Kapitel 48

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Ich tu so als würde ich ihn nicht sehen. Doch das geht nicht ganz so auf wie ich mir das dachte. "Was ist passiert?", frägt Liam mich total besorgt. Ich drehe mich zu ihm um.

Durch das Licht hier, kann man ihn nicht so gut erkennen. Er hat eine gebückte Haltung. Mit einer Hand stürzt er sich an der Wand ab, mit der anderen drückt der gegen seinen Taille. Irgendwas stimmt nicht mit ihm.

Nun Muster ich ihn nochmal genau. Da sehe ich in seinem Gesicht das seine Augenbraue aufgeplatzt ist. Mein Blick geht weiter runter und da sehe ich das er durch sein T-Shirt blutet. Was ist mit ihm passiert? Panik macht sich in mir breit.

Schnell schließe ich mein Zimmer auf und mache das Licht an. "Was hast du gemacht?", frage ich ihn besorgt. "Ähm.....Was?", frägt er verwirrt. "Du blutest", erkläre ich ihm. "Das gleich könnte ich dich auch fragen. Ah ja habe ich ja schon. Also was hast du gemacht", sagt er leicht wütend. "Das ist nicht so wichtig. Komm erst mal rein", weiche ich ihm seiner Frage aus.

Ich gehe eine Schritt zurück damit er in mein Zimmer kann. Langsam stößt er sich von der Wand ab. Er verzicht sein Gesicht vor Schmerzen. Vorsichtig läuft er in mein Zimmer. "Setze dich auf mein Bett", bestimmt ich. "Ich blute das nur voll", kommt es von ihm. Genervt verdreht ich meine Augen. Schließlich setzt er sich doch auf das Bett. Ich schließe die Tür.

Nun stehe ich vor ihm und schaue ihn fragend an, dass gleiche macht er auch nur das er sitzt. Zurzeit habe ich keine Schmerzen da sie mit ein Schmerzmittel verabreicht habe. Ich wollte keins aber Dr. Gray beharrte drauf. Widerwillig habe ich es dann doch genommen. Außerdem meinte er auch das ich nicht Auto fahren sollte, doch als er es sagte war ich schon fast aus dem Zimmer draußen.

Liams Wunde blutet immer noch. Ich breche den Blickkontakt ab, gehe zu meinem Schrank und hole einen Verbandskasten raus. Stumm lege ich ihn neben Liam. "Zieh dein T-Shirt aus", fordere ich ihn auf, schaue aber immer noch auf den Verbandskasten. Da er sich nicht bewegt schaue ich ihn auffordernd an. "Warum?", frägt er mich verwirrt. "Damit ich deine Wunde versorgen kann", erkläre ich ihm. "Das ist nur ein Kratzer", versucht er es runterzuspielen. "Klar, Kratzer bluten auch so stark", sage ich genervt. "Das Blutet kaum noch..." "LIAM", unterbreche ich ihn scharf.

Er seufzt und zieht schließlich doch sein T-Shirt aus. Ich nehme ihm sein verblutetes Shirt aus der Hand und will gerade in Richtung Bad laufen, da klopft es an der Tür. Abrupt bleibe ich stehen und schaue auf die Tür, an der es nochmal klopft. Ich drehe mich zu Liam. "Kein Wort zu irgendwem", zische ich und verschwinde im Bad. "Alexa", ruft Leo vor meiner Zimmertür. "Ja komm rein.", rufe ich zurück. Ich höre wie die Tür aufgeht. "Ich wollte nicht stören", stottert er, kann aber die Belustigung in seiner Stimme hören. Stören? Wobei? Stimmt Liam sitzt gerade Oberkörper frei auf meinem Bett. "Du störst nicht was gibt's?", frage ich leicht genervt. "Mir ist eine brillante Idee gekommen und zwar das wir alle mal eine Pause bräuchten." er macht eine Pause. "Am Wochenende steigt eine Party in der Nähe und da gehen wir alle hin. Du kannst deine Freunde gerne alle mitbringen", fährt er stolz fort. Bevor ich protestieren kann höre ich die Tür ins Schloss fallen.

Mit eine Waschlappen und einer Schale Wasser komme ich wieder aus dem Bad raus. Die Schüssel stelle ich auf den Boden. Die Schlinge für meinen Arm nehme ab. Durch die fülle ich mich eingeengt, eigentlich sollt ich sie zwei Tage tragen. Nicht mit mir! Ich knie vor Liam hin und mache den Waschlappen etwas feucht. "Das könnte etwas weh tun.", warne ich ihn vor. Er nickt nur. Vorsichtig reinige ich seine Wunde, die derweil aufgehört hat zu bluten. Liam beißt seine Zähne zusammen. "Wie ist das passiert?", frage ich ruhig. "Das sage ich dir, wenn du mir sagst was mit dir passiert ist!", kontert er. Ernsthaft er spielt diese Karte aus?! Na gut! Ich erzähle ihm wo ich war, was ich gemacht habe, wieso ich es gemacht habe und das es alles etwas aus den Fugen geraten ist. Wütend aber auch Traurig schaut er mich an. Ich kann seinem Blick nicht standhalten und widme mich wieder der Wunde. "Weißt du eigentlich was da alles hätte passieren können?", frägt er mich besorgt. "Ich bin schon groß und kann auch gut selber auf mich aufpassen.", sage ich sarkastisch.

"Ist das dein ernst! Das sieht man ja wie gut du auf aufpassen kannst! Denkst du eigentlich auch mal nach bevor du so was machst?", schreit er schon fast mich an. Wodurch ich nur wütend werde. Seine Wunde ist wieder aufgegangen und blutet wieder. Ich nehme eine Kompresse und drücke sie auf die Wunde. Ohne jegliche Rücksicht auf ihn. "Ja ich denke darüber nach", sage ich nur kurz und schaue in sein Gesicht.

Er beißt die Zähne zusammen, da ich fest auf die Wunde drücke. "Was hast du da jetzt gemacht", frage ich und lockere den Druck auf die Wunde. "Wir hatten einen Einsatz und da wurde ich angeschossen", erklärt er mir ruhig. Geschockt schaue ich ihn an frage aber nicht nach auch er lässt das Thema so stehen. Stumm mache ich weiter. Ich hole einen Verband aus dem Verbandskasten und wickle ihn um seine Wunde. Dabei bin  ich Liam sehr nahe gekommen, da ich mit einem Arm um ihn greifen musste. Ich bekomme sein Aftershave in die Nase. Es riecht einfach nur gut. Ich liebe Männeraftershave. Den Verband mache ich noch fest und dann bin ich auch schon fertig. "So fertig", sage ich knapp und stehe auf. "Wo ist mein T-Shirt?", kommt es von ihm. Ups das habe ich vorher in Wasser eingeweicht damit das Blut nicht eintrocknet. Aber ich hab hier doch irgendwo was von ihm liegen. Suchend schaue ich mich um und finde ein mir zu großes Shirt. Das kann nur ihm gehören. Ich reiche es ihm. Fragend schaut er mich an. "Vorhin im Bad habe ich dein Shirt im Wasser eingeweicht damit das Blut raus geht", erkläre ich und er nimmt sein Shirt.

Er grinst vor sich ihn. "Gibt es was zu grinsen?", frage ich etwas verwirrt. "Du hast meine Sachen aufgehoben", antwortet er und schaut mich an. "Ich hätte es auch wegwerfen können", konter ich sarkastisch. Liam lacht kurz auf, verstummt aber abrupt da seine Wunde schmerzt. "Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort", sage ich grinsend. Er verdreht die Augen. Jetzt bin ich die Lacht.

Ich reiche ihm die Schmerzmittel wo ich bekommen habe. Eine behalte ich für mich. Zögernd nimmt er sie an. Unbewusst gähne ich. Der Tag war  extrem anstrengend und jetzt merke ich es. "Ich lass dich jetzt mal schlafen du brauchst das dringend.", sagt Liam, steht und geht zur Tür. Er dreht sich nochmal um "Danke für den Verband", bedankt er sich bei mir. Müde lächle ich ihn an. "Gute Nacht", sage ich. "Gute Nacht", kommt es auch von ihm und verlässt mein Zimmer.

Müde ziehe ich meine Sachen aus und lege sie zu Liams T-Shirt. Schließlich sind die auch voller Blut. Anschließend ziehe ich mir ein Top und eine Jogginghose an. Eigentlich wollte ich noch duschen gehen aber das schaffe ich einfach nicht mehr. Ich nehme noch die Schmerztablette.  Total übermüdet falle ich in mein Bett und falle in ein traumlosen Schlaf.

Der nächste Tag

Früher wie sonst stehe ich auf. Ich fühle mich wie gerädert, jeder Knochen  tut mir weh. Ich gehe in das Bad, ziehe meine Sachen aus und stelle mich unter die Dusche. Das warme Wasser entspannt meine Muskeln.

Ich betrachte mich nach dem Duschen im Spiegel.  Meinen Augenbraue und meine Lippe ist aufgeplatzt. Das rechte Auge ist blau. Außerdem habe Schrammen im Gesicht verteilt. Im großen und ganzen schaue ich echt scheiße aus. Ich schaue an mir runter. Mein ganzer Körper ist mit blauen Hämatome gesät. Was wird Kaida dazu sagen? Letztes mal ist sie schon wegen ein paar Schnittwunden ausgerastet.

Fertig angezogen komme ich aus dem Bad. In meinem Zimmer suche meine Schulsachen zusammen und packe meine Tasche. Gerade will ich rausgehen doch die Tür lässt sich nicht öffnen.

Das war's wieder, ich hoffe es gefällt euch.
Wenn was nicht verständlich ist oder wenn ihr fragen habt schreibt es einfach in die Kommentare.

Ich wünsche euch weiterhin Spaß beim Lesen :)

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now