Kapitel 5

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Es ist alles dunkel um mich herum. Ich höre ein stetiges piepsen. Wo bin ich hier?

Langsam mache ich die Augen auf. Erst ist alles verschwommen. Als ich mehrfach blinzelte bekomme ich ein Bild wo ich gerade bin. In einem Krankenhaus.

Ich will aufstehen. Was sich als dumme Idee entpuppt, da ich vor Schmerzen wieder zurück ins Bett falle.

Es klopft an der Tür. "Herein", gebe ich mit kratziger Stimme zurück. Die Tür öffnet sich und der Arzt kommt rein.

"Guten Tag, ich bin Dr. Gray. Wie geht es Ihnen?" "Was ist passiert?", frage ich anstatt. "Sie hatten eine Unfall." "Wo sind meine Eltern?" "Sie kommen gleich. Aber wie geht es Ihen" Sie sollen mich so nicht sehen. "Wie geht es Tom?", frage ich jetzt etwas beunruhigender. "Er wurde Notoperiert", sagt er trocken. "Was!!!! Schafft er es?" "Sind Sie mit ihm Verwandt?" "Nein aber ich kenne ihn schon seit einer halben Ewigkeit" "Ich kann Ihnen leider keine Auskunft geben"

Es klopfen ein zweites mal an der Tür. Jetzt kommen meine Eltern rein. Oh oh.

"Was machst du für Sachen?", frägt meine Mutter. Sie kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Ich komme später wieder.", sagt der Doktor und geht aus der Tür.

Nun bin ich alleine mit meinen Eltern. Wie soll ich es ihnen erklären?

"Was ist passiert?", will mein Vater jetzt wissen. Hilfe!! Wie kann ich es meine Eltern schonend beibringen.

"Wie soll ich es sagen? Ja ähm. Ich mache ungefähr seit einem Jahr Underground Boxen. Das ganze wurde von Polizei gestürmt.", gestehe ich kleinlaut meinen Eltern. Die Reaktion hätte ich nie im Leben gerechnet. Mein Vater kratzt sich verlegen am Kopf.

"Nun ja.", fängt er an, "wir wissen es schon." "Was?!", schreie ich fast vor Schock, "woher????" "Wir haben vor einer Zeit von einem Unbekannten ein Bild zugespielt bekommen." "Aber aber..." "Drauf bist zu sehen wie du gerade boxst", fährt er fort. "Warum habt ihr nie was gesagt?" "Du hast glücklich aus geschaut. Und bis jetzt ist noch nie was passiert." Ich will gerade antworten als es wieder an der Türe klopfen.

Was ist heute eigentlich los. Immer wenn man was wichtige zu besprechen hat, klopft es.

Herein kommt eine junge Krankenschwester. "Es tut mir leid aber Sie müssten jetzt gehn. Die Besuchszeit ist vorbei. Alexa muss sich erst erholen.", leiert sie den Standard runter und fügt noch "kommen Sie morgen wieder" dazu.

"Gut, dann werden wir wieder gehen.", sagt meine Mutter und gibt mir wie am Anfang einen Kuss auf die Stirn. "Ruh dich aus. Denk nicht so viel nach was wir gerade gesagt haben.", fügt mein Vater hinzu und drückt meine Hand. Leichter gesagt als getan.

Als alle aus mein Zimmer waren merke ich erst wie erschöpft ich bin.
Ich versuche einzuschlafen, was mir redlich missglückten.

Meine Eltern wissen alles und sagen nichts. Warum? Nicht mal eine Standpauke habe ich bekommen. Sie sagen es als wäre das normalste auf der Welt.

Schließlich schlafe ich doch ein. Ich habe eine traumlose Nacht. Worüber ich auch sehr dankbar bin.

Am nächsten Tag

Die ersten Sonnenstrahlen fallen durch mein Fenster. Langsam wache ich auf.

Der Blick auf die Uhr verrät mir das es erst 7.00 Uhr ist.

Auf ein Neues.

Mit all meiner gesamten Kraft stemme ich mich aus meinem Bett. Die Schmerzen wo mir der Arsch bereite hat sind fast nicht aushalt bar. Ich beiße die Zähen zusammen und laufe zum Bad. Zum Glück habe ich keinen Gips oder ähnliches an meinem Bein.

Im Bad angekommen brauche ich erst mal eine Pause. Rein zufällig steht in dem Bad ein Stuhl. Nach einer kleine Verschnaufpause stehe ich wieder auf.

Erst mal duschen. Dadurch sehe ich die ganzen Hämatome an meine Körper. Holi moli. Schaue ich schlimm aus.

Der warme Wasserstrahl entspannt meine Muskeln. Ich war über eine halbe Stunde in der Dusche. Anschließend ziehe ich mir ein T-shirt und eine Jogginhose an.

8.30 Uhr

Und es klopft wieder an der Tür. Was für ein Zufall. Herein kommt der Arzt mit seinem Harem.

"Guten Morgen", sage ich freundlich. "Morgen", kommt nur zurück und die Schwestern würdigen mich keines Blickes. Das fängt ja gut an. "Wie geht es Ihnen heute. Bekomme ich heute eine Antwort?", fragt er sarkastisch. "So weit ganz gut. Habe heute schon geduscht.", antworte ich. "Gut. Ich bin gestern nicht mehr dazu gekommen Ihnen zu sagen was Sie haben. Bei ihnen ist ein Rippe gerochen, das Handgelenk angestaucht und wie Sie wahrscheinlich schon gesehen haben Hämatome am Oberkörper.", liest er aus der Akte vor. Darum tut mir mein Handgelenk so weh. "Wann kann ich nach hause?" "In ein bis zwei Tagen. Wir wollen Sie noch zur Beobachtung hierbehalten", antwortet er und geht mit seinem Harem.

10.00 Uhr

Ich schalte mein Handy an und werde von Kaida zugespamt. "Wo bist du? Wieso bist du nicht in der schule? Ich brauch dich hier!! Ich bin hier von Idioten umzingelt :D" sind ihre Nachrichten. Ich schreibe nur schnell "Bin krank. Meld mich nachher wieder."

Plötzlich klingelt mein Handy. Auf dem Display sehe ich das es mein Eltern sind. "Guten Morgen", meldet sich mein Mutter. "Morgen, na was gibt es?", frage ich. "Wie geht es dir heute?" "Ganz gut mir tut nur alles weh." "Wir wollten heute eigentlich vorbei kommen aber leider haben wir daheim viel Arbeit und können daher nicht kommen." "Macht doch nichts weiß ja wie es zu hause läuft", sage ich belustigt. "Danke kommen morgen wieder, ganz sicher." "Bis morgen hab euch lieb." Und lege auf.

14.00 Uhr

"Hi, Kaida. Ich will dir jetzt nicht gerade Angst machen aber ich liege im Krankenhaus und mir ist verdammt langweilig. Willst du kommen? Meine Zimmernummer ist 123.", schreibe ich über WhatsApp.
Die Antwort kommt prompt. "Ach du heilige Scheiße was machst du schon wieder? Klar komme ich ich bringe Nara mit sonst weiß ich wie ich zu dir kommen soll :D Ich stehe nach der Schule vor deiner Tür."

16.00 Uhr

Ich höre schon Kaida und Nara vor der Tür. "Kommt rein", rufe ich. Die Tür schwingt auf und die zwei kommen rein. Schon habe ich gute Laune."Du schaust verletzt aus", sagt Kaida. "Ja, sexy", antwortete ich lachend. "Was machst du für Sachen?", fragt Nara. "Hatte einen Zwischenfall mit so einem Typen", sage ich nur knapp. Müssen ja nicht die ganze Wahrheit wissen.

Nach einer Weile. "Bei der Ausseinadersetzung ist noch jemand verletzt worden. Ich würde ihn gerne besuchen gehen. Kommt ihr mit? Ist zwar nicht erlaubt da ich kein Angehöriger bin aber scheiß drauf." "Klar kommen wir mit"

Also gehen wir zu Tom. Leise schleichen wir uns an den Schwestern vorbei.

Im Zimmer. Tom ist mit vielen Geräte verbunden die abwechselnd piepen. "Darf ich vorstellen das ist Tom. Wir kennen uns vom Boxen. Eine halbe Ewigkeit sind wir schon befreundet." "Was ist passiert?", wollte Kaida wissen. "Er war zur falschen Zeit am falschen Ort".

Plötzlich bekommt Tom ein Krampfanfall. Die Geräte spielen verrückt. Die Ärzte und Schwestern stürmen das Zimmer.

"Tom", schreie ich mit erstickender Stimme. "Bleib bei mir!!" Meine Füße können mich nicht mehr halten und ich breche weinend auf dem Boden zusammen. Kaida und Nara kommen gleich zu mir und versuchen mich zu beruhigen. Doch das hilft nicht. Sein Puls wird immer schneller. Bis ich nur noch die Nulllinie höre.

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt