Kapitel 31

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Ich sitze grinsend auf meinem Platz. Das wird herrlich. Wir haben gerade die Anatomie des menschlichen Körpers. Heute ist die Lunge dran und unsere Lehrerin hat als Anschauungsmaterial eine Tierlunge mitgebracht. "Das ist nicht euer ernst?", fragt er fassungslos. "Doch", kommt es von Kaida. "Das wird interessant.", sagen wir gleichzeitig und schlagen unsere Fäuste seitlich aneinander.

"Was war das gerade?", fragt er und zeigt zu uns

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"Was war das gerade?", fragt er und zeigt zu uns. "Was?" "Das mit euren Fäusten." "Ah das. Das machen wir immer so.", antworte ich. Wir haben das mal in einem Film gesehen und seit dem machen wir das. Liam verkriecht sich fast unter dem Tisch. Was hat er? Ist so ein riesen Typ, durchtrainiert und hat dann Angst vor einer Lunge ? Kaida ist voll in ihrem Element. Sie will nach der Schule eine Ausbildung zur Krankenschwester machen. Ich interessiere mich auch für die Anatomie. Deshalb machen wir eifrig im Unterricht mit. Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Unsere Lehrerin lässt die Lunge rumgehen, damit wir sie mal anfassen können. Kaida und ich haben damit kein Problem. Als sie vor Liam steht, sehe ich dass es ihn ekelt. "Mann oder Memme?", fordere ich ihn grinsend auf. Er schaut mich böse an und fasst sie an. "Ich bin stolz auf dich!", sage ich lachend. Nach ein paar Sekunden lacht er auch.

Nach den zwei Stunden haben wir eine kleine Pause. Wir gehen alle wieder in die Aula.

"Was steht jetzt auf dem Plan?", fragt er neugierig. "Kochen. Aber da muss ich dir noch was erklären.", fange ich an."Ja?", kommt er unsicher von ihm. "Nun ja. Wir kochen nicht in unserer normalen Alltagsklamotten. Sondern wir müssen uns komplett in weiß umziehen. Das ist noch nicht mal das Schlimmste. Außerdem müssen wir eine Haube für die Haare aufziehen.", erkläre ich ihm. Erst schaut er uns nur an. "Gut das mit den Klamotten mache ich. Aber das mit der Haube nur über meine Leiche.", antwortet er ernst. Alle fangen an zu lachen. "Das wird dann interessant", sagt Nara. "Oh ja", stimmen alle gleich zeitig zu.

Die Pause ist vorbei wir gehen zum Umziehen. Alle kommen weiß angezogen wieder raus. Da Liam davon nichts wusste hat er im Flur auf uns gewartet. Er kann sich das Lachen nicht verkneifen. "Jetzt lachst du noch aber nächste Woche schaust du auch so aus.", sage ich zu ihm. Wir laufen in den Speiseraum und setzten an die Tische. Die Lehrerin kommt auch gleich darauf.

"Morgen", sagt sie zu allen. Sie sagt was wir heute kochen werden. Anschließend teilt sie uns ein. Ich muss mit Liam zusammen kochen. Alle stehen auf und gehen in die Küche, außer Liam er wird von unserer Lehrerin aufgehalten. Ich gehe schon mal in die Küche und bereite meinen Arbeitsplatz vor.

Durch die Tür hört man eine hitzige Diskussion zwischen Liam und der Lehrerin. Er lässt sich wirklich nichts sagen. Das mag ich an ihm. Liam kommt wütend auf mich zu. Das ist wohl nicht so gut gelaufen. Unter dem gehen öffnet und schließt er seine rechte Faust. "Was ist passiert?", frage ich ihn vorsichtig als er bei mir ist. "Deine Lehrerin ist passiert!", antwortet er wütend.

Ohne darüber nachzudecken nehme ich seine rechte Hand und drücke sie leicht, dabei lächle ich ihn aufmunternd zu. Er ist immer für mich da, da muss ich auch mal für ihn da sein. Langsam beruhigt und entspannt er sich wieder.

Nun wendet er sich zu dem Rezept und studiert es. "Was kann ich machen?", frägt er mich. "Ich mache das mit dem Pudding. Übernimmst du das Gemüse für die Pfanne?", frage ich. Er nickt und macht sich an die Arbeit.

Ich bin gerade dabei Milch für den Pudding zu kochen als ich kurz zu Liam schaue. Er fängt gerade das Gemüse an zu schneiden. Nicht irgendwie sondern wie ein Profi. Woher kann er so was?

Geband schaue ich auf seine Hände, dabei merke ich nicht, dass die Milch schon kocht. Kurz gesagt sie ist mir übergekocht. Scheiße, fluche ich leiser vor mich hin und ziehe den Topf auf die Seite. Ist ja mal wieder super gelaufen.

Mir ist nicht entgangen das Liam lachend vor seinem Gemüse steht und fröhlich weiterschnippelt. "Was gibt es da zu lachen?", fauche ich ihn an, während ich mit einem Tuch die Herdpatte reinige. "Nichts", antwortet er grinsend und schaut zu mir. Auch ich muss nun grinsen. Ich bin so ein Tollpatsch.

Das weitere Kochen geht ohne weitere Pannen über die Bühne. Die asiatische Gemüsepfanne von Liam war der Hit. Selbst unsere Lehrerin ist begeistert. Was nicht oft vorkommt.

Nach dem Essen räumen wir auf. Mir brennt diese eine Frage auf den Lippen. "Wieso kannst du so kochen?" "Ich liebe es zu kochen." "Das sieht man", sage ich und zeige auf die leeren Schüsseln vor uns. Kurz lacht er auf. "Wir haben im Wohnheim auch noch eine Küche für uns, da habe ich es mir beigebracht.", fährt er mit seiner Erklärung fort. "Außerdem kommt es bei Frauen gut an wenn man kochen kann", fügt er noch an und spielt mit seinen Augenbrauen.

Ich lache und schups ihn gegen die Brust. Sein ernst?! Kopfschüttelt räume ich weiter auf. Als wir fertig waren sind wir wieder zum Umziehen gegangen. Liam wartet draußen auf mich.

Anschließend gehen wir zu meinem Motorrad. "Ich fahre", sage ich nur und steige auf den Fahrersitz. Anscheinend hat Liam nichts dagegen und steigt hinter mir auf.

Er hält sich an mir fest. Ein warmer Schauer durchfährt meinen Körper. Kurz spanne ich mich an. "Mache ich dich nervös?", kommt es von ihm. Statt ihm zu antworten entspanne ich mich und lass den Motor aufheulen. "Schaut das für dich nervös aus?" "Nein"  aber sein Griff wird fester. Er hat wohl hier Angst. Ich rase über die Straße, ich will den Wind spüren. Erst da fühle ich mich frei.

Wieder im Wohnheim angekommen. "Du hast nicht zufällig eine Haarklammer dabei?", frage ich Liam während wir aus der Garage gehen. Er tastet seine Hosentaschen ab. "Ne heute leider nicht." "Leider", sage ich traurig. "Du kannst aber auch Sven fragen." "Ne lass mal ich will zurzeit nichts von ihm wissen.", sage ich nur.

Da fällt mir ein, dass in meiner Hosentasche von gestern noch die Klammer ist. "Kann ich schnell meine Anziehsachen von gestern haben." "Klar", antwortet Liam.

In seinem Zimmer durchsuche ich meine Taschen. In der letzten Tasche finde ich sie. Zum Glück! Schnell gehe ich zu meiner Tür und mache mich dort an die Arbeit.

Nach gefühlt einer Ewigkeit ist sie endlich offen. Erschöpft lege ich mich in mein Bett und schlafe ein. Doch mein Schlaf wird durch ein nerviges Klopfen unterbrochen. Wieso stört man mich immer wenn ich schlafe?

So nach langer Zeit kommt wieder ein Kapitel. Ich hoffe euch gefällt es.

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now