Fϋɳϝυɳԃʂҽƈԋȥιɠ

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Taehyung

Meine Worten überraschten mich selbst und ließen mich meine Augen weiten, bevor ich meine Stirn von ihm nahm und dann auch von seinem Schoß herunterstieg. Noch während ich mich von ihm wegdrehte, fasste ich mir an die noch immer kribbelnden Lippen und ließ das eben Geschehene Revue passieren.

Ich hatte Gukkie wieder geküsst, deutlich intensiver als zuvor, wenn man die Male außer Acht ließ, die von Jeongguk ausgingen. Was genau lief in meinem Körper oder Kopf also falsch, sodass ich das alles einfach zuließ? War ich schon so untervögelt, dass ich auch einfach direkt einen Kerl ficken würde?

Ich schüttelte über mich selbst den Kopf. Nein, das konnte einfach nicht der Grund sein, aber es konnte doch auch nicht sein, dass er so eine Anziehungskraft auf mich ausübte, erst recht nicht nach allem, was er getan hatte. Er war krank, vollkommen egal von welcher Persönlichkeit man dabei sprach und ich wusste schon jetzt, dass ich damit nicht zurechtkommen würde.

"Tae?" Gukkies Stimme war nur ein leises, zögerliches Hauchen und kurz darauf spürte ich schon seine Hand auf meiner Schulter, worunter ich zusammenzuckte. Ich war so in meine Gedanken vertieft gewesen, dass ich ihn dabei komplett ausgeblendet hatte, aber nun erinnerte ich mich wieder daran, dass ich ihm Fragen stellen wollte.

Also drehte ich mich wieder zu ihm, dabei nahm er seine Hand von mir und sah mich neugierig, gleichzeitig aber auch schüchtern, an. Es überraschte mich immer wieder, wie viel Unschuld in einem Menschen stecken konnte und wenn man ihn so sah, dachte man, wie während er schlief, nicht daran, dass er einen Menschen auf dem Gewissen hatte.

"Gukkie, weißt du noch, was du getan hast?"

Verwirrt legte er den Kopf schief, strich sich dabei die schwarzen Haarsträhnen aus der Stirn, die jedoch gnadenlos wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückfielen. Entweder wusste er gerade wirklich nicht, was ich meinte, oder aber er schauspielerte mir etwas vor. Das war eine Tatsache, die mich ziemlich nervte, weil ich ihn so nie einschätzen konnte.

"Ich weiß nicht, was du meinst, Tae", antwortete er dann und senkte den Blick auf den Boden zu unseren Füßen. Nun entkam mir doch noch ein genervtes Seufzen und ich fuhr mir einmal durch die Haare, ehe ich mich wieder umdrehte und aus der Küche sein Tagebuch holte. Dieses hielt ich ihm dann hin und verwundert weitete er die Augen, als er es entgegennahm.

"Jeongguk hat dir einen Eintrag hinterlassen. Den solltest du vielleicht lesen."

Ich sah ihn merklich schlucken, bevor er nickte und sich wieder auf das Bett setzte, während er das Heft auf der aktuellen Seite aufschlug. Mit klopfendem Herzen wartete ich darauf, dass er es gelesen hatte und ich aus seiner Reaktion hoffentlich schließen konnte, dass er davon nichts wusste.

Woher auch immer dieser Gedanke kam, aber ich wollte nicht, dass Gukkie ebenso skrupellos war, denn je länger ich darüber nachdachte, desto mehr musste ich mir wohl eingestehen, dass ich ein wenig mehr für die unschuldige Seite Jeongguks empfand. Auch wenn das nur Probleme geben könnte.

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now