Kapitel 25

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Mein Blick schweift über unsere Klassenkameraden. Alle Gespräche sind verstummt alle Augen auf ihn gerichtet. Er tut mir irgendwie leid.

Wir setzen uns auf unsere Plätze. Ich hocke in der zweiten Reihe. Neben mir hockt Kaida. Ich verfolge das Tun gespannt. Bin mal gespannt welche Erklärung er hat, wieso er plötzlich hier ist. "Hört mal alle zu. Das ist Liam. Er ist seit heute bei uns. Setzten sich Sie sich am besten neben Alexa.", sagt unsere Lehrerin und zeigt auf den leeren Platz neben mir. Was? Wieso? Muss das unbedingt sein. "Aber da hockt doch sonst Sophia", versuche ich mich aus dieser Lage zu retten. Das Lächeln ist bei mir verschwunden dafür lächelt Liam. "Sie ist für ein paar Tage krank geschrieben.", antwortet sie und damit ist es beschlossene Sache.

Liam lässt sich neben mir auf den Stuhl fallen. Das wird lustig. Wir fangen mit dem Unterricht an. Erste Stunde Betriebswirtschaft. Kalkulationsrechnen. Das einzige was ich wirklich verstehe. Unsere Lehrerin teilt Arbeitsblätter aus. "Alexa, ich bräuchte noch ein ärztliches Artest.", sagt meine Lehrerin plötzlich.

Super! Ich hab kein Artest. Am besten erkläre ich ihr alles unter vier Augen. "Äh ja. Kann ich nachher mit Ihnen draußen reden?" "Ja gleich nachdem ich die Arbeitsblätter erklärt haben." Ich nicke kurz. Ich kann mich nicht darauf konzentrieren. Ein Blick zu Liam zeigt mir das er keine Ahnung hat von dem was gerade erklärt wird. Da muss ich glaub noch einiges erklären.

Draußen vor der Tür. Unsicher stehe ich nun vor unserer Lehrerin. "Also das ich kein Artest habe, hat eine bestimmten Grund. Zwar sind meine Eltern und mein Bruder ums Leben gekommen. In dieser Woche habe ich viele Formalitäten machen müssen und die Beerdigung organisieren." "Das wusste ich nicht. Mein herzliches Beileid. Kannst du schon wieder kommen oder brauchst du noch länger Zeit? Das mit dem Artest regele ich.", sagt Sie mitfühlend. Ich schüttle den Kopf. Ich muss mal raus aus meinem Zimmer. Sie legt mir ein Hand auf die Schulter. Aufmunternd lächelt sie mir zu. Wir gehen wieder in das Klassenzimmer.

Liam hockt nur da und wartet. Auf mich? Bestimmt nicht oder doch? Der Unterricht wird weitergemacht. "Hey, ich bin Liam. Kannst du mir da mal etwas helfen?" Grinsend drehe ich mich zu Liam. "Alexa. Nett dich kennen zu lernen. Klar kann ich machen"

Also erkläre ich ihm wie man die Aufgaben rechnet. Die Stunden gehen nur langsam vorbei. Liam versucht sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Ich rede mit Kaida über dies und das, ab und zu melden wir uns und bringen uns in den Unterricht mit ein. Kurz vor der Pause. "Alexa" "Ja" "Kannst du Liam noch unsere Schule zeigen wenn du Zeit hast?", fragt meine Lehrerin mich. "Kann ich machen", antworte ich. Dann klingelt es schon zur Pause.

Alle verlassen den Raum schlagartig. Meine Freunde und ich gehen als letztes raus. Liam gesellt sich zu uns. Gemeinsam gehen wir in die Aula. Wie immer stellen wir uns in die Ecke. Dort stehen wir schon seit drei Jahren.

Jedes Mädchen oder jeder Junge schaut nein starrt uns an. Wieso denn nur? Sicher nicht wegen dem großen Typen neben uns. Nein das wäre zu einfach. Ich kann das lachen nicht unterdrücken. Alle aus der Gruppe schauen mich verwirrt an. Es hat glaub nur Liam verstanden.

Da wir nach der Pause noch eine Freistunde haben schlage ich Liam vor jetzt die Schule zu zeigen. Zu zweit gehen wir langsam das Schulgebäude durch. "Alles in Ordnung", frägt er nach. "Ja klar eigentlich nicht. Ich mach mir was vor. Ich kann es nicht diese Geheimnistuerei, irgendwann fliegt alles auf und dann? Wer hält dann zu mir? Wer vertraut mir noch? Wem kann ich noch vertrauen?", schließe ich meine Bedenken ab. "Wir packen das zusammen. Du kannst immer zu mir kommen wenn was ist.", sagt er. Er legt einen Arm über meine Schulter, doch ich schubs ihn gleich wieder runter. "Du willst doch nicht das uns jemand entdecket", sage ich wieder lachend. Liam schaut mich verletzt an. Doch er kann sich das Lachen nicht verkneifen.

Wir sind im zweiten Stock angekommen. "So das war es." Wir gehen wieder Richtung Klassenzimmer. Die Türe ist schon offen. Drinnen hocken schon meine Freunde. Am Anfang haben sie uns nicht bemerkt, doch nun haben wir wieder ihre Aufmerksamkeit.

Alle schauen mich an. Wie wenn jemand gestorben wäre. Ich hab kein gutes Gefühl. Aber vorhin hat doch niemand zugehört. Oder war da doch jemand?

Kaida hat als erstes ihre Sprache wieder. "Stimmt das?", fragt sie mich. "Stimmt was?", frage ich verwirrt. Ich spüre das Liam hinter mir steht. Er gibt mir unsichtbaren Halt. "Wir haben was aus der anderen Klassen aufgeschnappt", meldet sich nun Anke. "Was?", frage ich nur. Meine Beine werden wie Gummi.

Das war es wieder. Ich hoffe es gefällt euch. Schreibt mir bitte mal ein paar Kommentare, damit ich weiß ob euch die Geschichte gefällt. <3

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now