Kapitel 66

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"Jetzt sofort?", frage ich überrumpelt. "Ich weiß das kommt jetzt plötzlich. Liam hat mir von deinen Albträumen erzählt.", erklärt mir Leo. "Ihr habt über mich geredet?", frage ich aufbrausend. "Ich habe alles geregelt, von dem Treffen bekommt keiner was mit", kommt es von Logan. Sie ignorieren einfach meine Frage. Ich schaue beide schweigend an. "Na gut. Davor möchte ich aber noch schnell duschen", sage ich leise. "Kein Problem. Brauchst du was? Handtuch, Shampoo..?", frägt Logan. "Ein Handtuch vielleicht. Shampoo und Duschgel habe ich in meiner Tasche.", antworte ich ihm. "Bleibst du so lang da?", frage ich Leo. "Ich fahr gleich zurück. Logan bringt dich später wenn du fertig bist nachhause.", kommt es von ihm. Ich nicke. "Ich komme gleich wieder", sagt Logan und geht. Leo holt ein Zettel aus seiner Hosentasche. "Wenn du fertig bist, lass dich zur dieser Adresse fahren. Ruf uns dann an wir holen dich dort ab.", sagt Leo leiser zur mir und gibt mir den Zettel. "Wieso?", frage ich verwirrt. "Die Polizei braucht nicht wissen wo wir wohnen", antwortet er mir. Ich muss leicht grinsen. Leo hat kein Vertrauen in andere Menschen. So wie ich.

Leo umarmt mich. "Bis später", verabschiedet er sich und geht. In dem Moment kommt Logan wieder mit einem Handtuch in der Hand. Leo verabschiedet sich noch von Logan. Er gibt mir das Handtuch und ich verschwinde damit in der Umkleide. Eine Viertelstunde später komme ich fertig wieder aus der Umkleide raus. Logan hat die Zeit in der Sporthalle auf mich gewartet. "Bereit?", frägt er mich vorsichtig. "Ja", kommt es nur von mir.

Gemeinsam gehen wir wieder durch das Gänge Labyrinth. Vor einer Tür bleiben wir stehen. Auf dem Türschild lese ich Dr. Sweets Polizeipsychologe. "Da wären wir. Du packst das.", sagt Logan aufmunternd zu mir. "Bis später", fügt er hinzu und lässt mich hier einfach stehen. Zaghaft klopfe ich an die Tür. Nach ein paar Sekunde wird sie geöffnet. "Ja?", frägt ein etwa Mitte dreißig jähriger Mann. "Äh... Ich bin Alexa und habe bei Ihnen einen Termin", sage ich unbeholfen. Ein leichtes lächeln liegt auf seinen Lippen. "Sie sind also Alexa. Ich bin Dr. Sweets. Kommen Sie doch rein.", begrüßt er mich freundlich. Zaghaft gehe ich in das Zimmer. Es steht ein Schreibtisch und jeweils ein Stuhl davor und dahinter drinnen. In der Ecke steht die berühmte Couch. Ich muss leicht schmunzeln. "Sie können sich hinsetzen wo sie wollen. Stuhl oder Couch", bietet er mir an. "Bitte sagen Sie du zu mir", bitte ich ihn. Er nickt. Ich wähle die Couch da ich müde vom Training bin und sie gemütlich ausschaut. Hoffentlich schlafe ich nicht ein.

Dr. Sweets stellt ein Stuhl so hin, das er mich anschauen kann und setzt sich. Aus seinem Schoß liegt so was wie eine Akte. "Also warum bist du zu mir gekommen?", frägt er mit ruhiger Stimme. "Nun ja.", frage ich an breche ich aber wieder ab. Irgendwie kann ich nicht darüber reden. "Das war ein Fehler hier herzukommen", sage ich, stehe auf, schnappe meine Tasche und will gehen. "Ist es wegen den Albträumen oder den Schuldgefühlen?", frägt er mich gerade raus. Ich bleibe stehen und sage nichts. "Die Angst noch mehr zu verlieren? Nicht zu wissen wann?", frägt er weiter. "Woher wissen Sie das? Ich habe das nur einer Person erzählt!", sage ich zu ihm langsam gereizt und drehe mich wieder zu ihm um. Diesmal sagt er nichts. "Wer sind sie? Spionieren sie mir hinterher? Sind Sie einer von denen?", frage ich ihn immer ängstlicher. Mein Körper fängt an zu zittern. "Alexa ganz ruhig. Liam hat mir das alles gesagt. Leo hat mit mir vorhin geredet und mir Liams Nummer geben. Mit ihm hatte ich dann ein langes Gespräch geführt.", versucht er mich zu beruhigen. "Wie kann ich Ihnen vertrauen?", frage ich mit zitternder Stimme. "Ich weiß du vertraust seit dem Vorfall niemandem mehr aber heute musst du einfach mir vertrauen.", kommt es von ihm mit ernster Stimme. Unentschlossen stehe ich da. Doch schließlich setzte ich mich wieder auf Couch.

"Er zähl mir von den Albräumen", fordert er mich auf. Ich atme einmal tief durch. Also erzähle ich von meinem Träumen, jedes einzelne Detail. Es gibt eigenlich nur den einen Traum, er wiederholt sich Nacht für Nacht. Der Friedhof.  Die Ausnahem war der Traum mit Liam.  Zum Ende hin werde ich immer leiser bis ich nur noch flüster. Eine Träne läuft mir, die Wange hinter schnell  wische ich sie weg. Ich schaue auf den Boden. Die ganze Zeit hat mich Dr. Sweets reden lassen, kein einziges mal hat er mich unterbrochen. Manchmal hat er sich was aufgeschrieben.

"Weiß Liam von dem Traum? Also was da passiert ist?", frägt er ruhig. "Nein. Ich kann ihm glaub schlecht sagen, dass ich geträumt habe das ich ihn küsse und anschließend von einem Doppelgänger von mir erschossen wird."., antworte ich ihm. "Was hast du ihm anstatt gesagt?" "Sie haben doch mit ihm geredet, dann wissen Sie doch die Antwort!" "Ich möchte es aber von dir hören" "Ich habe gesagt das alle wo mir was bedeuten sterben werden." "Bedeutet dir Liam was?" "Sehr viel sogar" "Beschreibe ihn mit einem Wort" "Loyal" "Das ist ein sehr mächtiges Wort. Wieso hast du das genommen?" "Weil er es ist. Er hält einem immer den Rücken frei. Liam ist für mich wie ein Fels in der Brandung" "Redet ihr oft miteinander" "Ja schon, wenn wir nicht gerade uns streiten, wegen Kleinigkeiten" "Was ist er für dich noch außer der Fels?" "Das verstehe ich jetzt nicht ganz" "Außer die Rückendeckung, was ist er noch für dich" "Ein guter Freund und wo mir wieder auf die Beine hilft wenn ich am Boden liege" "Hast du Gefühle für ihn?", kommt es plötzlich von ihm. Geschockt schaue ich Dr. Sweets an. Er schaut mich auffordernd an. "Würden Sie mir glauben, wenn ich sage ich weiß es nicht" Er nickt nur.

"Lass uns mal über deine Familie reden", fängt er an. "Was wollen Sie wissen?" "Wie war das Verhältnis zu ihnen?" "Gut. Klar gab es die ein oder andere Diskussion doch schlussendlich haben wir uns wieder verstanden." "Ich habe gehört du hast deine Familie so.. wie soll ich sagen entstellt gesehen" " Ja das habe ich und dieses Bild hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ich habe schon viel gesehen doch das werde ich nie wieder los." "Du wirst es aber irgendwann vergessen. Glaub mir" "Das hoffe ich.", sage ich. Ein Blick auf die Uhr sagt mir das ich hier schon fast über eine Stunde sitzt und über mein Probleme rede. Die Müdigkeit übernimmt immer mehr die Oberhand, unkontrolliert muss ich gähnen. "Wir sollten für heute Schluss machen. Ich hoffe dir geht es besser.", kommt es von Dr. Sweets. "Ehrlich gesagt, ja es geht mir besser. Heute ist das erste mal, dass ich offen über alles geredet habe", sage ich aufrichtig zu ihm. Dr. Sweets lächelt leicht und steht auf, ich tue es ihm gleich. Er begleitet mich noch zur Tür und verabschiedet sich von mir. "Hier hast du noch eine Karte von mir, du kannst mich jederzeit anrufen. Wenn du nächste Woche wieder kommst, dann kannst du gerne nochmal vorbei schauen.", sagt er noch zum Schluss. Ich bedanke mich und gehe aus dem Zimmer. Nach ein paar Schritten höre ich die Tür ins Schloss fallen. Gut und wo ist jetzt Logan?

Suchend schaue ich mich um. Es sind nur noch eine Handvoll Menschen hier unterwegs. "Entschuldigung wo finde ich Logan Parker?", frage ich einen Polizisten der gerade an mir vorbei laufen will. Er bleibt stehen und schaut mich skeptisch an. Beim nähren betrachten sehe einer Art Verband auf der Nase und irgendwie kommt er mir so verdammt bekannt vor. Und da kommt mir woher ich ihn kenne.......

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt