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Jeongguk

Frustriert riss ich mir mein Headset vom Kopf und warf es achtlos zur Seite, ehe ich meine Ellenbogen auf der Tischplatte abstützte und mir über die Schläfen rieb. Das lief alles nicht so, wie ich es wollte. Absolut nicht.

Ursprünglich war es nicht einmal mein Plan gewesen, diesen Park Jimin anzuschreiben, aber ich war nun einmal verzweifelt. Ich wollte Taehyung nichts tun, aber wenn er sich nicht langsam auf mich einließ, dann blieb mir keine andere Wahl.

Teilnahmslos starrten meine Augen auf einen von meinen drei Monitoren, wo der Chat mit Taehyung geöffnet war. Ich schrieb ihm die ganze Zeit, doch er ignorierte mich. Jedes Mal sprang es mir ins Auge, wenn der Punkt neben seinem Namen grün wurde und mir verriet, dass er online war. Wenn er doch da war, warum antwortete er dann nicht?

Zischend richtete ich mich auf und ging in die kleine Küche meines Zimmers. Ich lebte wie Taehyung im Wohnheim der Universität und die Zimmer waren so groß, dass gerade eine Küche und ein kleiner Wohnbereich hier hineinpasste. Jedes Zimmer besaß noch ein eigenes, kleines Bad und darüber war ich sehr froh gewesen. Eigentlich mochte ich die Nähe zu anderen Menschen nicht, in meinen Augen waren sie einfach nur widerwärtig, aber auch ich musste irgendwie an meine Zukunft denken, weshalb ich mich für dieses Studium entschied.

Natürlich gefiel es meinen Eltern nicht, dass ich Programmierer werden wollte, in ihren Augen war das kein richtiger Beruf, aber diese Menschen waren mir egal. Ich meldete mich gezwungenermaßen einmal im Monat bei ihnen, damit sie mir die Wohnung weiter bezahlten, für das Studium bekam ich ein Stipendium. Sobald ich dieses abgeschlossen hatte, würde ich mit diesen beiden Menschen kein einziges Wort in meinem Leben mehr wechseln.

Als ich vor meinem Kühlschrank stand und mir etwas zu trinken holen wollte, lächelten mir unzählige Bilder Taehyungs entgegen, weshalb sogar ich unwillkürlich einmal lächeln musste. Ich wusste nicht, was ihn so besonders machte, aber er war alles für mich geworden. Für jemanden wie mich war es nicht schwer gewesen, sämtliche Informationen über den beliebtesten Studenten zu bekommen, doch das brachte mich ihm leider auch nicht näher.

Seufzend öffnete ich die Tür des Kühlschranks und holte einen Energy Drink hervor, bevor ich sie wieder schloss und mich an meinen Schreibtisch zurücksetzte. Zischend entwich die eingeschlossene Luft aus der Dose, als ich den Verschluss öffnete, ehe ich mir die Öffnung an die Lippen hielt und einen großzügigen Schluck daraus nahm.

Taehyung befand sich im örtlichen Kino, das wusste ich anhand einer Trackingverfolgung, die ich dank seines eingeschalteten Handys tätigen konnte. Allerdings war mir noch nicht bekannt, mit wem er sich traf, doch auch das würde ich schon noch herausbekommen.

Niemand sollte meinen Taehyung bekommen.
Niemand sollte ihn berühren, außer mir.
Und dafür würde ich schon sorgen.

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now