Kapital 94

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Toms Perspektive:

Nachdem Alexa diese eine Tusse da erschossen hat, waren alle geschockt. Niemals hätte ich ihr das zugetraut. Ich halte Kaida eng an mir, sie hat mühe auf ihren Beinen stehen zu bleiben. Ihre Augen sind geschlossen, ihre Atmung geht langsam. Als Alexa den Raum verlassen hat, löse ich mich aus der Stockstarre und bringe Kaida aus dem Gebäude. Liam folgt wahrscheinlich Alexa, er hat ziemlich verletzt ausgeschaut. Etwas weiter weg warten schon Marc und Nico auf uns. Eigentlich war der Krankenwagen für Alexa gedacht, da wir nicht wussten wie schlimm es um sie steht. Doch jetzt liegt Kaida auf der Liege und wird von dem Arzt versorgt. Jonas und Nara stehe etwas weiter vorne, mit einem guten Blick auf das Haus. Es schaut aus wie wenn es mal gebrannt hat. Plötzlich stürmen die Anderen aus dem Haus, bis auf Alexa und Liam. Leo kommt außer Atem zu mir. "Wo ist Alexa?", frägt er aufgebracht. "Sie ist nicht da, wahrscheinlich noch im Haus." "Scheiße verdammt", flucht er vor sich hin und redet in sein Headset aber er geht ein wenig weg. "Was ist los", frage ich etwas panisch. "Es wurde ein Sprengsatz gezündet und wir wissen nicht wann er hoch geht", erklärt er mir und läuft aufgebracht hin und her. Panisch schaue ich auf das Haus. Wo bleibst du Alexa? Warum kommt sie nicht raus? Jonas und Nara kommen zu mir und fragen was los ist. Kurz erkläre ich ihnen was Sache ist. Jonas nimmt Nara in den Arm und drückt sie fest an sich. Genau in dem Moment explodiert das ganze Gebäude. Geschockt schauen alle hin. Keiner sagt auch nur ein Wort. Nara klammert sich an Jonas. Zum Glück bekommt Kaida das nicht mit. Gerade wollten wir gehen als ein Schatten auf uns zu kommt. "Wartet mal", sage ich und zeige nach vorne. Erst als die Person näher kam erkenne ich das es Liam ist. "Wo ist Alexa?", frägt Leo aufgebracht. Doch Liam läuft nur stumm an uns vorbei. Jeder weiß was das bedeutet. Alexa ist nicht mehr unter uns. Nara bricht weinend in Jonas Armen zusammen. Ich zittere am ganzen Körper. Erinnerungen tauchen auf. Wie wir gemeinsam aufgewachsen sind, wie Alexa das erste mal ein Auto repariert hat und anschließend von oben bis unten mit Schmiere voll war. Wie wir gemeinsam ihren Eltern auf dem Hof geholfen haben. Wie sie zum ersten mal geboxt hat. Erinnerungen an Erinnerung ziehen an mir vorbei. "Entschuldigung wir fahren dann jetzt ins Krankenhaus", kommt es von einem Sanitäter. Kurz nicke ich und laufe mit ihm zusammen, zum Krankenwagen.

Am nächsten Tag

Es ist noch sehr früh am Morgen, ich bin die ganze Nacht hier geblieben. Kaida musste man an der Schulter operieren, da die Kugel noch drinnen war. Bis jetzt ist sie immer noch nicht aufgewacht. Ich sitze an ihrem Bett und halte ihre Hand. Seit dem verschwinden von Alexa sind Kaida und ich uns näher gekommen. Seit gut einem Monat sind wir nun in einer festen Beziehung. Ich streiche langsam über ihren Handrücken, als Kaida die Augen öffnet. Müde und Mitgenommen schaut sie mich an. "Hi", begrüße ich sie und gebe eine Kuss auf ihre Stirn. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. "Wo bin ich", frägt sie mit rauer und brüchiger Stimme. "Im Krankenhaus. Man hat dich wegen der Kugel operieren müssen. Ruh dich jetzt aber aus. Wir reden später.", sage ich. Kaida nickt und schließt ihre Augen wieder. Sie schaut so zerbrechlich aus.

2 Stunden später

In der Zeit wo Kaida geschlafen hat, habe ich mit Leo geredet. Ich hab ihn wegen Liam gefragt. Er meinte nur das Liam sich komplett zurückgezogen hat. Bedrückt gehe ich wieder in Kaidas Zimmer. Sie ist wach und schaut schon besser aus. "Na du?", kommt es von ihr. "Wie geht es dir?" "Na ja, meine Schulter tut noch sehr weh. Aber dafür habe ich Schmerzmittel bekomme" Ich setze mich wieder zu ihr hin. "Komm bitte her", bittet sie mich und zieht mich zu sich ihn. Vorsichtig lege ich mich zu Kaida ins Bett. Nach einiger Zeit klopft es an der Türe. Kaida erschrickt sich und wirft mich versehentlich aus dem Bett raus. Lachend stehe ich wieder auf. "Sorry", murmelt sie verlegen. "Herein", ruft sie zur Türe. Die Türe geht langsam auf und herein kommt eine Person mit der ich nie gerecht hätte. "Was willst du hier?", knurre ich wütend. Meine gute Laune ist schlagartig weg. "Wer sind Sie? Wer ist das?", frägt Kaida neugierig hinter mir. "Das ist nicht wichtig wer sie ist, sie hat hier nichts zu suchen!", sage ich kalt. Kaida merkt wie angespannt ich bin und nimmt meine Hand in ihre. "Wie redest du von mir, ich bin deine Mutter!", beschwert sie sich. "Sie sind das?", frägt Kaida verwundert. "Natürlich was hast du den gedacht?" Kaida lacht kalt auf. "Das traue ich mich nicht zu sagen" "Nein, nein sag schon!" "Ich halte das für keine.....", fange ich an Kaida unterbricht mich. "Nun ja ich dachte Sie wären von ihrem Zuhälter abgehauen" "Kaida!!" "Wie kannst du es wagen so was zu sagen", kommt es wütend von meiner Mutter. Ich muss leicht grinsen. Noch nie außer mir hat ihr so die Meinung gegeigt. "Ich sage nur die Wahrheit, daheim nicht in den Spiegel geschaut? Das Make-up reicht für drei" "Wieso musst du dich immer mit solchen einlassen?" "Solchen?" "Diese einfältigen. So wie Alexa", sagt sie. Sofort verstärkt sie den Griff um meine Hand. Seit gestern haben wir nur kurz über diese Thema geredet. "Apropo Alexa wo ist sie. Sonst hängst du doch auch immer an ihrem Rockzipfel", kommt es kalt von ihr. Wut staut sich in mir an. "Wie bitte?", frägt Kaida wütend und richtet sich auf. "Du hast mich schon richtig gehört. Glaubst du das zwischen euch wärst was ernstes? Du bist doch nur eine Ablenkung. Tom hat und wird immer Gefühle für Alexa haben." "RAUS", brüllt Kaida wütend. Der Monitor fängt an zu piepsen, da hier Puls zu hoch wird. "Anscheinend kannst du keine Wahrheit vertragen", sagt sie triumphierend. "Ich sagte raus. Glauben sie nach all dem was sie Tom angetan haben, glaube ich ihnen auch nur ein einziges Wort aus ihrem verlogen Mundwerk." Etwas verwundet schaut meine Mutter uns an. "Schlampe", nuschelt meine Mutter vor sich hin. Kaidas Puls schnellt in die höhe, der Monitor piepst wie verrückt und sofort kommt eine Krankenschwester herein. "Verlassen Sie sofort das Zimmer!", fordert sie meine Mutter auf. Ich versuche Kaida zu beruhigen, doch sie ist viel zu aufgebracht. Da sehe ich nur noch eine Möglichkeit sie zu beruhigen, ohne das sie eine Beruhigungsmittel verabreicht bekommt. Ich küsse sie einfach und sie wird ruhiger. Danach drehe ich mich zu meiner Mutter um. "Verschwinde und komm nie wieder zurück", zische ich durch zusammengebissene Zähne. Ohne noch ein Wort zu sagen verschwindet sie wieder......

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt