Trennung

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Melissa's PoV

Es war sicher eine Halluzination gewesen. Ich hatte mir das alles nur eingebildet. Oder ich war gestorben und mein Unterbewusstsein gab mir das Gefühl bei ihm zu sein. Jetzt halt mal den Ball flach, rief mein Gewissen. Versuch die Augen zu öffnen und überzeuge dich. Du bist doch nicht verrückt. „Ja klar.“, murmelte ich. „Was murmelst du da, Principessa?“ Hektisch schlug ich die Augen auf. „Bin ich tot?“ Er zog eine Augenbraue hoch, dann schüttelte er den Kopf. „Aber du?“ ich stockte, denn mir fiel alles wieder ein. „Oh!“, machte ich. „Zu schön um wahr zu sein. Aber ich muss gehen oder?“ Er lächelte. Ich setzte mich auf. Deutlich spürte ich, dass er mir sein Blut gegeben hatte. Es ging mir besser und ihm scheinbar auch. Damon setzte sich ebenfalls auf. Die Decke rutschte von seiner unbekleideten Brust. Ich sah erst zu ihm, dann an mir hinab. Ich war nackt, also war er es vermutlich auch. Ernst sagte er: „Wir haben noch ungefähr drei Stunden. Dann müssen wir uns trennen. Bis wir uns wiedersehen.“ Er wich meinem Blick aus. „Ich kenne dich. Es wird bald sein.“ Er sah auf und lächelte. „Was willst du machen?“ Ich schürzte die Lippen. „Ehrlich gesagt denke ich, dass ich noch etwas davon brauche.“ Er schnappte erschrocken nach Luft unter meiner Berührung und knurrte dann.

Einige Zeit später, nach einer Dusche und vollständig bekleidet standen wir gemeinsam in der Küche und kochten etwas. Immer wieder strich Damon über meinen Arm, mein raspelkurzes Haar oder stellte sich hinter mich und lehnte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich hatte ihm noch eine weitere Phiole mit meinem Blut gegeben. Er tat es mir gleich. Ich vermisste ihn schon, obwohl wir noch nicht getrennt waren. Wird würden nie telefonieren, nie schreiben uns niemals sehen. Mit Caroline und Elena und Bonnie, durfte ich noch telefonieren. Es musste glaubwürdig sein, dass ich meinem Studium weiterhin als Ferngang nach ging. Aber Damon, mein Leben, würde mir verboten sein. Inständig hoffte ich, dass alle ihr bestes taten, um Katherine zu töten. Und das möglichst bald. Gemütlich saßen wir auf der Couch und verspeisten unser Essen, tranken Wein und kuschelten. Von dem Film, der im Fernsehen lief, bekam ich nicht viel mit. Damon ging es nicht anders, so schien es mir. Gedankenverloren strich er über meine Haare. Eine Stunde bevor es los gehen sollte, begannen wir meine Sachen zusammen zu packen. Damon hatte es sich nicht nehmen lassen, mir ein Haus zu kaufen. Und ich ahnte, dass es pompös sein würde. Schnell waren alle nötigen Sachen zusammen gepackt. Blue's Futter, Kleidung, Bilder und andere persönliche Gegenstände. Ein paar Kisten räumten wir in mein Auto. Markus kam mit seinem Kombi um die Ecke, als wir gerade einen Sack Katzenstreu in meinen BMW hievten. „So, bereit noch ein paar Kartons zu schleppen?“ Ich wusste, dass es ihm recht war, wenn ich wieder mit ihm nach Deutschland ging und auch Damon, am besten nie wieder sah und doch, schien er bedrückt. Damon ging bereits zurück ins Haus, um weitere Kartons zu holen und diese in Markus' Auto zu laden. Nach und nach kamen sie alle und die Stunde der Abreise und des grausamen Abschiedes rückte näher. Der letzte Karton war verstaut. Mein Haus enthielt nun nur noch Möbel, die ein Möbelwagen morgen abholen würde. Elena, Bonnie und Caroline weinten, während sie mich fest umarmten. Damon saß in meinem Auto, er musste sich etwas im Hintergrund halten und er wollte mich bis zur Grenze von Mystic Falls begleiten. Tränen liefen auf über meine Wagen. Ich herzte Klaus sehr fest und kuschelte mich an Ric's Brust. Von Meredith verabschiedete ich mich mit einem Händedruck, ebenso von Elijah, Kol und Rebekah. Auch Jeremie drückte ich fest und sagte sowohl an ihn, als auch an Bonnie gerichtet: „Ich will genauste Berichterstattung über den Verlauf der Schwangerschaft und stehe auch jederzeit mit Namensratschlägen bereit.“ Jeremie nickte und sagte: „Glaub mir, wir halten dich auf dem Laufenden.“ Stefan, stand als nächstes vor mir. Ungeniert weinte er und ich warf mich schluchzend in seine Arme. „Pass auf ihn auf!“, murmelte ich. „Bitte.“ Er nickte. „Ich tue alles. Du hast mir meinen Bruder wieder gebracht. So wie ich ihn damals geliebt habe. Ich habe dich so lieb, Melissa und ich werde dich vermissen.“ Noch einmal drückten wir uns. Nun blieb mir nur noch Matt. Stumme Tränen liefen über sein Gesicht. Er zog mich an sich. „Von Anfang an fand ich dich einfach klasse. Zuerst dachte ich, ich hätte mich verliebt. Aber du wurdest mehr und mehr meine Schwester. Ich komme dich jedenfalls besuchen, Me.“ Nah an meinem Ohr flüsterte er: „Ich liebe dich, Schwesterherz.“ „Bitte tue das. Es würde mich unendlich freuen.“ Markus war bereits voran gefahren. Wehmütig stieg ich in meinen roten BMW. Dunkle Wolken verhüllten den Himmel. Ohne Damon anzusehen oder nochmal zurück zu blicken, startete ich den Motor und fuhr los.

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