Emanuele Francesco Falcone

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Melissa's PoV

Damon hatte sich bestens um mich gekümmert, ganz, wie ich es gewohnt war. Nach dem Bad, zog wir uns an und verließen unser Schlafzimmer. Kurz bevor wir das Wohnzimmer betraten, hielt Damon mich auf. „Mein Großvater war duschen, er sieht also aus, wie ein ganz normaler Mensch. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich an alles erinnert, was er uns mitgeteilt hat, also auch nicht, ob er sich an dich erinnert. Alles klar?“ Ich nickte und Hand in Hand gingen wir ins Wohnzimmer. Emauele saß am Küchentisch, ein dampfender Teller Suppe stand vor ihm. Maria hatte gerötete Wangen und stand am Kopf des Tisches. „Großvater?“, fragte Damon und seine Stimme war sanft, voller Liebe. Sein Großvater drehte sich herum. Er sah aus, wie in meiner Vision. Grauen Haar, sonnen-gebräunte Haut, hohe Wangenknochen und eine große Nase. Seine stechenden blauen Augen sahen von mir, zu Damon und blieben dann auf mir hängen. „Ist das die Frau, die meinen Enkel aus der Dunkelheit zieht?“, fragte er mit der tiefen Stimme, die ich aus meiner Nahtoderfahrung noch in Erinnerung hatte. „Das ist sie, Großvater. Die eine, die ich liebe. Das ist Melissa!“ Emanuele erhob sich leichtfüßig vom Stuhl und gab mir mit ausgebreiteten Armen entgegen. Er drückte mich fest an sich und ich erwiderte seine Umarmung, gehemmt. „Schön, dass es geklappt hat!“ Zwinkernd schob er mich zurück und sah mir in die Augen. Er erinnerte sich an jedes Mal, dass er mich oder Damon gesehen hatte. Laut fügte er hinzu: „Ich danke dir, dass du ihn dazu gebracht hast, mich zurück zu holen!“ Lächelnd nickte ich ihm zu. Sein Akzent war deutlich im englischen zu hören. Er sprach nicht so fehlerlos, wie Damon, aber trotzdem gut und verständlich. Damon telefonierte. „Darf ich dir einen Stuhl anbieten, Melissa?“ „Ja, vielen Dank, Mr. Salvatore.“ Kopfschüttelnd trat er wieder in mein Blickfeld, als er mir den Stuhl heran geschoben hatte. „Nenn mich bitte Emanuele. Denn ich habe das Gefühl, als würden wir uns bereits lange kennen.“ Er schob auch Maria den Stuhl zurecht. Damon strahlte über das ganze Gesicht, als er herein kam. „Stefan kommt dich besuchen, wenn in Mystic Falls wieder alles geregelte Bahnen läuft. Er hat fast geweint vor Freude, Großvater.“ Schweigend aßen wir. Emanuele schien äußerst glücklich über jeden Löffel Suppe zu sein, den er sich in den Mund schob. Als Damon's Handy klingelte, entschuldigte er sich und verschwand nach draußen. „Komische neumodische Dinger sind das. Ist das in etwa ein Telefon?“, fragte er und kratzte sich am Kopf. Ich lachte. „Ja, so in etwa.“ „Melissa, darf ich dir sagen, dass dir auch die kurzen Haare sehr gut stehen, du aber mit deinem wallenden Blondschopf eine wahre Augenweide abgabst?“ Bedrückt bemühte ich mich um ein Lächeln. Als ich mich erhob, deutete auch Emanuele an sich zu erheben. Aus reiner Höflichkeit, einer Dame gegenüber. Diese Zeit war eine der höflichsten Zeiten, dachte ich. Damon kam zu mir in die Küche und half mir beim Abspülen, während Maria und Emanuele sich unterhielten. „Es ist sicher seltsam für ihn,“ begann ich. Damon nickte und sagte: „Aber er wird sich sicher schnell daran gewöhnen.“ Dann zwinkerte er. „Maria wird ihm liebend gerne helfen.“ Der Abend verlief äußerst lustig. Emeanuele war begeistert vom Fernsehen und Damon erklärte ihm noch, was das Internet ist. Maria holte Claire ab und wollte dann erst einmal hier wohnen bleiben, um sich für die letzten paar Tage, die wir hier waren, um Emanuele zu kümmern. Mein Eindruck war, dass dies beiden nicht missfiel. Um dreiundzwanzig Uhr, hatte ich bereits Probleme die Augen offen zu halten, also verabschiedete ich mich kurz und wollte nach oben gehen. Im Flur fing Damon mich ab. „Du willst doch nicht etwa ohne Gute-Nacht-Kuss gehen, oder?“ Ich kicherte. „Natürlich nicht, Mr. Salvatore, aber ich glaube nicht, dass dies im Sinne ihres Vormundes ist, oder?“ Er blickte grimmig drein. „Gute Nacht, Prinzessin.“ Er küsste mich kurz auf den Mund, doch mir genügte das nicht. Ich presste mich an ihn, wie ein pubertärer Teenager. Der ganze Tag war größtenteils ohne jegliche Berührungen, geschweige denn Küsse abgelaufen und nun spürte ich, dass es mir bereits fehlte. Ich teilte seine Lippen mit meiner Zunge und je leidenschaftlicher der Kuss wurde, desto drängender wurde Damon. „Prinzessin,“ knurrte er letztendlich. „Ich wollte noch ein wenig mit meinem Großvater plaudern, aber so,“ Er zeigte auf seine Hose. „Geht das nicht!“ Wieder kicherte ich und errötete unwillkürlich. Er beugte sich zu meinem Ohr. „Hoffentlich wirst du wach, wenn ich nach komme.“ Dann fügte er noch hinzu: „Übrigens ist es total sexy, wie du rot wirst.“ Prompt wurde ich noch roter und duckte mich aus seiner Umarmung. Natürlich, war meine Müdigkeit nun, wie weggeblasen.

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