Aƈԋƚȥҽԋɳ

4.3K 557 87
                                    

Jeongguk

Von unerträglicher Helligkeit vor meinen geschlossenen Augen wurde ich geweckt. Mein Kopf pochte den Schmerz durch meine Schläfen und blinzelnd richtete ich mich von meiner äußerst weichen und warmen Unterlage auf. Als ich jedoch die Augen komplett öffnete und erkannte, worauf ich geschlafen hatte, wich ich erschrocken zurück. Unter mir lag ein halbnackter und noch schlafender Taehyung, seine Hände waren mithilfe von Kabelbindern an das Bettgestell befestigt, wobei sich schon deutlich rote Striemen auf seiner Haut abzeichneten.

Vorsichtig und darauf bedacht den Älteren nicht zu wecken, stand ich von ihm auf, meinen Blick hielt ich peinlich berührt nicht auf seinen entblößten Unterleib gerichtet, worüber ich die Decke warf, die ich in irgendeiner Ecke fand. Ratlos raufte ich mir die Haare und ging in der kleinen Wohnung auf und ab. Am liebsten würde ich direkt in meine eigenen vier Wände gehen und mich bis in alle Ewigkeit verstecken, vor allem verfluchte ich Jeongguk dafür, was er angerichtet hatte. Nicht nur, dass er Taehyung immer weiter von mir forttrieb, ich hatte mich nun auch noch strafbar gemacht.

Zuallererst hielt ich Ausschau nach einer Schere, damit ich zumindest seine Hände befreien konnte. Irgendwann fand ich eine in dem Chaos seiner kleinen Küche und schnitt das Plastik durch, sodass seine Arme schlapp auf die Matratze fielen. Noch immer wachte er nicht auf, entweder er hatte einen tiefen Schlaf oder er war so erschöpft, weil er die ganze Nacht so schlafen musste.

Aber jetzt nachdem ich ihn befreit hatte, wusste ich noch immer nicht, was ich machen sollte, vielleicht sollte ich endlich mal über meinen Schatten springen und statt zu fliehen lieber warten, bis Taehyung aufwachte, damit ich mit ihm darüber reden konnte. Ich hatte zwar noch keine Ahnung, wie ich ihm das erklären sollte, aber irgendetwas würde mir hoffentlich schon einfallen.

Trotz allem kam ich nicht drumherum und näherte mich wieder dem Bett, damit ich ihn betrachten konnte. Taehyung war der schönste Mensch, den ich je gesehen hatte und besonders schlafend sah er aus wie ein Engel, auch wenn er sich nie so verhielt. Wie von selbst hob sich meine Hand und strich mit dem Rücken ganz zart über seine Wange, die in dem Licht der Sonne beinahe golden schimmerte.

Doch es stand mir nicht zu, ihn so zu berühren, jedenfalls nicht nach dem, was der andere Jeongguk versucht hatte ihm anzutun und was das gewesen war, war ja wohl offensichtlich. Deshalb entfernte ich mich von dem Bett soweit es ging und hockte mich in eine Ecke des Zimmers, wo ich meine Knie eng an meinen Körper zog und darauf wartete, dass der Ältere erwachte.

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now