Kapitel 59

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Ich richte mein Blick wieder nach unten. Wenige Sekunden später steht er neben mir. "Ich war hier schon lange nicht mehr", sage ich leise zu ihm. "Kann ich auch verstehen", antwortet er mir mitfühlend. "Ich wünschte der Himmel hat Besuchszeiten. Dann könnte ich meine Familie wieder besuchen  und ihnen sagen wie sehr sie mir fehlen.", kommt es leise von mir. Dabei läuft mir eine Träne die Wange hinunter. Immer mehr Tränen bahnen sich den Weg in ihre Freiheit. Liam legt seinen Arm um meinen Taille und zieht mich in einen Umarmung. Ich protestiere nicht dagegen da ich  seinen Halt gerade brauchen  umarme ich  ihn auch  und ziehe ihn noch näher an mich ran. Seinen Wärme spüre ich sofort und sie lässt mich entspannen. Ich schließe meinen Augen, ich höre seinen gleichmäßigen Herschlag. Ich habe das Gefühl es sind nur noch wir beide da. "Was ist nur aus uns geworden?", nuschle ich leise. "Wie meinst du?", frägt er. "Jede Unterhaltung endet bei uns in einem Streit?" "Weil wir beide Dickköpfe sind und das durchbringen wollen an das wir glauben." Kurz lache ich auf, löse mich aber nicht aus seiner Umarmung. "Davor haben mich meine Eltern in ihrem Brief gewarnt." "Das kann ich mir lebhaft vorstellen." "Außerdem danke nochmal für den Knutschfleck" Leicht drückt mich Liam von sich weg. Durch den Kragen des Pullovers hat er ihn wahrscheinlich noch gar nicht gesehen.

Leicht zieht er den Kragen nach untern und schaut es an. Dann fängt er an zu lachen. "Dein Mitgefühl ist ja erstaunlich.", sage ich lachend und stoße ihm leicht gegen die Brust. Ich lasse ihn los und gehe ein paar Schritte zurück.

"Eigentlich währe ich schon früher zu dir gekommen aber Sven ist mir über den Weg gelaufen.", fängt er an. Bei dem Namen läuft es mir kalt den Rücken runter. "Und?", frage ich desinteressiert. Ein leichtes lächeln huscht über seine Lippen. "Ich habe mich mit ihm darüber unterhalten das du wieder bei uns wohnst." "Du glaubst das will ich?", unterbreche ich ihn. "Sicher du bist nicht gerade scharf darauf mit Sven unter einem Dach zu schlafen aber es ist nun mal zur deiner Sicherheit. Er sieht es auch ein aber nur unter einer Bedingung" "Welche?" "Du musst dich bei Tiffany entschuldigen." "Und an diesem Punkt ist dein Plan gescheitert" " Das habe ich ihm mit anderen Worte auch gesagt" "Dann?" "So oder gar nicht. Du musst wissen sie ist eine seiner Lieblingsagentin." "Bevor ich mich bei ihr Entschuldige, wächst mir ein dritter Arm." "Nun ja, auch das habe ich irgendwie gesagt, bis auf den dritten Arm. Wiederwillig stimmt er dann doch noch zu." "Wow hätte ich nicht gedacht", sage ich überrascht.

"Langsam sollten wir mal wieder rein gehen", schlägt er nun vor. Ich nicke und gemeinsam gehen wir wieder zurück zum Haus. "Ich muss nochmal zum Club um mein Auto zu holen. Am besten frage ich Jim ob er mich fährt, dann kannst du dein Restrausch ausschlafen.", schlage ich jetzt vor. Liam wirkt gerade nachdenklich und nickt nur beiläufig.  Schweigend laufen wir weiter.

Im Haus höre ich schon bekannte Stimmen und im gleichen Moment kommt der ganze Haufen um die Ecke. Leo wollte gerade wieder weglaufen. "Leo ich habe noch ein Hünchen mit dir zu rupfen!", rufe ich ihm hinterher. Sofort bleibt er stehen und dreht sich zu mir um. Verwirrt schaut er mich an, auch die anderen schauen mich an. Ich gehe etwas auf ihn zu. "Dank dir gestern darf ich den Anfängern bei der Polizei Selbstverteidigung beibringen.", fange ich an. "Äh....", stottert er vor sich hin. "Herzlichen Glückwunsch somit kommst du mit mir  mit!", beschließe ich lächelnd. "Komm schon ich und die Polizei..." "Nichts da! Du kommst mit. Schließlich hast du mir die Suppe eingebrockt, nun löffelst du sie mit mir aus", sage ich mit fester Stimme und beende diese Diskussion. Leo merkt auch das ich von meinem Standpunkt nicht runter gehe. Er redet noch irgendwas vor sich hin und geht einfach weg.

Die Anderen schauen mich grinsend an. Da Jim auch gerade da ist fällt mir wieder meinen Frage ein. "Jim könntest du mich evtl. nachher nochmal zum Club fahren, ich habe da noch mein Auto stehen?", frage ich freundlich. "Klar kann ich schon machen", antwortet er mir,  schaut aber skeptisch zu Liam. "Könnt du  mich mitnehmen?", kommt es plötzlich von Vincent.  Jim nickt ihm zu.

"Wie heißt der Typ von gestern nochmal?", frägt Joel plötzlich neugierig. "Mike", antwortet ich. Im Augenwinkel erkenne ich das Liam sich total anspannt beim erwähnen des Namens. "Stimmt", kommt es von Joel. Liam läuft an mir vorbei wobei er mich unsanft anrempelt, doch statt sich zu entschuldigen läuft er einfach weiter. "Gott was hat der schon wieder?!", schnautze ich vor mich hin. Schnell verabschiede ich mich von den anderen und laufe Liam hinterher. Ich weiß nicht wer aber einer von den Jungs ruft mir noch hinterher ich solle sorgsam mit ihm umgehen. Was mir wiederum ein leichtes Lächeln auf die Lippen zaubert.

Ich laufe wieder zu Liams Zimmer. Wütend über ihn mache ich die Tür auf. Er steht mit dem Rücken zu mir am Fester und stützt sich mit den Händen am Fensterbrett ab.
Die Muskeln an seinem Rücken kommen zum Vorschein. Wenn er so dasteht hat es schon seine Reize! Konzentrier dich Alexa. Ermahne ich mich selber. Sein ganzer Körper ist angespannt. "Was sollte das gerade?", sage ich zu ihm mit noch einigermaßen ruhiger Stimme. Anscheinend hat er nicht mal mitbekommen das ich reingekommen bin da er zusammenzuckt. Es kommt keine Antwort von ihm was mich noch wütender macht. "Hallo ich rede mit dir!", schreie ich Liam fast an. Rückartig dreht er sich um und kommt auf mich zu. "Was willst du hören?", frägt er mich aufgebracht. "Ich will wissen was mit dir los ist?", wiederhole ich mich nochmal. "Es ist nichts" "Ja schon klar, deshalb bist du auch die ruhe selbst" "Okay, wenn du es unbedingt wissen willst, es ist wegen diesem Mike" "Wegen Mike bist du so aus der Fassung?" "Genau weil mir gerade klar geworden ist in welche gefährliche Lage ich dich gestern gebracht habe. Er hätte alles mit dir machen können und ich wäre nicht in der Lage gewesen dir zu helfen!" "Welche Lage?" "Du weißt schon. Er hätte dich .....", bricht er im Satz ab und fährt sich über sein Gesicht. Liam macht es immer wenn er angespannt ist. Also denkt er Mike wollte mir was antun. Es ist gar nicht gut wenn er so nach vor mir steht, ich schaue ihm in seine Augen, sein Blau ist noch heller wie sonst, es besteht höchste Gefahr sich darin zu verlieren. Für einen Moment entspannen sich seine Gesichtszüge doch schnell hat er sein Pokerface wieder drauf.

Angespannt wie vorher dreht er sich wieder zum Fenster. Der schöne Moment ist vorbei. Eine Traurigkeit macht sich in mir ungewollt breit, wo aber in Wut umschlägt. "Und deshalb behandelst du mich wie Dreck?", schreie ich ihn an. Wie vom Blitz getroffen dreht er sich wieder zu mir um. "Gott nein!", sagt er mit trauriger Stimme. Er kommt wieder näher doch ich hebe die Hand und gebe das Zeichen das er stehen bleiben soll. "Wieso dann", frage ich mit zittriger Stimme. "Weil,.....", fängt er an und bricht wider ab. Liam dreht sich wieder dem Fenster zu. "Weil was?", hake ich nach. "Vergiss es", sagt er durch  zusammengepresste Zähne. "Das gibt es doch nicht", schreie ich ihn an und fuchtel mit meinen Händen wild  herum. Doch das sieht er nicht. "Weist du was, du hast recht Vergiss es einfach", sage ich nur noch verletzt vom ihm und drehe mich um und merke das ich die Tür nicht geschlossen habe wodurch alle das hier mitbekommen haben wo vorbei gekommen sind.  Großartig!! Doch bevor ich rauslaufe drehe ich mich nochmal um. "Übrigens Mike ist schwul", kommt es von mir was mehr einem Flüstern gleicht. Ich drehe mich wieder um schlage beim rausgehen die Tür zu.........

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt