Letztes Gefecht

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Melissa's PoV

Ich war verzweifelt und vollkommen ratlos. Seit wie vielen Stunden ich mir nun die Augen aus dem Kopf weinte, vermochte ich nicht zu sagen. Matt hielt mich und gab immer wieder tröstende Laute von sich. Und wenn ich glaubte, ich hatte mich im Griff, strömten direkt wieder düstere Gedanken auf mich ein. Stefan brachte mir einen Tee. Und Rebekah verdrehte die Augen, genervt darüber, dass ich im Mittelpunkt stand. Caroline stand mit Klaus an der Küchentheke. Ihre Augen waren rot gerändert und Klaus Stirn lag in Falten. Elena lag bei Jeremie und den Zwillingen im Zimmer. Eljah las in einigen Büchern und recherchierte mit dem Laptop über Silas. Im Haus war es still. Blue lag zusammen gerollt auf dem Sofa, wohingegen Goliath draußen vor dem Haus wachte. Plötzlich stürmte er kläffend durch die Hintertüre hinein. Er hielt etwas in der Schnauze, sacht und behutsam. Ich wischte über meine Augen und nahm das schwarze etwas genauer in Augenschein. Eine Krähe. „Oh Gott!“, murmelte ich. Stefan stürzte zu seinem Bruder, dessen Federn verklebt waren von seinem eigenen Blut. Sein Schnabel war lädiert, sein Flügel stand seltsam ab. „Wo kommt er plötzlich her?“ „Er muss sich zurück verwandeln, damit er heilen kann.“ „Ruhe,“ herrschte Klaus. „Bringt mir etwas Blut.“ Elijah kam aus dem Keller rasend schnell zurück und hielt einen Blutbeutel in den Händen. Klaus tunkte den Schnabel der Krähe in das Blut. Die Brust des Vogels hob und senkte sich schnell. Ich krallte mich in Matt's Arm fest. Leise krächzte der Vogel und öffnete seine glänzenden Augen. „Du musst dich zurück verwandeln, Bruder.“ Der Vogel krächzte wieder, schloss seine Augen und begann zu zappeln. Eine glänzende Wolke entstand um ihn herum. Mit einem kleinen Lichtblitz, der den Raum kurz erhellte, lag nun Damon, mit schmerzverzerrtem Gesicht vor uns. Seine Kleidung war blutrot. Sein Arm hing an einem falschen Winkel an seiner Schulter. Das Gesicht war blau und blutunterlaufen. Trotz unseres Streits rannte ich auf ihn zu und bettete seinen Kopf auf meinem Schoß. „Oh, Damon. Was ist passiert?“ „Silas!“, flüsterte er kaum hörbar. Er hustete Blut und mit einem Ruck zog Klaus an seinem lädierten Arm. Wut blitzte in seinen Augen auf. Doch sobald seine Augen, die meinen fanden, verpuffte diese wieder. „Brauchst du etwas Blut?“ Seine Augen schlossen sich und er versuchte sich alleine auf zu setzen. Ich drückte ihn entschieden wieder runter. „Du ruhst dich aus und erzählst genau was passiert ist und wo du warst.“ Ganz leise, so das nur er mich hören konnte sagte ich: „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!“ Seine eisblauen Augen blickten wieder zu mir hoch. Er erzählte in der Kurzfassung, wo er gewesen war, was er gefunden hatte und was Silas zu ihm in seinem Kopf sagte. „Das Leid hat nichts mit dir zu tun. Zumindest nicht direkt,“ sagte ich. Doch er runzelte nur die Stirn. „Weißt du, Melissa. Vielleicht solltest du wirklich auf uns hören. Wenn wir nicht immer eine Hintertüre gefunden hätten, dann wäre Elena schon öfter gestorben. Weil sie immer ihren Kopf durchgesetzt hat, um andere zu beschützen.“ Stefan sah ebenso nachdenklich aus, wie Damon. Elijah sagte nun: „Also ich kann auch nicht mehr herausfinden, als Klaus es schon tat. Ich weiß nur, dass es sehr schwierig wird ihn zu töten, wenn er einmal wieder auferstanden ist. Nur eine Hexe mit großer Macht, vermag dies zu schaffen.“ „Noch fehlt ihm doch ein Teil seines Rituals oder? Noch ist es nicht zu spät oder?“ „Wie ich schon sagte, wir müssen Bonnie finden und sie zur Vernunft bringen. Das ist unsere einzige Wahl!“ Schweigend saßen wir im Wohnzimmer. Plötzlich wurde es kalt. Der Kamin ging aus. Goliath bellte lautstark. Blue verschwand mit hoch-erhobenem Schwanz in den Keller. Damon baute sich schützend vor mir auf, obwohl er noch sehr schwach war. Ein gleißendes Licht erschien, in dem sich Bonnie's Gestalt abhob. „Ich habe nicht viel Zeit. Ich kann sie nicht lange zurück halten. Es gibt ein Heilmittel. Gegen Vampirismus. Silas hat es. Sein Leichnahm bewahrt es. Er will es nehmen, sobald er seine Freundin zurück hat. Er betrügt Qetsiya abermals, aber sie ist so verblendet, dass sie es nicht sieht. Er braucht Melissa's Blut. Ein paar Tropfen sollten genügen. Er benötigt sie, um seine Freundin zu finden und mich um Qetsiya in Schach zu halten. Er wird harmlos sein. Oder aber der schlimmste Albtraum. Wenn Sie weiter gewandert ist, als in diesen Schleier,“ Bonnie sah sich hektisch um, dann schrie sie laut. „Oh Bonnie!“, murmelte Caroline und das gleißende Licht verschwand. „Wird er uns alle töten.“, beendete Klaus den Satz von Bonnie. „Was nun?“ Caroline's Handy gab einen Piepton von sich. Ihr Blick war starr auf das Display gerichtet. „Caroline, was ist?“, fragte Klaus, der besorgt zu ihr ging, als sie schwankte. Er war einen Blick auf das Display und seine Stirn runzelte sich kurz. „Da steht: Sorry, Koordinaten des letzten Opfers.“ Klaus blickte wieder auf und Caroline drückte sich an ihn. „Wir haben ein Ziel!“

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