Hυɳԃҽɾƚʂҽƈԋʂ

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Jeongguk

"Nein, Jeongguk, das ist falsch!"

Im nächsten Moment landete schon seine Hand in Form einer saftigen Ohrfeige auf meiner Wange, sodass ich bereits die leichte Schwellung darunter spürte. Emotionslos sah ich in sein Gesicht, allerdings stieg der Hass in mir nur mehr und mehr, während ich Gukkie in meinem Kopf weinen hörte.

Jeongguk, er tut uns immer weh...

Das wusste ich, aber dagegen tun konnte ich nicht viel. Was sollte ein 16-jähriger Junge auch gegen seinen Vater unternehmen, der doch eigentlich nur wollte, dass man einen sehr guten Abschluss schaffte?
Richtig, er konnte nichts dagegen unternehmen; nur stumm die beinahe täglichen Ohrfeigen hinnehmen, während seine Mutter die Augen davor verschloss.

Wir können das nicht mehr mitmachen..., jammerte Gukkie in meinem Kopf und ich kniff die Augen zusammen, um seine Stimme und sein Weinen leiser werden zu lassen. Ganz davon abgesehen machte es mir Kopfschmerzen und ich hob seufzend meine Hand an meine Wange, um die pochende Stelle zu berühren und kurz darauf aufzuzischen.

"Bist du dann fertig?", fragte ich meinen Vater kühl, welcher nur mit einer Handbewegung abwinkte und ich somit in mein Zimmer gehen konnte. Ich verstand selbst nicht, warum ich ihm noch immer meine Hausaufgaben vorzeigen musste, aber was viel schlimmer war - dass ich noch immer Fehler machte.

Jeongguk, vielleicht sollte ich lieber tagsüber agieren.

In meinem Zimmer schüttelte ich vehement den Kopf, als ich mich an meinen Schreibtisch setzte. "Damit wir noch mehr Ohrfeigen oder Schlimmeres dank deiner Tollpatschigkeit kassieren?" Wieder schüttelte ich den Kopf. "Nein, Gukkie, ich mach das schon."

Aber du bist immer viel zu erschöpft. Lass mich öfter den Körper übernehmen, damit wir deine Cleverniss effizienter nutzen können, wenn wir sie brauchen.

Seufzend sah ich an die Decke meines Zimmers und ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Vermutlich hatte er recht und es wäre tatsächlich eine Möglichkeit, um ein besseres Leben zu führen, wenn wir uns den Körper teilten. Gukkie war zwar nicht der erwachsenste von uns beiden, aber das hieß nicht, dass er sich nicht anpassen könnte.

Bitte Jeongguk..., flehte er weiter, weshalb ich nur wieder seufzte. Lass mich den Tag übernehmen und du machst den Rest. Dann kannst du auch die Hausaufgaben zufriedenstellend machen und wir bekommen keine Bestrafung von Vater.

"Vermutlich hast du recht", brummelte ich zustimmend und balancierte einen Stift auf meinen Finger. Dass das Ganze aber so aus dem Ruder lief, hätte ich nicht erwartet...

Schweißgebadet erwachte ich aus diesem Traum und sah zunächst orientierungslos um mich. Dann allerdings realisierte ich, dass ich mich noch immer in Taehyungs Wohnung befand und ließ mich wieder langsam in die Kissen sinken.
Der Ältere schlummerte weiterhin seelenruhig neben mir, aber mir gingen einfach nicht diese Worte von damals aus dem Kopf.

Wäre es anders gekommen, wenn ich Jeongguk von vornherein für immer die Kontrolle gelassen hätte?

𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Where stories live. Discover now