Kapitel 41

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Tom Perspektive

Wir sind von peinlicher Stille umgeben. Kaida erklärt mir nur wo ich hinfahren muss aber sie traut sich nicht mehr mit mir zu reden. Ich weiß nicht über was ich reden soll. Kann ich nur mit ihr reden wenn andere dabei sind? Seit wann bin ich so zurückhalten? Stillschweigend fahre ich die Straße entlang. Gerade fahren wir durch einen dichten Wald. Wie soll ich hier wieder rausfinden?

Kaida schaut aus dem Fenster. Heimlich Muster ich sie von der Seite. Sie schaut verunsichert aus irgendwie hat sie Angst. Vor mir? Oder vor dieser Situation? Alexa hat uns da mal wieder was schönes Eingebrockt. Mir macht nämlich diese Situation Angst.

Schnell wende ich den Blick von ihr ab als sie zu mir schaut. "Hier linkes", sagt sie. Ich biege links ab und dann noch rechts. Vor einem Haus bleibe ich stehen. Wir sind angekommen. "Danke für das Nachhause bringen. Gute Nacht.", sagt sie verunsichert und macht die Türe auf. "Kein Problem, habe ich gern gemacht. Man sieht sich bestimmt bald wieder.", verabschiede ich mich von ihr. Sie steigt aus, schließt die Tür und läuft Richtung Haus. Ich lasse das Fester runter. "Gute Nacht", rufe ich zu ihr. Sie dreht sich nochmal um und lächelt mich kurz an.

Ich lasse den Motor an und wende in einer Einfahrt. Mist ich habe nicht gefragt wie ich hier wieder raus komme. Ich halte am Straßenrand an und will Alexa anrufen aber hier gibt es keinen Empfang. Verdammt! Und jetzt? Alexa das gibt Rache. Ich schaue mich um, erkenne aber nichts. Wütend schlage ich auf mein Lenkrad. Denk nach! Die einzige Möglichkeit ist wieder zu Kaida zu fahren und fragen ob ich bei ihr übernachten kann. Das wird peinlich. So was von peinlich. Aber was bleibt mir anderes übrig. Ich kann auch noch hier herumfahre und es riskieren das ich mich verfahre. Lieber nicht.

Ich wende mit dem Auto und fahre wieder vor ihr Haus. Verunsichert steige ich aus, nehme meine Tasche von der Rückbank und schließe ab. Zum Glück ist ihr Vater nicht da sonst wäre es noch peinlicher. Vor der Tür suche ich die Klingel da ist aber keine. Ernsthaft! Heute ist nicht mein Tag. Zaghaft klopfe ich an die Haustür. Von innen höre ich plötzlich laut Hunde bellen. Spätestens jetzt müssen alle auf sein. Super, ich wecke mal wieder alle. Durch das Milchglas sehe ich das ein Schatten die Treppe runter kommt. Ich höre wie sich der Schlüssel im Schloss umdreht und die Türe einen Spalt aufgeht. Zum Glück ist es Kaida. Sie schaut mich etwas verwirrt aber auch müde an. Sie macht die Türe weiter auf. Ihre Haare zu einen Zopf zusammen gebunden. Sie trägt ein Top und einen Jogginghose.  

Ein kleiner Hund kommt rausgerannt und bellt mich immer noch an. "Aus", sagt Kaida scharf zu ihrem Hund. Er hört sofort auf mich anzubellen. "Ist was passiert?", fragt sie besorgt. "Ähm.... Nein....", fange ich an. Ich fahre mir nervös durch meine Haare. "Ich weiß nur nicht wie ich hier wieder rauskommen. Da wollte ich fragen ob ich hier übernachten kann.", rede ich weiter. Kaida legt den Kopf etwas schräg und überlegt. Doch auf ihrem Gesicht ist die Besorgnis gewichen dafür muss sie jetzt grinsen. Denkt wahrscheinlich was für ein Idiot ich bin. "Ja kannst du", sagt sie schließlich und macht die Tür auf damit ich reinlaufen kann. "Du kannst auf dem Sofa schlafen, dass ist gerade frei.", sagt sie und zeigt mit der Hand auf die Tür neben mir. Ich mache sie auf und sehe gleich das Sofa, ich laufe darauf zu und stelle meine Tasche darauf.

"Ich bringe dir noch eine Decke und ein Kissen. Willst du was trinken?", frägt sie mich. "Erst mal danke das ich hier schlafen kann. Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?", antworte ich ihr. Sie nickt und verlässt den Raum. Ich wende mich meiner Tasche zu. In ihr sind noch meine normale Sachen. Ich trage immer noch meine verschwitzten Sportsachen. Eigentlich wollte ich mich noch im Club duschen aber dann kam Alexa und dann konnte ich nicht mehr. Die Tür geht wieder auf und herein kommt Kaida mit einem Glas Wasser und einem Stück Papier.

Sie reicht mir das Glas, unsere Finger streifen sich. Kaida zieht ihre Hand schnell zurück und schaut verlegen auf den Boden. Ich nehme einen Schluck aus dem Glas. Sie reicht mir den Zettel und versucht jeglichen Körperkontakt zu vermeiden. Ich nehme das Papier und schaue darauf. "Was ist das", frage ich verwirrt. Auf dem Zettel stehen Zahlen und Buchstaben. "Das ist unser WLAN-Code. Wie du wahrscheinlich schon mitbekommen hast gibt es hier kein Netz. So kannst du jemand bescheid geben wo du bist", erklärt sie mir. Ich lache kurz. "Ja das habe ich schon mitbekommen das hier kein Netz ist. Danke für den Code.", sage ich lachend. Sie muss auch lachen. Ihr lachen ist wunderschön.

Gerade will sie wieder gehen. Ich räuspere mich. Sie dreht sich zu mir. "Ich weiß ich habe schon zu viel von dir verlangt. Aber könnte ich mich bei euch duschen. Ich hatte im Club nicht mehr die Gelegenheit.", frage ich zögernd, ich merke aber das meine Wangen etwas rot werde. "Ähm... Ja.....Klar....", stottert sie vor sich hin. Sie ist echt süß wenn sie so stottert. Ich nehme meine Sachen und folge ihr. Sie zeigt mir wo das Bad ist und wo ich die Handtücher finde. Ich schenk ihr ein lächeln wodurch sie rot wird.

Als ich im Bad alleine bin ziehe ich meine Sachen aus und gehe unter die Dusche. Anschließend ziehe ich mir nur eine Jeans an. Gerade als ich aus dem Bad komme höre ich wie sie mit jemanden redet. Wahrscheinlich mit ihrer Mutter. Ich höre nur Bruchstücke. Von Alexa ein Freund......Tom..........schläft heute hier...... Schnell laufe ich Richtung Wohnzimmer wo das Sofa steht. Gerade als ich die Tür aufmachen will kommt Kaida mit einer Decke und einem Kissen die Treppe runter. Sie sieht mich wie ich Oberkörper frei vor ihr stehe.

Ihr Blick ist fest auf mich gerichtet läuft aber weiter. Dabei merkt sie nicht das was auf der Treppe liegt. Gerade als ich was sagen will stolpert sie über den Gegenstand. Schnell laufe ich an das Ende der Treppe und fange sie auf. Ich halte sie fest in meinen Armen. Sie schaut mich geschockt an. Ich kann sie noch nicht loslassen also verharre ich einige  Sekunden so. Sie räuspert sich. Mein Zeichen sie wieder los zu lassen.

Verlegen drehte ich einen Schritt zurück. Sie geht an mir vorbei mit rotem Kopf und legt die Sachen auf das Sofa. "Also nochmal gute Nacht", sagt sie immer noch schüchtern. "Schaf gut", sage ich und schon ist Kaida aus dem Zimmer verschwunden.

Ich setze mich auf das Sofa und gebe den WLAN-Code in mein Handy ein. Sofort gehe ich auf den Chat von Alexa.

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now