𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Hυɳԃҽɾƚԃɾҽιυɳԃȥɯαɳȥιɠ

Jimin

Natürlich war mir nicht bewusst, was das eigentlich für eine komische Geschichte zwischen Taehyung und Jeongguk war. Vor allem häuften sich in letzter Zeit die vielen merkwürdigen Ereignisse und dass auch noch mein bester Freund komisch wurde, weckte auch ein Stück weit die Angst in mir. Ich mochte Veränderungen nicht, auch wenn sie oft unvermeidlich waren, aber jetzt musste ich mich einmal zusammenreißen, in den sauren Apfel beißen und für Taehyung da sein.

Er schien irgendwelche Probleme zu haben und dass er weiterhin diesen Plan mit Jeongguk durchzog, glaubte ich schon längst nicht mehr. Hinter allem musste irgendeine abstruse Geschichte stecken, die ich hoffentlich gleich erfahren würde, aber wenn dieser zurückgezogene Freak mit dabei war, würde das sicherlich eh nichts werden. Was auch immer er mit meinem besten Freund angestellt hatte, so kleinlaut hatte ich ihn noch nie erlebt, aber ich würde schon noch herausfinden, was zwischen den beiden abging.

Ausnahmsweise war ich mal pünktlich und saß im Park bereits auf einer Bank, sah immer mal wieder auf die Uhr an meinem Handgelenk und trippelte ungeduldig mit dem Fuß auf dem Sand herum. Die beiden waren zwar noch nicht zu spät, aber wenn man wegen etwas aufgeregt oder gespannt - in meinem Falle auch ein wenig verängstigt - war, dann konnte man es gar nicht abwarten, dass es schnell vorüber war. Es war vergleichbar mit einer Klausur, zu welcher man auch unweigerlich hinfieberte und wenn man dann im Hörsaal saß und darauf wartete, dass man den Zettel mit den Fragen bekam, konnte es gar nicht schnell genug gehen, damit man das alles schnell über die Bühne brachte und vergessen konnte. So erging es mir jedenfalls immer.

"Ungewöhnlich, dass du schon da bist, Chim", hörte ich schließlich plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir, welche ich definitiv meinem besten Freund zuordnete und die mich so aus meinen Gedanken riss, dass ich leicht zusammenzuckte. Sofort stand ich auf und drehte mich einmal um die halbe Achse, sodass ich schließlich ihn und auch sein Anhängsel Jeongguk neben ihm erblicken konnte.

"Tae~", begrüßte ich ihn überschwänglich und achtete nicht auf den Typen neben uns, als ich den vermutlich wichtigsten Menschen in meinem Leben über die Bank hinweg in meine Arme schloss und fest an mich drückte. Mir entging nicht das Schnauben, welches der Jüngste von uns aus seiner Kehle schickte, aber auch das ignorierte ich und genoss einfach die Tatsache, dass Taehyung in Fleisch und Blut vor mir stand.

"Ich bin wirklich böse mit dir", schimpfte ich schließlich mit diesem, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten und hob tadelnd meinen Zeigefinger in die Luft. "Seit Tagen lässt du mich allein in der Uni versauern und ich-"

"Halt die Luft an, du hast doch deinen Verehrer", schmunzelte Taehyung jedoch nur mich unterbrechend, sodass ich meine Wangen beleidigt aufplusterte und die Hände in meine Hüften stemmte. "Er ist nicht mein Verehrer, sondern mein-" Ja, genau, Park Jimin, was denn eigentlich?

Taehyung schien zu wissen, was in meinem Kopf vorging, denn er grinste noch einen Moment, bis er dann schließlich Jeongguk an seine Seite zog. "Tut mir leid, aber wir sind nicht hier, um mit dir über dich und Min Yoongi zu reden, sondern wegen meiner Beziehung zu Jeongguk."

Der Angesprochene verzog leicht sein Gesicht, als ihr Verhältnis oder was auch immer das sein mochte angesprochen wurde und musterte mich abschätzend. Ich verstand wirklich nicht, was Taehyung an ihm fand, denn seine Augen strahlten einfach nur pure Arroganz aus. Eine Weile lieferten wir uns ein kleines Blickduell, bis Taehyung die Augen verdrehte und unsere Hände hob, damit er sie miteinander verschränken und wir sie dadurch schütteln konnten.

"So, ihr Sturköpfe, es reicht. Ich will, dass sich mein fester Freund und mein bester Freund verstehen und dafür nutzen wir den heutigen Tag."