|88| C o y o t e ~ 10

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Nachdem er die Nachricht bekam dass sie ihn gefasst hatten, stieg Vasco in seinen Wagen und fuhr los.

Mit der ganzen Wut der vergangenen Wochen bretterte er über den Asphalt der Berglandschaft. Er machte sich auf den Weg zu einem verlassenen unterirdischen Tunnel mitten in der Wüste. Dorthin wo man die Gefangenen verfrachtete nach denen das Kartell suchte. Entweder um Informationen aus ihnen herauszukriegen, oder um sie einfach nur zu Foltern. Letzteres war der Fall was diesen Kerl betraf der den Nerv hatte, Vasco anzulügen und so zu tun als hätte er versucht seiner Frau zu helfen. Klar, Vasco hatte Sergio seine gutmütigen Absichten in seiner Geschichte nicht abgekauft. Deswegen ließ er ihn auch beobachten, damit er nirgendwohin fliehen konnte wenn rauskam dass er gelogen hatte. Hätte er Sergio gleich nachdem er Bericht erstattet hatte getötet, wäre das für alle anderen Kerle die vielleicht Informationen zu Leyas Tod hatten ein Grund, nicht zu Vasco zu kommen und ihm zu erzählen was sie wussten, weil sie die Folgen befürchten würden.

Was er aber jetzt tun würde, würde ein Exempel statuieren. Man log Don Vasco nicht an. Diesen Luxus konnte sich keiner dieser Pendejos leisten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er auch schon an seinem Ziel an. Um das ganze Gebiet waren Mitglieder verteilt die das Gebiet bewachten. Sie alle trugen das Zeichen des Coyoten auf der Haut.

Vasco stieg aus seinem Wagen und knallte die Tür mit Schwung zu.
Er nickte Alonzo, einer seiner Leute zu und befahl ihm somit Vasco den Weg zu weisen. Dieser ging voraus und öffnete eine schwere Bodenklappe.
Dann ging Alonzo hinein und öffnete das Licht. Vasco folgte ihm runter in den Tunnel, der die beiden an die Architektur eines Kellers erinnerte.

,,Bitte! Ich hätte schwören können, dass sie tot war! Wieso sollte ich lüg-", ein dumpfer Schlag unterbrach sein Flehen. Alonzo öffnete die Tür zu Sergios Verließ. Vasco betrat kommentarlos den Raum, der nur beschwerlich von einer alten Glühbirne beleuchtet wurde.
,,Patrón...!", weinte Sergio mit einem angeschwollenem Auge. Er saß gefesselt auf einem Stuhl. Mario stand daneben und wischte sich die Blutige Faust mit einem Lappen ab und nickte seinem Boss zur Begrüßung zu.

Vasco nahm sich den Stuhl in der Ecke und stellte ihn vor Sergio ab. Anschließend zog er sich das Jackett aus und warf es über die Stuhllehne bevor er sich setzte.
,,Bitte ...!", flehte Sergio erschöpft und versuchte sich wach zu halten.
Vasco starrte ihn einfach nur mit ineinander verschränkten Fingern an. Für Sergio hingegen war es der Blick eines Dämons der nur auf den richtigen Moment wartete ihn Höllenqualen erleiden zu lassen. Es würde kein schneller Tod werden und das machte Sergio verrückt. Er bebte am ganzen Körper. Blut quillte aus seinem Mund und ein Auge war so angeschwollen, dass es fast komplett geschlossen war.

,,Hast du Angst, Puto?", kam es dann ruhig von Vasco. Aus irgendeinem Grund machte dieser Anblick Vasco rasend. Er ließ es sich aber nicht anmerken. In Vascos Augen war Sergio nur verweichlichter Abschaum. Es machte ihn wütend, wie sehr er flennte und weinte. Sergio schluchzte panisch, aber Vasco ließ sich nicht davon beeindrucken.
,,Contestame (Antworte mir)", sagte Vasco wie die Ruhe in Person. Sergios Lippen bebten.
,,B-Bitte ...!"
In Vasco brodelte es wie in einem Vulkan. Er dachte an seine Frau.

,Er wollte mir nicht helfen.'

Das war alles was sie ihm gesagt hatte. Ein einziger Satz der ihm beschrieb, wie dieses Stück Elend vor ihm versucht hatte den kostbaren Körper seiner Frau zu erkaufen und ihre reine Seele zu brechen.

,,Wolltest du sie berühren?", fragte Vasco ihn dann wie in Trance. Hysterisch schüttelte Sergio den Kopf.
,,N-Niemals! Ich würde meiner Doña kein Haar krümmen!", verteidigte er sich. Dabei hatte er nicht mal ihren Namen genannt. Mario stand an der Seite und beobachtete das Geschehen. Hätte Doña Leya ihn damals nicht gebeten es zu verheimlichen, hätte Mario erzählt wie er versucht hatte ihr den Ring zu entreißen. Mario konnte sich gut vorstellen, dass Sergio ihr den Ehering erneut im Bordell entrissen haben könnte. So wie er es zuvor auch versucht hatte. Mario hatte sich nur schwer gehalten diesem Pendejo nicht den Hals aufzuschlitzen bevor Don Vasco hierher kam.

LeyaWhere stories live. Discover now