Kapitel 96

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Liams Perspektive

Langsam drehe ich mich zu der Stimme um. Das kann nicht sein! Das ist unmöglich. "Liam. Ich bin es wirklich", sagt sie mit heißerer Stimme und Tränen in ihren Augen. Black ist aufgeregt und schnuppert an ihrem Fuß. Sie beugt sich zu ihr runter und grault Black hinter dem Ohr. "Wie ist das möglich?", frage ich geschockt. "Das ist eine lange Geschichte.", antwortet mir Alexa. Ich will sie in den Arm nehmen, doch sie hält mich auf. "Ich weiß was ich zu dir gesagt habe und ich fühle immer noch so aber gib mir ein wenig Zeit.", bittet sie mich. "Klar", sage ich etwas niedergeschlagen. Ich würde Alexa so gern in den Arm nehmen und nie wieder los lassen. "Erzähle mir bitte alles!", fordere ich sie auf. Sie nickt stumm und schaut auf das Grab. Ich will Alexa ein paar Minuten für sich geben und laufe zu einer Bank. Black schaut zwischen uns hin und her. Kurz pfeife ich doch Black bleibt bei Alexa stehen. Alexa schaut mich amüsiert an. "Verräter", sage ich gespielt verletzt. Black schaut mich mit schief gelegten Kopf an. Alexa lacht leise vor sich hin. Also gehe ich alleine zu der Bank. Es war eigentlich von Anfang an klar das Black bei Alexa bleibt, sie zieht Tiere automatisch an. Ich habe selten jemand gesehen wo sich so gut um die Tiere kümmert. Nach ein paar Minuten kommt Alexa auf mich zu und setzt sich neben mich. Ihr Blick auf die Hände gerichtet.

Alexas Sicht

Stumm hocke ich neben Liam. Ich bin so glücklich ihn gefunden zu haben. "Wo soll ich anfangen", breche ich die Stille. "Am besten am Anfang." Also fange ich an zu erzählen.

Rückblick

Völlig fertig mache ich meine Augen auf. Wo bin ich? Was ist das für ein Geräusch? Ich will meine Kopf bewegen, doch höllische Schmerzen durchfahren mich. "Du bist wach", höre ich eine Stimme sagen. Ich versuche die Stimme ausfindig zu machen. "Wer ist da?", frage ich erschöpft. "Ben" "Ich kenne keinen Ben" "Ich weiß. Ruh dich aus, ich schaue später nochmal nach dir.", sagt er höflich. Er verlässt den Raum. Ich versuche nochmal mich umzuschauen. Ich bin an verschieden Geräte angeschlossen. Was ist nur mit mir passiert? Schmerzen breiten sich in meinem Körper aus. Müde schließe ich meine Augen wieder. Nach einiger Zeit wache ich durch das Geräusch einer aufgehende Türe auf. Herein kommt eine Person die mir so vertraut ist. "Alexa wie geht es dir?", frägt er besorgt nach. " Mir tut alles weh. Wo bin ich hier? Was ist mit mir passiert?" "Du hattest einen schlimmen Unfall. Zwei Wochen lagst du im Koma." "Ich kann mich nicht erinnern" "Das ist normal. Dein Gehirn hat ein Schutzmauer um dich errichten. Was ist das letze woran du dich erinnerst" "Ich war gerade auf dem Weg zur Schule, es war mein erster Schultag an der Berufsschule" Geschockt schaut er mich an. Ich werde unruhig. "Alexa das war vor drei Jahren" Ich halte mir meine Hand vor den Mund und unterdrücke eine Aufschrei. "Du behauptest also ich habe drei Jahre meines Lebens vergessen?", frage ich panisch nach. Ein nicken bestätigt dies. "Warum bin ich hier und in keinem Krankenhaus?" "Hier bist du sicher. Ruh dich bitte jetzt aus. Wir reden nachher weiter." "Warte wo sind meine Eltern?" Traurig schaut er mich an."Sie sind in der Zeit gestorben, dein Bruder auch" Ich starre ihn nur an. Eigentlich müsste ich weinen oder zusammenbrechen aber irgendwie wusste ich das, tief in mir drin. Ich nicke abwesend und schieße die Augen. Am nächsten Morgen werde ich durch Sonnenstrahlen die durch das kleine Fester kommen geweckt. Heute geht es mir schon besser. Mit aller Kraft versuche mich aufzurichten. Stöhnend falle ich wieder in das Bett zurück. Ein stechender Schmerz entsteht in meinem Bauch mit einer Hand drücke ich  auf meinen Bauch. Ich ziehe mein Shirt ein wenig nach oben. Ein riesen Verband bedeckt meinen ganzen Bauch. "Guten Morgen", begrüßt mich Ben und stellt ein Tablett auf einen kleinen Tisch ab. "Was ist da passiert", frage ich Ben aufgebracht. Er zieht sich ein Stuhl zu mir ran und setzt sich. "Ich weiß nicht ob ich dir das erzählen darf aber ich mach es jetzt einfach. Du bist in ein Kreuzfeuer geraten. Eine Kugel hat sich in dein Körper verirrt und wir haben dich notoperiert. Durch den hohe Blutverlust, hattest du nur eine Überlebenschance von 15 Prozent. Doch du hast gekämpft. Zwei mal haben wir dich zurückgeholt, da dein Herz stehen geblieben ist aber du hast nie aufgegeben. Seit dem warst du im Koma, ehrlich gesagt wir wussten nicht ob du wieder aufwachst und wenn mit welchen Schäden. Doch es schaut aus als hättest du alles gut weggesteckt.", erklärt er mir. "Wo zum Teufel habe ich mich rumgetrieben, das man auf mich schießt?", frage ich mehr mich selbst.  "Das kann ich dir nicht sagen", sagt er. Ich habe aber das Gefühl er will es mir nur nicht sagen. "Kannst du mich alleine lassen? Ich muss über einiges Nachdenken", bitte ich Ben. Ben steht auf und geht. Er lächelt mir noch aufmunternd zu. Mit aller Kraft stemme ich mich aus dem Bett und stehe nun auf meinen Beinen. Sie sind wie Pudding. Den Schmerz ignorier ich einfach. Ich mache ein paar Schritte, doch weit komme ich nicht, da ich noch mit den ganzen Maschinen verbunden bin.  Völlig erschöpft lege ich mich wieder hin. Meine Augen schließen sich automatisch. "Alexa", höre ich eine fremde Stimme sagen. Ruckartig mache ich meine Augen, doch es ist niemand in meinem Zimmer. Wessen Stimme war das? Sie hörte sich so bekannt an, so vertraut.

Es klopft an der Tür. Verwirrt schaue ich zu der Türe, bis jetzt hat noch nie jemand angeklopft. "Ja?", rufe ich. Jack kommt rein. "Wieso klopfst du?", frage ich grinsend. "Ich hab gehört das Ben dir es erzählt hat, da wollte ich nicht einfach so reinplatzen", antwortet er mir und setzt sich zu mir aus Bett. "Passt schon, es kommt nur alles so schnell" Jack nickt wissen. Er zeiht was aus seiner Hosentasche. "Was ist das?", frage ich neugierig und lehne mich ein wenig nach vorne. "Ich möchte wissen ob du dich an diese Personen erinnerst.", erklärt er mir und legt 15 Bilder vor mich hin. "Tom", sage ich und zeige auf Tom. Doch eine andere Person weckt meine Aufmerksamkeit. "Wer ist das?", frage ich Jack und nehme das Bild in meine Hand. Es ist ein Mann mit eisblauen Augen und schwarzen Haaren. "Liam", sagt er mit leiser Stimme. So als dürfte ich den Namen nicht wissen. "Liam", flüstere ich und streiche über sein Bild. "Erinnerst du dich an ihn?" "Nein, die anderen erkenne ich auch nicht", sage ich niedergeschlagen. Tränen laufen mir die Wange hinunter. "Ganz Ruhig kleine, das ist nicht so schlimm", beruhigt er mich. Immer noch habe ich das Bild von Liam in der Hand. Ein warmes Gefühl durchflutet mich.

Tag für Tag geht es mir nun besser. Ich verstehe mich gut mit Ben. Das Bild von Liam habe ich immer bei mir. Er gibt mir irgendwie die Kraft weiter zu machen. Auch wenn ich ihn nicht kenne. Jedes mal wenn ich das Bild anschaue, schlägt mein Herz schneller. Jack schaut regelmäßig nach mir und meiner Gesundheit. Gerade stehe ich im Bad und entferne den Verband. Geschockt schaue ich in den Spiegel, mein ganzer Rücken ist vernarbt. Teilweise sind noch offene Wunden vorhanden. Schnell verlasse ich das Bad und ziehe mir ein frisches Shirt an. Genau heute vor einer Woche bin ich aufgewacht. Jack ist heute nicht da, Ben ist nirgends zu finden. Also erkundige ich mal die Gegend hier. Es ist ein kleines Haus am Stadtrand. Ich mache eine Türe auf und stehe in einem Arbeitszimmer. Ich gehe zu dem Schreibtisch und schaue mich ein wenig um. Lose liegen Papiere auf dem Tisch. Ein Bild schaut unter einem Stapel heraus. Es ist ein Gruppenbild darauf sehe ich ein paar Jungs und ich. Ich sitze auf dem Schoß von Liam, ich schaue lächelnd in die Kamera, wo Liam mich anschaut, mit so einer Wärme. Mein Kopf fängt an zu pochen, schmerzen breiten sich aus und Bilder tauchen auf. Ich breche auf dem Boden zusammen. Alles was in den drei Jahren passiert ist bricht auf mich ein. Bilder von meiner Familie, von Kaida, Nara und Klea als wir shoppen waren, von Liam und von der Folter. Ich schrei, will die Bilder nicht haben. Es ist wieder alles da. Ich rapple mich auf und laufe, laufe zu Liam.

Rückblick ende

Ich erzähle ihm alles. Liam hört mir leise zu. Kein einziges Mal hat er mich unterbrochen. "Tja das war die Geschichte.", beende ich meine Erzählung. "Aber wie bist du da raus gekommen?", frägt Liam aufgebracht. "Jack hat es nie wirklich erzählt. Da ich ja nichts mehr wusste habe ich nicht danach gefragt.", gestehe ich ihm. Traurig schaue ich auf den Boden. "Ich hätte mit allen gerechnet aber nicht das Jack das war.", kommt es von Liam "Glaubst du ich? Aber er war früher auch mal ein Mitglied, außerdem hat er eine medizinische Ausbildung.", sage ich. "Aber wieso ist da ein Kreuz mit dem Namen Jim?", frage ich unruhig. Liam schweigt neben mir. "Liam was ist mit ihm passiert?", flüstere ich mit heißerer Stimme. "Er ist gestorben. Sven hat das Haus in die Luft gejagt und Jim kam dabei um", sagt er nach einiger Zeit. Tränen sammeln sich in meinen Augen. "Alles ist meine Schuld", schluchzte ich. Obwohl ich noch nicht bereit für diese nähe bin lasse ich es zu das Liam mich in den Arm nimmt. "Du bist an nichts schuld es war einfach Schicksal.", versucht er mich zu beruhigen. Ich weine mich in Liams Armen aus. Nach einiger Zeit habe ich mich wieder beruhigt. "Sollen wir gehen? Es sind noch ein paar wo gerne dich sehen würden", sagt Liam vorsichtig. "Gerne" Gemeinsam mit Black laufen wir zu Liams Auto. Auf der Fahrt schweigen wir. Wie werden sie reagieren?

Wir gehen in ein Apartment. Meine Hände schwitzen. Ich höre Stimmen durcheinander reden. Liam gibt mir ein Zeichen das ich draußen warten soll. Er geht rein und macht die Türe nicht ganz zu. "Leute hört mir mal zu!", fordert er alle auf. Langsam kehrt ruhe ein. "Ich habe eine Überraschung für euch", sagt er und macht die Türe auf. Unsicher laufe ich in das Zimmer. Alle starren mich an. Es sind alle hier versammelt. Plötzlich steht Kaida ruckartig auf und kommt auf mich zu. "Drei Wochen lang. Drei verdammte Wochen hast du nichts gesagt", schreit sie mich an und stürmt aus dem Zimmer.....

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum