Kapitel 68

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Auffordernd schaut er mich an. Ich räusper mich kurz. "Kannst du mich zu dieser Adresse fahren, ich muss da noch was regeln", sage ich schließlich und reiche ihm den Zettel. Kurz mustert er den Zettel. "Zu Jack?", frägt er nachdenklich. "Du kennst ihn?" "Ähm... Ja. Ich hab dir doch von meiner Retterin erzählt. Das ist Lucy, seine Tochter", erklärt er. Entgeistert schaue ich ihn an. Lucy und ich sind sowas wie Schwestern wir kennen uns schon das ganze Leben, wir erzählen uns alles. Das hat sie aber nicht gesagt. "Du bist mit Lucy zusammen?" "Besser gesagt verlobt" "Bitte was?!", platzt es aus mir raus. Leicht geschockt schaut mich Logan an. "Sie kann sich auf was gespannt machen", sage ich wütend aber mehr zu mir selber. "Können wir bitte fahren", wende ich mich an ihn. Immer noch schaut er mich verwirrt an, fängt sich aber wieder und startet den Motor. Im Auto herrscht eine unangenehme Stille. Irgendwie muss ich auf andere Gedanken kommen, also schalte ich das Radio an. "Ich hab mal ne Frage", fange ich an und schaue zu Logan der seinen Blick von der Straße abwendet und mich anschaut. "Welche?" "Wieso hat mir Herr Weber gedroht obwohl ich freiwillig gekommen bin?", frage ich schließlich, immer wieder fragte ich mich das während dem Training. Logan konzentriert sich auf die Straße, ich muss zugeben er ist ein guter Fahrer. "Er wollte dir dadurch glaub zeigen das er immer was gegen die in der Hand hat. Aber du hast ihn ziemlich auflaufen lassen mit deiner Ansage. Ich weis auch nicht genau was das ganze Theater von ihm sollte.", sagte er ruhig. Er ist froh über den Themawechsel. "Stimmt das was man über mich erzählt?" "Was genau meinst du?" "Das Legenden-Ding" "Ja dort wirst du schon fast vergöttert", antwortet er und muss leicht schmunzeln. "Ich glaub das nicht", sage ich lachend. Nach guten 10 Minuten stehen wir vor Jack's Boxclub.

"Da wären wir. Bitte sei nicht zu streng mit Lucy.", kommt es von Logan bittend. "Ich versuche ihr nicht den Kopf runter zu reißen versprechen kann ich aber nichts.", sage ich leicht lächelnd zu ihm. Er erwidert das lächeln . Zum Abschied umarmen wir uns noch. "Bis nächste Woche.", ruft er mir noch hinterher bevor ich die Autotür schließe. Ich winke ihm noch zu und gehe zum Eingang des Clubs. Um diese Zeit ist eigentlich niemand er außer Jack da.

"Jack", rufe ich durch die Halle. "Jack, wo steckst du schon wieder?", rufe ich weiter und laufe bis in die Mitte der Halle. "Alexa, was machst du hier? Um diese Zeit?", frägt er mich verwirrt und kommt auf mich zu. "Ich suche dich", sage ich grinsend. Jack hat seine Brille auf wodurch er eher wie ein Anzugsträger in einem Büro ausschaut statt ein Boxlehrer. Wahrscheinlich macht er gerade seine Buchführung. Ich umarme ihn. "Und warum suchst du mich?" "Ich muss was mit dir besprechen.", sage ich mit ernster Stimme. "Dann komm mal mit", kommt es von ihm und gemeinsam gehen wir in sein Arbeitszimmer. Ich mache es mir auf der Couch bequem und strecke meine Füße aus. "So mit Ordnung hast du es auch nicht?", frage ich belustig und schaue auf die ganzen Zettel wo wild im ganzen Raum rumfliegen. "Das hat Ordnung", sage er gespielt ernst. Kurz lache ich auf. "Also was ist so wichtig das du noch um diese Zeit persönlich bei mir vorbei kommst?" "Ich hatte heute bei der Polizei so eine Art Selbstverteidigungstraining veranstaltet. Da habe ich eine Frau kennen gelernt. Sie ist wie ich früher gewesen. Schüchtern, kein Selbstbewusstsein und Angst. Ich habe ihr angeboten mal hier vorbei zu schauen und dann mit ihr zu reden und sie aufzubauen. Geht das in Ordnung?", erkläre ich Jack mein Vorhaben. Gespannt hört er mir zu und überlegt. "Es ist immer wieder interessant wie du andern versucht Mut zu machen, obwohl du selber am Abgrund stehst. Ich bewundere dich in der Beziehung wirklich. Du hast immer ein offenes Ohr für andere und versuchst immer alles zu tun um ihnen zu helfen. Klar geht es in Ordnung das sie zu uns kommt. Ich bereite ein wenig vor, dass können wir dann gemeinsam absprechen und du kannst es ihr dann zeigen.", antwortet er mit fester und ernster Stimme. Ich bin gerührt wie Jack über mich redet. "Danke", sage ich erleichtert. "Aber was machst du eigentlich bei der Polizei?", frägt er mich perplex. Verlegen kratze ich mich am Nacken. "Ich wurde dazu verdonnert. Mich hat man in einer Verkehrs Kontrolle beim zu schnell fahren erwischt. Dann hat das einen zum anderen geführt und schließlich musst ich das Trining machen", gestehe ich ihm. Jack lacht nur Kopfschüttelnd.  "Typisch Alexa", kommt es von ihm. Ich zucke nur unschuldig mit den Schultern.

"Wie heißt sie denn?" "Amy. Ich hab mit ihr aber ausgemacht sie soll mich vorher anrufen oder anschreiben damit ich bescheid weiß" Jack nickt zustimmend. "Wann kommst du mal wieder?", frägt er neugierig. "Wieso vermisst du mich?" "Auch, aber die Jungs fragen schon wo du bleibst, sie wollen mal wieder eine Herausforderung.", sagt er lachend. "Bald wieder", antworte ich ihm auch lachend. Mit dem Großteil der Boxer hier bin ich befreundet, sie sind alle wie eine große Familie für mich. "Da das geklärt ist werde ich jetzt gehen.", sage ich müde. Der Tag ist einfach zu anstrengend gewesen. "Soll ich dich fahren?", kommt es gleich von Jack. "Ne, passt schon ich rufe Liam oder Leo an. Einer von den zwei wird  mich schon abholen.", sage ich gähnend. Ich suche mein Handy und wähle die Nummer von Liam.

"Hallo?", höre ich seine tiefe Stimme sagen. "Ich bins Alexa. Könntest du mich bei Jack abholen?", frage ihn. Kurz ist es still. "Liam?", frage ich vorsichtig. "Äh.... Klar bin in fünf Minuten da.", antwortet er mir und schon ist die Leitung tot. Was ist mit ihm los? Verwirrt schaue ich auf mein Handy. "Alles in Ordnung?", kommt es von Jack. "Ja", sage ich nur knapp. Ich lege mich auf die Couch. Meine Augenlieder werden immer schwerer schließlich schlafe ich ein. Plötzlich spüre ich wie man mich hochlupft, doch ich bin zu erschöpft meine Augen zu öffnen. Eine angenehme wärme durchströmt meinen Körper. Ich kuschle mich näher an die Person ran. Doch dann verschwindet die wärme und mir wird es sofort kalt. Endlich schaffe ich es meine Augen zu öffnen. Nach ein paar mal Blinzeln sehe ich wo ich bin. Ich sitze in einem Auto. Langsam drehe ich meinen Kopf nach links und schaue geradewegs in Liams strahlend blau Augen.....

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now