüsslich seinen ersten Kaffee. Seine Haare waren verstrubbelt und er sah unverschämt gut aus. Und er war mein Freund. Hach, mein Selbstbewusstsein warf sich eindeutig grade in die Brust und fühlte sich verdammt gebauchpinselt. „Bis wann hast du Uni und wann musst du arbeiten?“ Mhm, nun schrumpfte es wieder. „Ich muss bis zwei in der Uni bleiben und direkt rüber rasen zum Grill. Soll um halb drei anfangen.“ Ich aß mein Frühstück und packte dann in aller Eile meine Tasche. Ich drückte Damon, der frisch geduscht in der Türe stand einen schnellen Kuss auf, warf ihm ein entschuldigendes Lächeln zu und öffnete das Garagentor. „Fahr bloß vorsichtig. Du kennst den Wagen noch nicht so gut!“ „Ja, Vater.“, rief ich ihm zu. Er knurrte, schnell stieg ich ein und drehte den Schlüssel im Zündschloss.

Es war ein tolles Auto absolut nicht zu vergleichen mit meinem alten Wagen. Er schoss regelrecht durch die Straßen und schnell war ich an der Uni. Hastig verließ ich meinen Wagen, schloss ihn ab und prallte im Flur mit Elena zusammen. Ihre braunen Haare hatten leichte Wellen, sie sah mich verwirrt an, bevor sie lächelte. „Elena! Los wir kommen zu spät! Dass du noch Zeit hattest dir die Haare zu machen!“ „Tja, Talent hat man oder nicht. Geh schon mal vor, Melissa. Ich muss mir die Nase pudern.“ Sie wandte sich von mir ab und lief schnellen, klackenden Schrittes in Richtung Toilette. Kopfschüttelnd rannte ich weiter Richtung Vorlesungssaal. Professor Shane wollte gerade hineingehen, als ich um die Ecke rannte. „Grade noch rechtzeitig, Miss Becker.“ Er lachte. Schnell lief ich zu meinem Platz. Verdutzt starrte ich Elena an. Sie sah verdutzt zurück. „Was ist los?“, flüsterte sie. „Du warst doch gerade noch auf Toilette?“ „Was erzählst du da?“ „Hast du gestern so viel getrunken?“, zischte Caroline. „Quatsch,...“ „Dürfte ich die Damen wohl unterbrechen, ich versuche eine Vorlesung zu halten, sollte daran kein Interesse bestehen, so dürft ihr gerne gehen!“ „Entschuldigung,“ murmelten wir einstimmig. Ich konnte Professor Shane nicht folgen. Meine Gedanken kreisten darum, was ich gerade gesehen hatte. Wenn es nicht Elena war, wer war es dann? Sie sah ihr nicht nur ähnlich, sie glich ihr. Als wir den Lesungssaal verließen, hielten mich Elena und Caroline zurück. „Was hast du da erzählt?“ Bonnie kam hinzu. „War es Katherine?“ "Wahrscheinlich, da sie genauso aussah, wie du!"

Damon's PoV

Obwohl wir mit Elijah zum Fundort der Leiche gefahren waren, konnte dieser nichts anderes tun, als seine Vermutung weiter zu nennen. Allerdings mussten es zwei Vampire gewesen sein, da auch zwei verschiedene Abdrücke zu sehen waren. Wenn Elijah Recht hatte und seine verschollene Schwester hier war, dann mussten wir dringend herausfinden, was diese vor hatte und auf wen sie es abgesehen hatte. Unbeholfen trank ich meinen nächsten Drink. „Damon, schon so früh hier?“ „Ric, wo ist deine zukünftige Braut?“ „Frühschicht! Ich hätte auch gerne einen!“ Letzteres sagte er zum Barkeeper. „Wo ist Matt?“ Der Barkeeper zuckte die Achseln. „Ich glaube er hat später Dienst.“ Ich nickte und bedeutete Ric, dass er mir zu einem Tisch, weit weg von allen anderen folgen sollte. „Du tust so geheimnisvoll! Was ist los?“ Ich erzählte ihm vom Leichenfund, sowie den Spuren und Elijah's Vermutung und verbot auch ihm ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren. „Wow, noch einer!“ „Japp,“ sagte ich und stürzte meinen Bourbon hinunter. Liz kam in den Grill. Sie fragte an der Theke nach mir und kam dann zu uns an den Tisch. „Mr. Saltzman, Damon. Hast du schon etwas herausgefunden?“ „Ich bin dran Liz, wieso die Eile?“ „Weil es eine weitere Leiche gibt und eine Entführung.“ Ric strich sich über das Gesicht, was ein kratzendes Geräusch verursachte. „Ein Gärtner der Lookwood's ist tot. Und bei dem Entführten handelt es sich um Markus Becker.“ „Was?“, fragte ich aufgebracht. „Ja, Passanten haben gesehen, wie er vor seinem Haus in ein Auto gezerrt wurde.“ „Weiß seine Schwester Bescheid?“ Liz schüttelte den Kopf. „Wir dachten, es sei besser, wenn du das vornimmst. Schließlich bist du ihr Freund.“ Ich schüttelte den Kopf, dann nickte ich. Wie sollte ich ihr das bloß beibringen? „Was ist mit dem Kennzeichen des Wagens?“ „Es war ein Lamborghini. In schwarz, der heute morgen von Mr. Mikaelson als gestohlen gemeldet wurde.“ „Klaus Mikaelson?“ Liz nickte. Ein Funkspruch kam bei ihr an, sie ging vom Tisch weg und verließ den Grill. „Scheiße.“, murmelte Ric. „Da sagst du was, Kumpel.“ Ich beschloss hier auf Melissa zu warten. Ric leistete mir Gesellschaft. Wir schwiegen, beide in Gedanken, als plötzlich Klaus durch die Türe kam. „Hey, hab gehört dein Auto wurde geklaut?“ Er knurrte. „Nicht irgendein Auto. Mein Gallardo. Einfach vor der Türe weg. Er wurde zuerst gerollt und später gestartet. Wenn ich diese Mistkerle erwische!!!“ Er wrang die Hände ineinander. Kurze Zeit später kam Matt in den Grill, er war blass und wirkte verwirrt. Hinter der Theke begann er zu zittern und bekam die Schleife seiner Schürze nicht zu. „Was ist denn mit dem los?“, fragte Klaus und nickte zu ihm herüber. „Keine Ahnung!“, antwortete Ric. Wortlos ging ich auf Matt zu. „Matt,“ sprach ich ihn an und er zuckte sichtlich zusammen. „was ist los?“ „Öhm, nichts, es geht mir gut. Alles ist in Ordnung.“ Sein Blick war glasig und seine Stirn lag in Falten. Ich lächelte ihn an. „Komm mal eben mit, ich will dir was zeigen!“ Verdutzt kam er hinter mir her. Auf der Männertoilette angekommen, folgten uns Ric und Klaus, die die Türe schlossen und sich dagegen lehnten. Kurz überprüfte ich, ob wir alleine waren, dann riss ich Matt's T-Shit hoch. Er wehrte sich kaum. Sein ganzer Oberkörper war von Bissen übersät. „Scheiße“, zischte Ric. „Dein neues Lieblingswort, Kumpel?“ „Warum wehrt er sich nicht?“ Klaus antwortete: „Er wurde beeinflusst. Der Zwang ist äußerst stark.“ Er betastete eine der Wunden. „Das war ein Frauengebiss. Nein,“ murmelte er. „Zwei verschiedene Frauen Gebisse.“ Ich erschauderte unwillkürlich. „Kannst du ihn gegenbeeinflussen?“, fragte ich Klaus. Klaus sah Matt in die Augen. „Matt, du wirst nie wieder dahin gehen, wo man dich beißt, es sind zwei Frauen, die du nie mehr wieder siehst. Verstanden?“ Zuerst zeigte Matt keine Regung, dann nickte er. „Ich werde nie wieder gehen.“ Matt schüttelte den Kopf, langsam klärte sich sein Blick. „Was ist passiert? Warum bin ich mit euch auf Toilette?“ Er merkte, dass ich sein Shirt hoch hielt und sein Blick fiel auf die Wunden. Wütend zischte er: „Wart ihr das?“ Ich schüttelte den Kopf: „Ganz sicher nicht, aber schön, dass du wieder bei uns bist! Du weißt also nicht, wer dir das zugefügt hat?“ Bedrückt schüttelte er den Kopf. „Nein, ich weiß nur, dass es mir gut geht und ich niemandem etwas sagen soll.“ Er hielt sich den Kopf. „Bin ich beeinflusst?“ Ich nickte. „Hast du kein Eisenkraut mehr?“ Nun schüttelte Matt den Kopf und Alaric stöhnte: „Der Vorrat geht zur Neige, es gibt kaum noch welches.“

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