Kapitel 100

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Liams Perspektive

Ich folge Alexa, sie ist fertig mit den Nerven. An meinem Auto bleibt sie stehen. Sie stützt sich an ihm ab. Ich höre wie sie schluchzt, vorsichtig drehe ich sie um und nehme sie in den Arm. Nachdem sie sich etwas beruhigt hat fahren wir zurück. Während der Fahrt ist sie eingeschlafen. Behutsam trage ich sie in mein Zimmer. So habe ich Alexa noch nie gesehen. Gerade als ich Alexa in ins Bett lege wacht sie wieder auf. "Alles ist meine Schuld.", sagt sie vorwurfsvoll. "Nein...." "Doch ich bin an allem Schuld. Wäre ich gestorben dann wär jetzt alles gut", redet sie weiter. Sie redet so schnell das ich nur die Hälfte verstehe. Alexa wird immer hysterischer und fängt an zu schreien, Tränen laufen unkontrolliert ihr die Wange hinunter. Sie fängt an fest an ihren Haare zu ziehen, nur mit müh und not schaffe ich es sie davon abzuhalten sich die Haare auszureisen. Schnell renne ich zu Leo. "Komm schnell und bring das Set mit", sage ich schnell und verschwinde wieder. Wieder in meinen Zimmer versuche ich Alexa irgendwie zu beruhigen. Leo kommt mit einer kleine Tasche rein und setzt sich auf das Bett. "Hey kleine was ist los?", frägt er ruhig nach. Alexa beruhigt sich einfach nicht mehr. Leo öffnet die Tasche und holt eine Spritze und ein Beruhigungsmittel heraus. "Sicher?", frägt er mich. "Leider ja", sage ich zähneknirschend. Leo zieht die Spritze auf. "Halt ihren Arm fest", befiehlt er mir. Ich versuche ihren Arm festzuhalten, doch Alexa wehrt sich stark. "Ich bekomme sie nicht unter Kontrolle", sage ich aufgebracht. "Rede mit ihr oder Küsse sie aber mach was", kommt es von ihm. Also küsse ich sie. In dem Moment als sie abgelenkt, verabreicht Leo ihr das Mittel. Alexa wird ruhiger. "Was macht ihr mit mir?", frägt sie panisch, wird aber schon müder. "Ruh dich aus Schatz. Alles wird gut", sage ich ruhig und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Alexa versucht krankhaft wach zu bleiben. Doch das Mittel wirkt schon. Als Alexa eingeschlafen ist, decke ich sie zu und gemeinsam mit Leo verlassen wir das Zimmer.

"Willst du darüber reden?", frägt Leo leicht besorgt. "Ja" "Komm wir gehen in mein Zimmer, da sind wir ungestört." In seinem Zimmer setze ich mich in seinen Sessel. "Ich habe sie noch nie so gesehen!", kommt es von Leo nachdenklich. "Ich auch nicht. Das schlimmste ist ich konnte nichts machen." "Was genau ist passiert das Alexa so einen Nervenzusammenbruch bekommt?" Abwesend schaue ich auf den Boden. Nach einiger Sekunden fange ich an ihm alles zu erzählen was in der Schule passiert ist. "Scheiße man. Kein wunder das Alexa so reagiert. Aber weißt du was mich jedes mal aufs neue Fasziniert?", frägt er grinsend. "Was meinst du?", frage ich etwas verwirrt. "Deine Wirkung auf Alexa, so wie ihre auf dich. Egal was passiert ohne einander könnt ihr nicht. In der Zeit wo ihr zwei getrennt wart, warst du ein Nervenbündel, verschlossen und abwesend. Aber in dem Moment als Alexa wieder da war hast du dieses Leuchten wieder in den Augen. Und genau das gleich sehe ich auch in Alexas Augen. Hoffnung. Hoffnung darauf das wieder alles gut wird. Genau dieses Gefühl übertragt ihr auch auf uns. Es hört sich vielleicht bescheuert an aber wir schauen zu euch auf. Nach alle den Strapazen hört ihr nicht auf zu kämpfen.", beendet er seine kleine Rede. "Wow" ist das einzige was ich dazu sagen kann. "Tja das ist nun mal die Wahrheit.", sagt er und zuckt mit den Schultern. Plötzlich klingelt an der Türe. "Erwartest du noch jemand?", frage ich Leo. Er schüttelt nur den Kopf. Ich stehe auf und laufe zur Türe. Verwundert schaue ich Kaida an. "Hey, kann ich mit Alexa reden?", frägt sie vorsichtig nach. "Das ist gerade schlecht. Nach eurem Gespräch erlitt Alexa einen Nervenzusammenbruch und wir mussten sie mit Beruhigungsmittel ruhig stellen.", antworte ich ihr ehrlich. Geschockt hält sie sich eine Hand vor den Mund. "Das wollte ich nicht, glaub mir das." "Willst du rein kommen?" Langsam kommt sie rein. Gemeinsam gehen wir in unseren Wohnzimmer. "Wann wacht Alexa wieder auf?" "Das weiß ich nicht aber in der Zeit können wir mal in ruhe reden. Denn zwischen uns herrscht schon von Anfang an dicke Luft" "Über was sollen wir reden" "Vielleicht darüber was du zu Alexa gesagt hast. Das sie dich angelogen hat, dir anscheinend nicht vertraut hat." Kaida schaut betroffen auf den Boden. "Glaub mir Alexa wollte das nie. Eins solltest du noch wissen, darüber wieso sie sich so verhalten hat. In diesen drei Monaten hat Alexa mehr schmerzen ertragen als nie zuvor in ihrem Leben. Sie musste erleben wie geliebte Personen vor ihr gestorben sind. Und glaub mir das ist nicht leicht zu verkraften.", fange ich an. "Ja aber das ging schon seit dem sie dich kennen gelernt hat." Also fange ich an ihr alles zu erzählen. Von der Organisation, was ihre Eltern hier gearbeitet haben, von dem Verrat von Sven. Einfach alles. Nachdem ich alles erzählt habe schaut sie mich skeptisch an. "Deshalb wollte sie nie darüber reden?", fragt sie leise. "Alexa wollte euch aus der Schussline bringen. Aber sie wusste nicht das der Feind in den eigenen Reihen war. Sie will euch nur beschützen. Die einzige Familie die sie noch hat." "Danke das du mir alles erzählt hast.", bedankt sie sich bei mir. Wir reden noch ein wenig und verstehe uns echt gut. Nachdem wir mal alles in Ruhe besprochen haben. Ich begleite Kaida noch zur Türe. "Kannst du ihr sagen das ich da war. Und sag ihr bitte das es mir leid tut. Ich komme morgen nochmal", bittet sie mich. Zur Verabschiedung umarmen wir uns.

Ich gehe wieder in mein Zimmer um nach Alexa zu schauen. Doch sie ist nicht mehr in meinem Zimmer, nur ein Zettel liegt auf dem Bett....

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt