Aƈԋƚ

5.1K 570 174
                                    

Taehyung

Dank diesem Jeon und dem ständigen Vibrieren meines Handys war ich nun viel früher wach als es für mich üblich wäre. Normalerweise überhörte ich das Geräusch einfach, aber es wiederholte sich innerhalb von Sekunden andauernd, sodass sogar ich davon aufwachte. Deshalb stand ich dann auch auf und begann mich fertig zu machen, damit ich zu Jimin gehen konnte.

Warum Jeon mir überhaupt schrieb, konnte ich nicht einmal sagen. Schließlich war ich in keinster Weise je nett zu ihm gewesen, ich behandelte ihn so, wie ihn alle anderen auch behandelten - entweder wurde er mit Ignoranz oder Abneigung gestraft. Dabei verstand ich gar nicht so recht, warum er so war, immerhin sah er meiner Meinung nach ganz passabel aus, wobei ich nicht auf das Aussehen von Männern achtete. Tatsache war aber, dass er mir durchaus Konkurrenz machen könnte, wenn er denn nicht so komisch wäre und ansatzweise so viel Geld hätte wie ich.

Dass ich mir mit Geld eine ganze Menge kaufen konnte, hatte ich schon früh verstanden und dieser Umstand gefiel mir. Es tat gut, keine Sorgen in dieser Richtung zu haben und ich war nicht wie andere Kinder gewesen, die sich nach der Aufmerksamkeit ihrer Eltern gesehnt hatten. Mir war das immer relativ egal gewesen, solange ich mir die Dinge kaufen konnte, die ich wollte, war ich zufrieden. Und so komplett ohne Liebe wuchs ich auch nicht auf, immerhin hatte ich Jimin, zu dem ich brüderliche Liebe pflegte, auch wenn wir keine waren.

Natürlich hatte ich viele Freunde und mir war auch bewusst, dass viele von ihnen keine echten waren. Doch das störte mich nicht, ich wusste, dass Jimin immer an meiner Seite sein würde, egal passieren sollte und dasselbe konnte er auch über mich behaupten. Ich erinnerte mich noch gut an den Tag, an dem er mir erzählte, dass er schwul sei und auch wenn ich mir das niemals vorstellen könnte, akzeptierte ich es bei ihm. Wie könnte ich es auch nicht akzeptieren? Immerhin war er mein  bester Freund.

Ich beeilte mich mit meiner Morgenroutine, weil ich unbedingt schnell zu Jimin und ihn über Yoongi ausquetschen wollte. Nachdem ich mich geduscht und angezogen hatte, richtete ich meine Haare noch vor meinem Spiegel, warf einen letzten Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken. Dabei ignorierte ich die vielen Nachrichten, die mir wie so oft entgegen sprangen und antwortete lediglich Jisoo und Jimin.

Zu letzterem machte ich mich dann schließlich auf den Weg, denn allzu spät sollte man auch keinen Kaffee mehr trinken und wir hatten nun bereits Mittag. Dass wir heute unsere Vorlesungen schwänzen würden, war klar gewesen, meine Nacht war viel zu anstrengend, als dass ich mich nun übermüdet in einen Hörsaal setzen konnte.

Vor meiner Wohnung traf ich Jeon, der seine ebenfalls verließ und dem ich - anders als sonst - provokant ein charmantes Lächeln zuwarf, weshalb er schüchtern seine Augen abwandte. Innerlich lachte ich mich schlapp über diesen Idioten und ging meinen Weg, ohne noch einen Blick in seine Richtung zu werfen.

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now