𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Hυɳԃҽɾƚɳҽυɳȥҽԋɳ

Taehyung

Es stand viel auf dem Spiel, das wusste ich. Wenn ich nur eine Sekunde versagte und Jeongguk nicht zufrieden stellte oder ihm richtig bewies, was er mir bedeuten könnte, wären beide weg. Tatsächlich traute ich ihm das zu, wobei es ein wenig widersprüchlich war. Ich hatte immer gedacht, ich sei mehr oder weniger ihr Lebensinhalt geworden, also warum sollte er mich dann verlassen?

Doch darüber wollte ich gerade nicht nachdenken, sondern lächelte ihn dann erleichtert an und ließ seinen Arm los, welchen ich noch immer im Griff gehalten hatte. "Danke, ich werde dich nicht enttäuschen", meinte ich sofort und nickte dazu noch bekräftigend, was er aufmerksam beobachtete. Trotz allem drehte er sich aber von mir weg, weshalb ich meine Augen weitete und wieder einen Schritt nach vorn trat. "W-Wo willst du hin?"

"Ich muss sehen, wie meine Wohnung aussieht", erklärte er und drückte meine Haustür bereits auf. Natürlich ging ich zu meinen Schuhen und wollte ihm folgen, doch er hielt mich mit einem Griff an meinem Unterarm zurück. "Du bleibst hier, Taehyung."

"Was..ist eigentlich passiert?", stellte ich dann die wohl viel spannendere Frage und sah zu ihm hoch, da ich mich zum Anziehen der Schuhe hinuntergebeugt hatte. Allerdings verzog Jeongguk leicht seine Augenbrauen und fuhr sich einmal fließend durch seine Haare. "Das werde ich dir nicht erzählen. Und du wartest hier, verstanden?"

Ich nickte ergeben und stellte meine Schuhe wieder weg, bevor ich mich aufrichtete und einen weiteren Schritt auf ihn zutrat. "Darf ich..darf ich etwas fragen, Meister?", verwendete ich dann bewusst wieder den Titel, in der Hoffnung ihm auch so ein wenig beweisen zu können, dass ich seinen Worten Folge leisten wollte. Aufgrund dessen schlich sich auch tatsächlich ein kleines Lächeln auf seine Lippen und ich erntete seine typische Belohnung in Form von einem sanften Durchwuscheln meiner Haare. "Was denn?"

"Gestattest du mir, dass ich Jimin kontaktiere?", versuchte ich dann lippekauend mein Glück und sah ihn schüchtern von unten herab durch meine Wimpern an. Seine Augenbraue zuckte einmal merklich und er haderte innerlich wohl mit sich, es mir zu gestatten. Doch schließlich musste auch ihm klar sein, dass es irgendwann viel zu auffällig war, wenn ich nichts mehr von mir hören ließ und deshalb nickte er dann einmal leicht. "Gut, du darfst dich bei ihm melden, aber ich überwache, was du schreibst, verstanden? Wenn du nur ein Wort darüber verlierst, was zwischen Gukkie und mir ist, werde ich es unterbinden."

Sofort schnellte mein Kopf nach oben und ich ergriff seine Hand, was er mit einem verwirrten Blick in diese Richtung quittierte. "J-Jeong-.. Ich meine, Meister, er wird mich alles fragen und er ist mein bester Freund. Ich bin mir sicher, er versteht das mit der gespaltenen Persönlichkeit und ich verspreche, ich werde nichts sagen, was explizit zwischen uns war." Dann senkte ich meinen Blick und sah ebenfalls auf unsere Hände, wobei mein Daumen über seinen Handrücken strich. "Er ist nur..mein bester Freund. Ich möchte ihm mitteilen können, dass ich einen Freund habe, den ich liebe."

Nach diesen Worten legte sich Stille über uns, welche mit einem langen Ausatmen Jeongguks unterbrochen wurde. Seine freie Hand fand wieder ihren Weg in meine Haare, sodass ich unsicher aufsah, natürlich aber kein Lächeln in seinem Gesicht sah. "Nun gut, ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Dennoch werde ich dieses Gespräch überwachen."