D R E I U N D F Ü N F Z I G

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P a s a d o

18:27 Uhr

Endlich ist es soweit! Vasco hat Valeria und Isabella vorhin angeordnet die Sachen zu packen. Zudem soll auch Nando in sein eigenes Haus zurückkehren. Ich bin absichtlich im Zimmer geblieben um Streit zu vermeiden und das Haus einfach leer vorzufinden wenn ich das Schlafzimmer verlasse. Ich kann mir vorstellen wie wütend die beiden wurden als er ihnen gesagt hat, dass sie das Haus verlassen sollen. Er hat genug andere Häuser in die er die beide getrennt voneinander unterbringen kann.

Mittlerweile hat Vasco das Haus zusammen mit Nando verlassen. Ich habe die Zeit für mich genutzt und meine Liste mit den Zutaten von Rosita ausgepackt. Ich will etwas für Ria backen wenn sie zurück kommt. Sie wird bestimmt sauer auf mich sein, weil ich sie schon das zweite Mal im Stich gelassen habe. Für sie zu backen ist nur ein billiger Versuch von mir, mich bei ihr zu entschuldigen.
Sobald sie weg sind, frage ich Clara ob wir die nötigen Zutaten haben. Morgen Mittag sollte Ria endlich hier sein.

Die Tür wird plötzlich aufgerissen. Ich drehe mich um und entdecke eine wutentbrannte Valeria die in der Tür steht und mich mit ihren blauen Augen fixiert.
,,Du Miststück!", zischt sie sauer und schließt die Tür hinter sich. Ich lege die Liste auf die Nachtkommode und blicke sie mit gehobener Augenbraue an. Jetzt bin ich gespannt.
,,Glaubst du ich werde dieses Haus verlassen damit du Vasco schön um deinen Finger wickeln kannst?!", sagt sie aufgebracht und baut sich mit ihren Händen an den Hüften vor mir auf. Mein Ton ist ruhig und höhnisch zugleich.
,,So hat er es befohlen, also ja", antworte ich nur ruhig.
,,Da irrst du dich aber gewaltig! Glaubst du Isabella hat das nicht schon versucht? Du hälst dich wohl für ganz schlau, nur weil du deine Beine weit genug für ihn spreizt!", faucht sie zornig. Ich gehe einen Schritt auf sie zu.
,,Ich bin nicht Isabella, Valeria", sage ich kalt. ,,Du kannst vielleicht alle anderen täuschen, aber mich nicht", füge ich hinzu. Sie blickt mich fragend an.
,,Was hat das zu bedeuten?", sagt sie und verschränkt die Arme.
,,Sag du es mir", entgegne ich knapp. Dicht stellt sie sich vor mich.
,,Du solltest aufpassen Leya. Du willst mich nicht wütend machen, glaub mir", warnt sie mich. ,,Lieber sterbe ich, als dass ich erlaube dass du mir das alles wegnimmst. Ich war die erste hier und werde auch die letzte sein, vergiss das nicht!"
Sie dreht sich um und will gehen, jedoch halte ich sie durch meine Worte auf. ,,Es muss schrecklich sein, wenn der Mann den du liebst dich einfach wegwirft wie ein Taschentuch."
Sie dreht sich um, als hätte sie nicht richtig gehört, was ich da gerade von mir gegeben habe.
,,Was hast du gesagt?", fragt sie mich und kommt langsam auf mich zu.
,,Da sucht man sich schnell Trost. Eine Ablenkung ... wie zum Beispiel den Cousin."
Bei diesen Worten wird ihre Miene fast Kreidebleich.
,,Was redest du da? Worauf willst du hinaus?", fragt sie mit einem nervösen Beben in ihrer Stimme. Ich räuspere mich.
,,Ich sage das jetzt nur ein einziges Mal, Valeria ...", beginne ich. ,,Entweder du tust was man dir sagt und verschwindest ... oder ich erzähle Vasco von deiner Affäre mit Nando. Ich weiß auch, dass er es war der Camila umgebracht hat. Die Wahl liegt ganz bei dir."
Kein Ton verlässt ihre Lippen wärend sie mich wie versteinert ansieht. Ihre Augen werden glasig und ich spüre wie sie am ganzen Körper angespannt ist.
,,Du weißt doch gar nicht wovon du redest ...!", presst sie nur erschüttert hervor.
,,Oh, ich bin mir sogar sehr sicher."
,,Das kannst du nicht machen!", sagt sie und ballt die Hände zu Fäusten.
,,Das werde ich auch nicht, wenn du das tust was ich dir sage. Du weißt besser als ich, wie das enden würde wenn Vasco davon erfährt."
Plötzlich stolziert Valeria zur Tür und schließt sie ab.
,,Was soll das jetzt werden?", frage ich sie skeptisch. Sie dreht sich zu mir.
,,Keiner liebt Vasco mehr als ich es tue!", fängt sie plötzlich an zu weinen.
,,Das wird bei mir nicht ziehen Valeria", entgegne ich unbeeindruckt.
,,Du weißt doch gar nicht, was er mir alles angetan hat! Du weißt nichts über ihn!"

LeyaWhere stories live. Discover now