𝐇𝐚𝐜𝐤𝐞𝐝│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Eιɳυɳԃʂҽƈԋȥιɠ

Taehyung

Vollkommen perplex und auch massiv überfordert blickte ich auf den reglosen Körper Jeongguks, der einfach wie ein nasser Sack umgefallen war. Zuerst dachte ich noch, wir würden uns küssen und im nächsten Moment schrie er schon auf und sackte zu Boden. Meine Augen waren noch immer aufgerissen und sein schmerzerfüllter Schrei hallte noch immer in meinem Kopf nach, bis ich dann irgendwann aus meiner Starre erwachte und mich zu ihm hinunterhockte.

Eigentlich war das jetzt durchaus meine Chance, diese Wohnung zu verlassen und so viel Abstand wie möglich zu ihm zu gewinnen, aber andererseits hatte ich noch Angst, dass seine Drohungen wahr waren und er tatsächlich Beweise hinterlassen hatte, die auf mich deuteten. Es war wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei vor meiner Tür stand und das bedeutete, dass ich Jeongguks Hilfe brauchte.

Vorsichtig stupste ich ihn an und wartete auf eine Regung seines Körpers, die aber ausblieb. Mir entkam ein leises Seufzen und ich legte dann meine Hände jeweils unter seine Kniekehlen und Rücken, sodass ich ihn hochheben konnte. Dann legte ich ihn in sein Bett, deckte ihn sogar noch zu, bevor ich mich zu ihm setzte und eine Weile betrachtete.

Wenn man ihn so sah, dachte man gar nicht daran, dass er einfach skrupellos einen Menschen umgebracht hatte. Je länger ich sein Gesicht so musterte, desto mehr verfiel ich ins Schwärmen, was mich selbst überraschte. Aber meine Augen saugten begierig jede einzelne Kleinigkeit seiner Züge auf und wanderten unweigerlich immer wieder zu seinen Lippen, die sich tatsächlich genauso weich anfühlten wie sie aussahen.

Wieder seufzte ich einmal, hob eher gedankenverloren meine Hand und strich ihm einmal durch die Haare, bevor ich von dem Bett wieder aufstand und mir nun tatsächlich etwas zu trinken holte. Dieses Mal ignorierte ich die vielen Fotos von mir an dem Kühlschrank, öffnete die Tür und war erst kurz irritiert, weil lediglich eine Flasche Wasser darin stand. Deshalb war er also einkaufen gewesen und neugierig sah ich daraufhin in die Tüte, die noch immer auf der Theke lag. Dabei entkam mir aber ein beleidigtes Schnauben, da sich darin nur Energy Drinks befanden und somit nahm ich mir einfach die Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

Nachdem ich mir ein Glas damit gefüllt und es anschließend geleert hatte, stellte ich dieses in die Spüle und ging zu Jeongguk zurück. Es sah tatsächlich so aus, als würde er nur schlafen und aus irgendeinem Grund begann ich deshalb wie ein Idiot zu lächeln. Mir kam dann die Sache mit seinen Persönlichkeiten in den Sinn und ich fragte mich, wann ich endlich mal wieder die nette Persönlichkeit treffen würde, mit der ich mich ja auch angefreundet hatte.

Genau während dieses Gedanken schlug Jeongguk dann wieder die Augen auf, sah mich erschrocken an und aus irgendeinem Grund erkannte ich direkt, dass es Gukkie war.

"T-Taehyung?"