𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Zɯσ̈ʅϝ

Jeongguk

Ich erwachte mit hämmernden Kopfschmerzen und richtete mich leise ächzend in meinem Stuhl auf. An die letzten Stunden hatte ich keine Erinnerung, was nur bedeuten konnte, das mein anderes Ich die Überhand bekommen hatte. Der Moment war ungewöhnlich, normalerweise passierte so etwas nie tagsüber. Meist war es relativ spät am Abend und das nächste Mal wachte ich dann morgens in meinem Bett auf, aber dass es nun schon außerhalb der Routine passierte, machte mir Sorgen.

Mein Blick fiel auf mein Handy, das noch neben meinem Kopf gelegen hatte und mit zitternden Fingern griff ich danach. Mein anderes Ich tat immer so ungewöhnliche, halsbrecherische Dinge - Sachen, die ich mich eigentlich nie trauen würde und vermutlich war es auch dieser Art zu verschulden, dass sich mir keiner näherte. Es machte mich traurig, keine Freunde zu haben, aber wer wollte auch schon mit mir befreundet sein? In den Augen derer, die ich jeden Tag zwingend zu Gesicht bekam, war ich doch eh schon krank. Das war einfach keine gute Basis für eine Freundschaft.

Tatsächlich wollte ich eigentlich nur die Uhrzeit checken, doch mir sprangen stattdessen Nachrichten ins Auge. Niemand hatte meine Nummer, niemand schrieb mir, aber das wohl mysteriöseste war der Name der Person, die mir nun doch geschrieben hatte.

Taehyung.

Augenblicklich begann mein Herz doppelt so schnell zu schlagen und als hätte ich mich daran verbrannt, ließ ich das Handy wieder auf den Tisch fallen. Was zur Hölle hatte der andere Jeongguk nur getrieben, während er den Körper übernommen hatte? Nicht, dass ich je die Chance auf ein Gespräch mit Taehyung gehabt hätte, doch vermutlich hatte er diesen kleinen Wunsch nun vollends zerstört.

Ich traute mich gar nicht, wieder nachzusehen, aber was auch immer ich getan hatte, wahrscheinlich musste ich mich dafür entschuldigen. Das Bild, was die Anderen von mir hatten, war sowieso schon schlimm genug, ich musste dem Ganzen also nicht noch mehr Stoff geben. Andernfalls könnte ich meine Ruhe vergessen, immerhin konnte ich froh sein, dass mich keiner mobbte oder dergleichen.

Also entsperrte ich mein Handy wieder, der Chat mit Taehyung war sogar noch geöffnet und als ich die Nachrichten überflog, wurde mir beinahe schlecht. Ich schluckte mühsam den trockenen Kloß in meinem Hals herunter, ehe ich auf das Textfeld tippte und damit begann, eine Entschuldigung zu verfassen.