SιҽႦȥιɠ

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Jeongguk

Ich wusste nicht genau, wo ich mich genau befand und wie lange ich bereits gelaufen war. Es wunderte mich überhaupt, dass ich bisher ohne große Vorkommnisse den Weg absolviert hatte, denn stetig war meine Sicht durch des anhaltenden Tränenschleiers vor meinen Augen verschwommen. Tränen waren ätzend, sie ließen meine Augen brennen und machten mich beinahe blind, aber anders wusste mein Körper sich gerade nicht zu helfen.

Ich wollte dem Gespräch absolut nicht gelauscht haben, denn schließlich meinte Taehyung, er wolle es nur schnell mit Jimin klären und dann wiederkommen. Aber entweder hatte er nicht bedacht, dass die Wände so dünn waren, sodass ich jedes einzelne Wort hören würde oder aber er hatte es genau darauf angelegt. Ich wollte Letzteres nicht glauben, aber aufgrund der Umstände war es die naheliegendste Erklärung.

Die ganze Zeit über kam es mir schon so suspekt vor, dass er meine Nähe gesucht hatte und plötzlich mit mir befreundet sein wollte und dass ein perfider Plan dahinter steckte war wirklich mehr als logisch. Taehyung wusste scheinbar irgendwie von meinen Gefühlen, auch wenn ich sie ihm nie so direkt geäußert hatte, aber dass er sie einfach so ausnutzen würde, nur um mich zu verletzen, zerbrach mir das Herz.

In diesem Moment wollte ich ihn wirklich hassen, aber ich konnte es einfach nicht. Egal wie oft ich mir versuchte einzureden, was für ein Arschloch er doch war, schob mein Kopf diesen Gedanken beiseite und spielte mir stattdessen immer wieder die schönen Momente mit ihm vor. Die Momente, in denen ich seinen Geruch einatmen, seine Haut berühren und seine Lippen küssen durfte.

Genau dann wünschte ich mir immer, ein wenig mehr wie Jeongguk zu sein, denn dieser würde sich das Ganze sicher nicht einfach so gefallen lassen. Es war nicht das erste mal, dass ich mir wünschte, einen Switch selbst herbeiführen zu können, aber egal wie lang ich die Augen zusammenkniff und es versuchte, es klappte nicht.

Ich musste jetzt akzeptieren, dass Jeongguk noch eine Weile schlafen würde und deshalb musste ich irgendwie mit dieser Situation zurechtkommen. Wie genau ich das schaffen sollte, wusste ich nicht, denn obwohl mein Herz von Traurigkeit zerfressen wurde, sehnte sich jede Faser meines Körpers nach Taehyung.

Ich wollte ihn wieder riechen, spüren und küssen können und dieses Verlangen würde auch nicht so schnell weggehen. Es stellte sich mir sogar die Frage, ob es überhaupt je verschwinden würde, denn ich liebte Taehyung schon so lange ohne dass er eine Ahnung davon gehabt hatte.

Wie sollte ich es dann also jetzt schaffen mich zu entlieben, wenn doch er überhaupt der Grund war, warum ich lebte?

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt