Verrat

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Melissa's PoV

Wow, hatte ich so viel getrunken? Mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment platzen. Ich saß aufrecht im Bett, als ich Klaus brüllen hörte. Ich presste ein Auge zu und hielt mir die Schläfe. So schnell mein Kopf es zu ließ lief ich aus meinem Zimmer. „Dieser Bastard, dieser verräterische Bastard!“ „Klaus, was ist denn?“, fragte Caroline mit aufgerissenen Augen, die augenscheinlich nur mit einem Bettlaken bekleidet war. „Was los ist?“, fragte er aggressiv. „Ich habe einen Bruder weniger!“ „Ganz ruhig, sag was passiert ist!“, sagte Damon eindringlich. Wieso war er nass?, fragte ich mich. „Kol, dieser Hornochse. Er hat sie befreit. Elijah nieder geschlagen und ist,“ Klaus hieb auf das Nachttischen neben dem Bett. Es zerbarst in tausend Stücke und in meinem Kopf, hallte das Geräusch wider. „mit ihr verschwunden!“, endete er schwer atmend. „Wenn ich den in die Finger bekommen, dass werde ich ihm eigenhändig sein Herz aus der Brust reißen und es kochen, bevor ich mit einem Weißeichenpflock immer wieder, Stückchen, für Stückchen in sein Herz steche!“ Er ließ sich auf das Bett fallen! „Das darf nicht wahr sein!“, wetterte, nun Damon. Sein Blick fiel flüchtig auf mich. „Nein, auf keinen Fall ziehe ich wieder um oder gehe weg. Das kannst du knicken.“ Kopfschütteln und die Arme vor der Brust verschränkend, stand ich vor ihm. Bonnie kam ins Zimmer. „Unser Flug geht gleich, habe noch einen Termin mit Professor Shane. Habt ihr ihre Kamee?“ „Die hat er mit genommen,“ knurrte Klaus. Bonnie wirkte seltsam, irgendwie war ihr Blick glasig und es schien, als würde sie durch alle hindurch sehen. „Bringt mit etwas von Kol oder Katherine. Bis bald.“ Bonnie verließ schlurfend das Haus. „Vielleicht eine Depression.“, meinte Jeremie, achselzuckend. Er hob kurz die Hand zum Abschied und verließ ebenfalls das Zimmer. Rebekah stand in der Türe und hielt ihren Bademantel zu. „Ich glaube ich habe irgendwo Kol's Kette gesehen.“ Sie drehte sich herum und eilte nach unten. Auch ich verließ das Zimmer wieder. „Was machst du, Prinzessin?“ „Eine Tablette nehmen und dann mit aufräumen, jetzt bin ich eh einmal wach.“ Rebekah hatte Kol's Kette an Bonnie gegeben, doch stundenlang hörten wir nichts. „Vielleicht hat ihr Flug Verspätung?“, fragte Elena. „Schon wieder?“, antwortete Caroline gereizt. Klaus saß mit den Zähnen aufeinander mahlend auf dem Sofa. „Dieser Bastard, ich hätte ihm gleich wieder einen Pfahl durch die Brust jagen sollen, als ich die Chance dazu hatte.“ Elijah legte Klaus beruhigend die Hand auf die Schulter. „Erinnere dich, Bruder, wir waren ihr alle mal verfallen!“ „Außerdem ist er immer noch unser Bruder.“ „Halbbruder.“ „Ach, ist das nun wieder wichtig?“, zeterte Rebekah und erhob sich. „Ganz ruhig, Beki!“, sagte Ben und legte ihr die Hand auf den Unterarm. Langsam beruhigte sie sich wieder.

Nach weiteren Stunden des Wartens stand ich auf. „Melissa, wo gehst du hin?“ Ich sah Damon belustigt an. „Ins Bett. Ich muss morgen arbeiten!“ „Du willst einfach weiter machen, obwohl Katherine wieder auf der Flucht oder auf der Suche nach dir ist?“ Ich zuckte die Achseln. „Sie wird nicht wieder, hier nach mir suchen. Sie wird wissen oder vermuten, dass ihr mich weg bringt.“ Damon folgte mir. Ich spürte ihn eher, als, dass ich ihn hörte. Im Bad wusch ich mich, putzte meine Zähne und zog mir meinen Shorty an. Als ich zurück in den Raum kam, saß Damon auf dem Bett und strich Blue gedankenverloren über den Rücken. „Mach dir keine Sorgen. Zumindest nicht um Katherine. Lieber um Bonnie. Sie benimmt sich äußerst seltsam.“ Er nickte gedankenverloren und ich strich ihm durch's Haar. „Gute Nacht.“, sagte ich und drückte ihm keusch einen Kuss auf die Lippen. Ich war so müde, dass ich sofort einschlief.

Damon's PoV

Was sollten wir machen? Kol hatte uns alle hintergangen. Auch wenn es vielleicht nicht seine Absicht war, dass sie einen von uns tötete, würde sie es doch wieder versuchen. Nun gut. Erst mal musste Melissa schlafen, damit sie morgen für die Arbeit fit war. Ich legte Blue neben sie ins Bett und verließ leise das Schlafzimmer. „Noch nicht müde, Kumpel?“ „Nein, Klaus.“ „Frag mich mal! Ich stehe vollkommen unter Strom.“ Ich nickte, während ich mir einen Bourbon eingoss. „Sind soweit alle Gäste weg?“ „Jap, außer Elena, Caroline, Elijah und Klaus. Alle anderen sind zu Hause. Markus müsste im Wald sein.“ Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich herum. „Melissa hat mich nun schon zum zweiten mal darauf hingewiesen, dass sie Bonnie seltsam findet. Was meint ihr?“ Klaus verzog das Gesicht. Stefan drehte seinen Ring. „Okay? Ihr weicht mir aus?“ „Sie praktiziert schwarze Magie!“, sagte Elijah, als er in den Raum kam. Ein seltenes Bild. Er trug eine schwarze Jeans und einen dunkelblauen Pullover. „Wow, hat er deinen Kopf so kräftig erwischt?“ „Ich lache vermutlich später, über deinen schlechten Witz. Dieser Professor, für Okkultismus, was wissen wir über ihn?“ Wir diskutierten bestimmt zwei Stunden, kamen aber zu keinem vorzeigbaren Ergebnis. „Okay, seine Frau ist tot, das ist aber kein Grund, eine junge Mutter dazu zu bringen schwarze Magie zu praktizieren.“ Caroline kam verschlafen in das Wohnzimmer. „Was macht ihr hier unten? Es ist nach drei Uhr nachts.“ „Wir haben uns verquatscht, Liebes, geh wieder schlafen, ich komme gleich nach.“, sagte Klaus zu Caroline. „Barbie, wie erscheint dir euer Professor Shane?“ Sie sah mich, aus zusammengekniffenen Augen an. „Er ist ein Professor, was soll ich von ihm halten? Er ist seltsam, hat komische Hobbys, aber das hast du ja wohl auch.“ „Caroline, es geht um Bonnie!“, setzte Stefan nach. „Oh,“ machte Caroline. „Er gibt ihr angeblich Nachhilfe.“ „Bonnie ist eine Hexe, worin bräuchte sie schon Nachhilfe?“ „Sie hatte doch ihre Macht verloren! Und er sagte, dass er ihr helfen könne.“ Caroline schlug sich die Hand vor den Mund. „Ihr meint, sie praktiziert nun dunkle Magie?“ „Sie war kräftig genug, um den Zauber über Katherine zu legen, also muss sie, folglich, wieder einiges an Kraft in sich haben.“, schloss Stefan nachdenklich.Ich drehte mein Glas in der Hand. „Vielleicht ist es an der Zeit Abby anzurufen!“, stellte ich fest. „Aber nicht mehr heute!“, schloss Stefan und stellte sein Glas auf die Spüle. Klaus tat es ihm gleich und führte Caroline an der Hand aus dem Zimmer. Stefan klopfte mir auf die Schulter und ging ebenfalls nach oben. Nachdenklich starrte ich ins Feuer. Wieder einmal hatten wir zwei Probleme, die beide mit einem lauten Knall enden könnten. Ehrlich gesagt machte ich mir Sorgen um Jeremie und die Baby's. Ich beschloss Ric auf Bonnie an zu setzten. Kurzerhand, trotz der vorangeschrittenen Zeit, schrieb ich ihm eine SMS. Ric, hab ein Auge auf unsere Hexe, Verdacht auf dunkle Magie und überprüfe Grusel-Shane. Damon. Puh, war echt schon spät. Ich erhob mich ächzend und spülte schnell durch die Gläser. Goliath saß erwartungsvoll vor mit. „Was?“, fragte ich ihn. Ich lächelte, bevor ich ihm die Türe nach draußen öffnete. „Sei Vorsichtig, mein Freund!“, rief ich ihm hinterher, als er hinaus sprintete. Langsam und leise gesellte ich mich zu Melissa ins Schlafzimmer. Sie schlief tief und fest. Also drückte ich ihr nur einen Kuss auf die Stirn und legte mich ebenfalls schlafen.

Melissa's PoV

Als mein Wecker klingelte fühlte ich mich, wie gerädert. Schnaufend beugte ich mich zu meinem Nachttisch und stellte ihn aus. Müde presste ich meine Handballen auf die Augen. „Damon?“ „Mhm,“ brummte er neben mir. „Warum wollte ich nochmal unbedingt arbeiten?“ Er lachte. „Weil du stur bist, deswegen. Von wegen, keine teuren Geschenke ohne abzahlen und so weiter.“ Er zog mich an sich. Ein leichter Hauch nach Bourbon umfing ihn. Oh, wie gerne, würde ich einfach hier bleiben und... „Nein, Damon! Ich habe keine Zeit. Wenn wir einmal damit anfangen,“, zeterte ich, während er sein Gesicht in meine Halsbeuge presste. „Nein!“ Ich schob ihn von mir und versuchte eilig aus dem Bett zu kommen. Wieder lachte er. Seine Haare waren verwuschelt, der Rest, war in dem dunklen Zimmer nicht zu erkennen. Hastig flüchtete ich ins Bad, wo ich unter die eiskalte Dusche sprang. Zwei positive Nebeneffekte daran waren, dass ich, erstens wach wurde und zweitens, meinen Körper von der Lust ablenkte. In meinem flauschigen Bademantel trat gehüllt, trat ich aus der Dusche. Ich befreite den Spiegel vom Dunst und begann zeitgleich meine Zähne zu putzen. Meine Haare wuchsen bereits wieder. Schnell föhnte ich sie und zupfte sie dann, mit Wachs in eine ansehnliche Form. Tief Luft holend trat ich ins Schlafzimmer. Gleißend helles Licht strömte durch die Fenster. Damon war verschwunden. Er hatte die Vorhänge aufgezogen. Ich lauschte. Unten, anscheinend in der Küche, lief Musik. Schnell entschied ich mich vor dem Kleiderschrank, für eine blaue Stoffhose, hohe, blaue Ankle Boots und eine weiße Bluse, die ich mit einem Blazer abrundete. Meine Schuhe in der Hand haltend, verließ ich mein Schlafzimmer und ging in Richtung Küche. Damon stand in einer schwarzen Jeans, einem grauen Pulli, mit aufgekrempelten Ärmeln am Herd und briet ein Spiegelei. Als ich etwas sagen wollte, schossen zwei Scheiben Toast aus dem Toaster. Auf der Küchentheke stand bereits eine dampfende Tasse Kaffee. Lächelnd ließ ich mich auf dem Hocker davor nieder. Geschäftig platzierte er das Ei, auf den beiden Toast-Scheiben und stellte den Teller vor meine Nase. „Buon appetito, Principessa.“ „Grazie,“ sagte ich lächelnd. Damon zog eine Augenbraue hoch und setzte sich mit einer Zeitung und einer Tasse Kaffee zu mir. Mein Blick fiel auf die Zeitung. Hektisch zog ich sie ihm aus den Händen. Meine Toast ließ ich unachtsam fallen. „Was soll das?“, fragte er genervt. Ich zeigte auf einen Artikel. Damon legte den Kopf schief und las mit. „Brand in einem Cafe,“ lautete die Überschrift. Geschockt las ich den Artikel bis zum Ende und starrte dann auf die Anrichte. „Was ist denn?“, fragte Damon. „Tja, sieht so aus, als hätte ich doch keinen Job mehr.“ Als ich geendet hatte klingelte mein Handy. Die Nummer war unterdrückt. „Becker?“, fragte ich. „Melissa, guten Morgen. Ich weiß nicht, ob du schon die Zeitung gelesen hast?“ „Doch, gerade. Ich hoffe es ist nichts schlimmes passiert?“ „Nun ja, da niemand gearbeitet hat nicht, aber wir können momentan nichts machen. Alle Akten sind vernichtet, alle PC's und der Aufbau wird dauern und auch kosten. Ich kann unseren Vertrag vorerst nicht erfüllen. Es tut mir Leid.“ Betroffen blinzelte ich und sah zu Boden. „Okay, Marc, danke für deinen Anruf.“ „Versprochen, ich melde mich sobald wieder alles geregelte Bahnen läuft, okay?“ „Ja, klar. Wieso hat es denn gebrannt?“ Er schwieg kurz. „Eine Rakete ist in ein offenes Fenster im Erdgeschoss geflogen. Na ja und dann hat es gebrannt. Gut, Melissa, ich muss auflegen, hier ist die Hölle los. Alles Gute und bis bald.“ „Bis bald.“ Es tutete in der Leitung. Seufzend ließ ich mich wieder auf den Barhocker sinken.

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