Hυɳԃҽɾƚȥɯσ̈ʅϝ

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Jeongguk

"Er ist es...Jeongguk, was sollen wir nur...ich weiß gar nicht, wie..."

Immer wieder murmelte ich unverständliche Dinge vor mich hin, während ich auf meinem Bett saß und den Rücken an die Wand gelehnt hatte, die mich mit der Wohnung Taehyungs verband. Er zog neben uns ein, ganz einfach so und es erweckte den Anschein, als wollte das Schicksal uns so nur noch eins reinwürgen.

Gukkie, du musst dich beruhigen.

Aber ich schüttelte nur den Kopf und raufte weiter meine Haare, was ich schon seit zwanzig Minuten tat. Taehyung nun so nah zu sein und zu wissen, dass zwischen uns niemals etwas herrschen wird - nicht einmal Freundschaft - schmerzte unglaublich. Ich kannte diesen Jungen seit einem Tag; naja zumindest wusste ich, dass er existierte, aber schon jetzt hatte ich das Gefühl, dass sich mein Leben nur noch um ihn drehte. So könnte ich doch niemals wieder aus meiner Wohnung herauskommen...

"Was ist, wenn er uns anspricht, Jeongguk?", fragte ich meinen Freund dann leise und sah bedrückt auf die Decke meines Bettes, die wegen meiner Herumwühlaktion nun kreuz und quer verteilt lag. Das wäre doch gut, Gukkie. Es ist genau das, was wir wollen, antwortete er in einem sanften Ton, aber ich schüttelte vehement den Kopf.

"Das wäre nicht gut, das wäre furchtbar!", brachte ich aufgeregt heraus und sprang vom Bett, nur um jetzt ruhelos durch meine Wohnung zu laufen und dabei leicht an dem Nagel meines Zeigefingers zu kauen. "Wir sind das komplette Gegenteil, Jeongguk. Es gab niemanden, der uns beide akzeptierte und es wird nie jemanden geben."

Nun war wohl auch Jeongguks Geduld ausgeschöpft, denn jetzt schnaubte er leise und wurde offensichtlich wütend. Dann hast du Pech! Mir doch egal! Wenn ich eine Möglichkeit finde, wie ich mich ihm nähern kann, dann werde ich das tun!

Augenblicklich blieb ich stehen und starrte an die Wand vor mir, als würde ich dort Jeongguk stehen sehen. Tatsächlich hatte ich ihn dämlicherweise genau im Kopf, wie er mich anfunkelte und unsere dunklen Haare perfekt gestylt hatte, weil er das schon immer besser konnte als ich. Wir waren selten einer Meinung, das kannte ich schon, aber dass sie sich nun doch so sehr unterschied, machte mir Angst.

Gukkie...es tut mir leid. Jetzt weine bitte nicht, flehte Jeongguk dann, nachdem ich deshalb in Tränen ausgebrochen war und mich wieder auf mein Bett geworfen hatte. Meinen Kopf hatte ich im Kissen vergraben und schluchzte nur vor mich hin, was einerseits von der Verzweiflung der mangelnden Nähe zu Taehyung herrührte und andererseits von Jeongguks Ausbruch.

Es tut mir leid, sagte er dann noch einmal und ich spürte wie er mehr und mehr verblasste. Ich lasse dich ein wenig allein. Aber bitte glaub daran, dass wir es schaffen können, wenn wir es nur versuchen.

Ich antwortete meinem anderen Ich nicht und schließlich spürte ich eine Leere in meinem Kopf. Dieses Gefühl war mir nicht unbekannt, es trat immer auf, wenn er sich mal zurückzog, um sich auszuruhen und normalerweise hasste ich dieses Gefühl. In solchen Momenten fühlte ich mich unendlich allein, was ich nicht gerne war, aber jetzt gerade, freute ich mich sogar darüber.

Und genau das machte mir noch viel mehr Angst. Glitten Jeongguk und ich auseinander? Wegen eines einzigen Jungen?

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt