Kapitel 83

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Hoffentlich hat er eine Decke dabei. Kurz schaue ich an ihm hinunter und sehe das er eine Decke in der Hand hat. "Du holst dir hier noch den Tot", kommt es von Liam. "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker", kontre ich grinsend. Liam schüttelt nur den Kopf und legt die Decke um mich. "Was machst du hier unten eigentlich", frägt er neugierig. "Der eine Mann meinte ich soll die Informationen rausrücken und da dachte ich, ich  suche mal weiter. Damit das ganze hier mal ein Ende hat. Nochmal so was überlebe ich glaub nicht", sage ich  Gedanken verloren. "Das wird sicher nicht noch mal passieren!", sagt er mit fester Stimme und setzt sich neben mich. Ich starr auf die Papiere vor mir. "Was genau macht diese Organisation?", frage ich nun interessiert. "Nun ja es gibt mehrere Abteilungen hier. Eine ist für das beschützen hoher Politiker und mächtigen Personen zuständig. Eine andere Abteilung für die innere Sicherheit, sprich Überwachung und Vorwarnung von Angriffen auf das Land. Dann gibt es noch unsere Abteilung wir beseitigen. Eigentlich müsstest du in der Abteilung Personenschutz aber da deine Eltern darauf bestanden haben, dass wir es übernehmen bist du bei uns gelandet.", erklärt er mir. Ein mulmiges Gefühl mach sich in mir breit. "Und meine Eltern, wozu gehörten sie?" "Dein Vater machte lange meine Arbeit also die Gefahrenbeseitigung, bis er dann in den Innendienst gewechselt hat. Deine Mutter war für das Überwachen zuständig und das Koordinieren unserer Einsätze." "Was bin ich dann für euch? Eine Gefahr? Eliminiert ihr mich wenn ich die Sachen gefunden habe?" "Hast du nicht gehört das wir für deinen Schutz zuständig sind?!" "Schon aber was ist danach? Lebe ich mein Leben einfach weiter als wäre nichts gewesen?!" "Wieso regst du dich jetzt so auf?!", wirft er mir wütend vor. "Weil ich gerade gehört habe das ihr mit töten von Menschen euer Geld verdient! Darf man sich da nicht aufregen!", schreie ich ihn fast an. Gestresst fährt er sich durch sein Haar.

"Hör mal zu ich kann dir nicht sagen was danach passiert, wie dein Leben weiter geht. Ich kann dir nur sagen das wir dir kein Haar krümmen werden", fährt er mit ruhiger Stimme fort. Aufgebracht lege ich meinen Kopf auf den Tisch und muss nachdenken. Ich atme einmal tief ein wodurch meine Rippen anfangen weh zu tun. Scharf ziehe ich die Luft ein. "Alles in Ordnung?" "Ja mir geht's bestens", schnauze ich ihn an und stehe schlagartig auf. Nicht darauf bedacht auf meinen Fuß zu achten. Ich knicke mit dem Fuß um, schmerzhaft schreie ich kurz auf und halte mich an dem Tisch fest. Liam will mir helfen. "Lass mich. Ich brauche deine nicht Hilfe!", fauche ich ihn an und schlage seine Hand weg, die schwarze Punkte tauchen wieder auf. Allmählich werden die Schmerzen weniger  und die Punkte auch. Ich bin es leid von jedem rumgeschuppst zu werden. Ohne auf Liam zu achten lege ich die Papiere wieder in den Ordner, nehme sie in die Hand mit der Schiene und verlasse den Raum.

Im Zimmer angekommen lege ich den Ordner auf mein Bett und vergraben mein Gesicht in das Kissen. Warum musste ich schon wieder so ausrasten?! Liam kann wirklich nichts dafür. Ich habe ihn diesmal wirklich verletzt. Dieses Mal muss ich mich entschuldigen. Ich richte mich wieder auf und gehe auf den Friedhof. Im Schneidersitz setze ich mich vor das Grab.

Hey ihr drei,

hoffentlich geht es euch da oben gut. Hier unten ist gerade die Hölle los. Fremde sind hinter mir her, ich hab es bei Liam versaut und mein ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt. Das schlimmste daran ist ich habe euch nicht mehr an meiner Seite. Wem kann ich noch vertrauen? Was für Informationen suchen sie? Ich könnte echt ein wenig Hilfe gebrauchen! Dazu kommt noch das ich Gefühle für Liam entwickelt habe, ich weiß es hört sich komisch an, da ich der beziehungsunfähigste Mensch auf der Welt bin. Aber bei ihm fühle ich mich sicher. Und ich habe nichts besseres zu tun als ihn blöd von der Seite anzumachen. Außerdem habe ich auf die harte Tour lernen müssen, dass man der Elite nicht vertrauen kann aber das habt ihr sicherlich gesehen. Also es war schön mal alles von der Seele zu reden, obwohl ich glaub Stundenlang noch erzählen kann. Auch wenn die Unterhaltung einseitig verläuft fühle ich wie ihr neben mir seit. Ich komme bald wieder vorbei. Ich hab euch lieb.

Erleichtert stehe ich wieder auf und gehe in mein Zimmer. Ich lege den Ordner auf den Tisch und setzt mich auf mein Bett. Mein Blick schweift durch das Zimmer und bleibt bei der leeren Hülse vom Schießstand hängen. Ich strecke mich und erreiche sie ohne aufzustehen. Der erste Schuss. Das erste mal das ich eine Waffe betätigte. Ein Schuss und ein Leben ist zu ende. Irgendwo hier muss ich noch einen Draht haben. Ich mache mich auf die Suche, in der hintersten Schublade finde ich noch einen. Mit der Hülse, einer Schere und dem Draht setzt ich mich an den Tisch. Früher habe ich schon viel kreatives gemacht. Ich biege den Draht so das die Hülse fest darin ist, anschließend biege ich das ende zu einer Öse zusammen, damit ich eine Kette durchfahren kann. Das Kreuz von meinen Eltern wo ich im Archiv gefunden habe, lege ich ab und ziehe diese Kette an. Im Bad schaue ich, in den Spiegel, die Kette schaut hübsch aus.

Ich gehe wieder zurück, nehme das Kreuz und lege es behutsam in eine kleine Kiste. Ein Wunder das sie den Angriff überlebt hat. Mein Blick richtet sich wieder auf den Ordner. Heute schaffe ich es nicht mehr, darüber Gedanken zu machen. Jetzt fängt Operation Entschuldigung an.......

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now