Nҽυɳȥҽԋɳ

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Taehyung

Unerträgliche Schmerzen in meinen Armen weckten mich, wobei ich nicht einmal gemerkt hatte, eingeschlafen zu sein. Dass ich trotz dieser Situation und mit Jeongguk auf mir tatsächlich eingeschlafen war, war beinahe absurd, doch angesichts der Aufregung, die deshalb durch meinen Körper ging nur verständlich. Irgendwann war der Grad der Erschöpfung überschritten und er brauchte seine Ruhe.

Allerdings spürte ich nicht wie erwartet Jeongguks Gewicht auf mir und auch meine Hände konnte ich wieder frei bewegen. Leise ächzend setzte ich mich auf und betrachtete meine Handgelenke, die von den Kabelbindern wundgescheuert waren. Es schmerzte und pochte bei jeder Bewegung und vermutlich würde man es auch noch eine Weile sehen.

Dann fiel mir ein, dass sich Jeongguk vielleicht noch hier aufhalten könnte und ich sah mich um, doch er lag nicht im Bett oder war sonst in meiner näheren Reichweite. Deshalb stand ich auf, um zu ihm zu gehen und ihm meine Meinung zu sagen, vor allem weil er sich einfach aus dem Staub gemacht hatte, doch eine Stimme hielt mich zurück.

"Du bist wach."

Augenblicklich drehte ich mich zu der Stimme, die aus einer Ecke meiner Wohnung kam. Dort saß tatsächlich Jeongguk am Boden, hatte seine Knie umschlungen und sah wie das komplette Gegenteil aus, was er heute Nacht gewesen war.

"Schön, dass du noch hier bist. Dann kann ich dir ja jetzt in die Fresse schlagen." Wütend ging ich auf ihn zu, währenddessen er vom Boden aufstand und abwehrend die Hände erhob. Ich holte bereits mit meiner Faust aus und ignorierte das Ziehen in meine Schulter, während er sein Gesicht hinter seinen Händen versteckte.

"B-Bitte, ich weiß, du hast jedes Recht dazu, a-aber bitte schlag mich nicht."

Es war sein Tonfall und diese unterwürfige Art, die meine Faust wieder sinken ließen und ich deshalb noch näher an ihn herantrat. Ich schob seine Hände beiseite und nahm sein Kinn in meine Hand, sodass er nicht wegsehen konnte. Prüfend musterte ich sein Gesicht, seine Lippen bebten vor Angst und er hatte Tränen in den Augen, ich spürte sogar das Zittern seines Körpers.

"Was ist mit dir los, Jeon?" Diese Frage beschäftigte mich schon länger, immerhin war er auch jetzt von der Persönlichkeit her ganz anders als heute Nacht, in der er mich beinahe vergewaltigt hätte. Bei dem Gedanken daran schlich sich ein Schauer über meinen Rücken, aber ich musste mich auch daran erinnern, wie gut sich seine Berührungen angefühlt hatten.

Und das verwirrte mich.

"I-Ich kann dir das nicht sagen", erwiderte Jeongguk mit zitternder Stimme und umklammerte meinen Unterarm mit seiner Hand, damit ich meine Finger von seinem Kinn nahm. "A-Aber bitte nimm meine aufrichtige Entschuldigung an."

"Pah, Entschuldigung!" Ich spuckte ihm dieses Wort beinahe vor die Füße. "Du wolltest mich vergewaltigen! Du bist krank! Ich scheiß auf dich und deine Entschuldigung!"

Anders als erwartet senkte er nur betrübt den Kopf und nickte leicht, seine aktuelle Art verwirrte mich, was wohl auch der Grund war, warum ich ihn schließlich losließ. Diesen Moment nutzte er, um unter mir hindurch zu schlüpfen und fluchtartig meine Wohnung zu verlassen, kurz darauf hörte ich das Knallen seiner eigenen Wohnungstür, doch meine Gedanken standen nicht still.

Was war sein Problem? Und warum änderte er so plötzlich seine Persönlichkeit? Wenn er so unterwürfig war wie eben gerade, war er beinahe niedlich und der Gedanke erschreckte mich. Ich durfte ihn nicht niedlich finden, ich hatte bereits am eigenen Leib erfahren, wie skrupellos er sein konnte und in diesem Moment fasste ich einen Entschluss.

Ich würde ihm das zurückzahlen, was er verdiente.

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now