Kapitel 24

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Ich schleiche noch mal aus dem Bad zu meinen Schrank. Schnell schau ich zu Liam der immer noch in meinem Bett schläft. Ich nehme mir ein paar Klamotten raus und verschwinde wieder im Bad.

Dort dusche ich mich und trockne mich ab. Ich ziehe einen schwarze Jeans und einen schlichte weiße Bluse an.

Fertig für die Beerdigung.
Packe ich das heute? Wer wird alles da sein? Verwandte habe ich keine. Meine Großeltern sind schon gestorben.

Nun gehe ich wieder ins Zimmer. Es kommt ein verschlafen "Guten Morgen" aus meinem Bett. "Morgen", sage ich grinsend zurück.

Langsam setzt sich Liam auf. Seine schwarze Haare stehen in alle Richtungen. Er streckt sich und steht auf. Nachdenklich schaut er mich an. "Schaffst du das?", fragt er. "Ich bin mir da nicht sicher", antworte ich ehrlich.

"Ich muss mich erst noch fertig machen. Bleibst du solange in deinem Zimmer?" "Ich gehe in den Speiseraum und essen eine Kleinigkeit" "Ok. Ich hole dich dann dort ab.", sagt Liam und geht aus meinen Zimmer.

Ich schließe meine Tür ab und laufe zum Speisesaal. An dem Tisch wo ich letztes Mal war sind die Jungs wieder. Ich hole mir einen Tee und einen Apfel und setzt mich zu ihnen dazu. "Guten Morgen", sage ich fröhlich. Obwohl ich nicht fröhlich bin. Wieso kann ich nur Liam meine Gefühle offen zeigen?

"Guten Morgen", kommt von ihnen zurück. "Was war gestern Nacht bei dir los?", fragt Leo. Shit! Hat man es gehört? "Ich hatte eine Albtraum der schlimmsten Art", beantworte ich seine frage. "Tut mir leid. Hat sich echt schlimm angehört.", sagt er mitfühlend. Ich nicke kurz und esse meinen Apfel weiter.

Kurz drauf sehe ich das Liam zu uns kommt. Liam trägt einen schwarzen Anzug, er passt perfekt. Er begrüßt seine Freunde und schaut mich dann an. "Kommst du?" "Ja" Ich habe jetzt schon eine Kloß in meinem Hals. Wie soll ich dann die ganze Beendigung überstehen?

Mit zitternden Beinen stehe ich auf. Die Jungs stehen auch auf. Erst da merke ich das sie auch eine schwarzen Anzug tragen.

Die Beerdigung

Es haben sich schon viel vor der kleine Kirche versammelt. Ich kenne keinen. Wahrscheinlich Kollegen von hier. Wir setzten uns nach ganz vorne in die erste Reihe. In der Reihe sitzen noch die Jungs, Sven, Liam und ich. Unbewusst hat Liam einen Arm um meine Taille gelegt und mich zu sich gezogen. Meine Augen füllen sich schon mit Tränen. Ich lege meine Kopf auf seine Schulter. Die Beerdigung hat noch nicht begonnen und schon weinen ich. Liam der Gentleman der er ist reicht mir ein Taschentuch.

Der Pfarrer hält eine schöne Predigt. Nun gehen wir raus, um die Särge in die Erde zu lassen. Ich stehe vor dem offenen Grab und versuche mit zitterten Händen eine Schaufel Erde reinzuwerfen.

Doch ich schaffe es nicht. Ich breche weinend zusammen. "Wieso tut ihr mir das an?", schreie ich mit erstickten Stimme. Liam nimmt mich hoch (Brautstyle) und trägt mich weg. Ich halte mich an seinem Hals fest und weine nur.

Er setzt mich auf einer Bank ab, hält mich nur im Arm und sagt nichts. Er weiß genau wann er was sagen muss und wann nicht. Langsam streicht er mir über den Rücken.

Nach einiger Zeit habe ich mich wieder beruhigt. "Ich habe dein Hemd nass gemacht", sage ich schluchzend. Liam muss nur lachen wodurch ich auch lachen muss. "Geht es bei dir wieder?", fragt Liam besorgt. Ich nicke nur. Doch als ich aufstehen will, geben meine Beine nach und ich lande in Liams Arme.

Eine Woche später.

Es ist eine Woche seit der Beerdigung vergangen. Es ist mal wieder Zeit in die Schule zu gehen. Ich stehe um 6:00 Uhr auf und mache mich für die Schule fertig. Anschließend gehen ich zu Sven seinem Büro. Ich klopfe an seine Tür an. Ein Herein kommt von innen heraus. Komisch das er schon da ist. Ich mache die Türe auf und gehe rein. "Guten Morgen, Sven", sage ich freundlich. "Morgen", antwortet er. Der hat ja schon eine gute Laune. "Kann ich meine Autoschlüssel haben. Da ich heute zur Schule gehen." Er kramt in seiner Schublade herum und holt meine Schlüssle raus. Er wirft mir die Schlüssel zu und widmet sich seiner Arbeit wieder.

Was hat er eigentlich für ein Problem mit mir? Ja gut ich habe ihn ein bis zwei Beleidigt, Liam habe ich auch beleidigt trotzdem ist er nett. Ist mir eigentlich auch egal. Heute sehe ich meine Freunde wieder.

Ohne mich zu Verabschieden gehe ich raus. Gerade als ich zur Garage gehen will, hält mich Liam auf. "Hast du nicht was vergessen?", fragt er grinsend. Ich schaue verwirrt an mir runter. Ich habe meine Schlüssel, mein Handy, meine Schultasche und mein Geldbeutel mit Führerschein. Immer noch verwirrt schüttle ich den Kopf. "Du hast mich vergessen. Ohne mich darfst du nicht gehen?", beantwortet er triumphierend seien eigen Frage. Hat heute wohl schon einen Clown gefrühstückt.

"Aber wir fahren in getrennten Fahrzeugen", ist meine Bedingung. Als er drauf antworten kann füge ich noch "Man muss ja nicht gleich sehen das wir uns kennen" hinzu. Er nickt nur. Der Clown ist wohl abgehauen. Ich will gerade loslaufen als Liam mich nochmal zurückhält. "Auf was für eine Schule gehst du eigentlich?" "Du machst Witze oder? Du must auf mich aufpassen aber weißt nicht auf welche Schule ich gehe?" Ich kann vor lachen nicht mehr. Der Tag fängt schon gut an. Beleidigt läuft Liam los. "Kommst du jetzt?", fragt er eingeschnappt. Beleidigte Leberwurst.

An der Schule

Auf dem Parkplatz erkläre ich Liam wo er hinlaufen muss. Anschließend gehe ich Richtung Klassenzimmer. Irgendwie tut mir Liam leid hätte er gewusst das ich auf eine Hauswirtschaftsschule gehe wäre er nie mitgekommen. Immer noch mit eine lächeln auf der Lippe stehe ich vor unserer Klassenzimmertür. Ich schaffe das.

Gerade als ich reingehen will höre ich im Flur Kaida, Anke und Nara reden. Ich drehe mich zu ihnen um und laufe etwas auf sie zu. Nara hat mich als erstes gesehen. "Alexa", schreit sie fast und läuft schnell auf mich zu. Kaida und Anke im Schlepptau. Wir umarmen uns. Kaida erwürgt mich fast. "Wo warst du?", fragen alle drei gleichzeitig. "Lange Geschichte. Komm gehen wir rein", weiche ich der Frage aus. Doch als wir loslaufen kommt gerade Liam mit unsrer Klassenlehrerin ums Eck. Das wird peinlich. "Alexa sind Sie auch wieder da?", fragt sie überrascht. "Klar. Ich vermisse diese Schule", antwortet ich so ernst wie möglich, aber mein Freunde können sich das lachen nicht verkneifen und schließlich muss ich auch lachen. Unsere Lehrer verdreht nur die Augen und geht mit Liam weiter.

Liam zwinkert mir noch zu und geht auch weiter. Ich verdrehen die Augen.  Anscheinend hat es keiner gesehen. Zum Glück. Auf diese Fragen habe ich keine Lust. "Wer ist das?", fragt Kaida neugierig. "Mund zu Anke sonst fliegen noch Fliegen rein.", sage ich lachend zu Anke. "Kommt lasst es uns rausfingen.", sage Nara. Seit wann so neugierig? Wir gehen ins Klassenzimmer. Was mich da erwartet hätte ich nie erwartet.

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now