Kapitel 12

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"Nein", schreie ich bis meine Stimme versagt. Tränen strömen mein Gesicht runter.

Mit all meiner Macht drücke ich mich vom Boden ab. Ich laufe wie auf Gummisohlen.

Mit langsamen Schritten nähere ich mich einem Krankenwagen.

Plötzlich spüre ich eine starke Hand auf meiner Schulter. "Sie dürfen nicht hier her!", sagt der fremde mit fester Stimme. Ich streife die Hand ab und laufe weiter.

Nun packt er mich mit festen Griff am Unterarm. "Bleiben Sie sofort stehen!" Er wird jetzt lauter. Ich bin wie in Trance. Mein Weg ist zu diesem Krankenwagen. Keiner kann mich daran hindern.

Ich ramm ihm meinen Ellenbogen in den Magen. Schlagartig lässt er los und geht zu Boden. Ich drehe mich nicht mal um, um nach ihm zu schauen.

Nun setzt ich meine Weg fort. Immer gerade Wegs auf den Krankenwagen.

Jetzt packt mich wieder jemand am Arm. "Haben Sie nicht genug?", frage ich genervt. "Sie dürfen nicht da hin!" Es ist nicht der von gerade eben. Ich trete ihm so fest wie ich kann auf den Fuß.

Auch er lässt mich los. Weiter geht's. Nun bin ich am Krankenwagen angekommen.

Was mich darin erwartet werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen. Es hat sich von der ersten Sekunde in mein Gedächtnis gebrannt.

Auf der Trage liegt meine Mutter. Leblos und blass. Das Gesicht eingefallen. Die Augen weit geöffnet jegliches Leben ist in ihne erloschen. In den anderen zwei Wägen liegen mein Vater und mein Bruder. Auch sie sehen so aus.

Ich Taumel rückwärts zurück und schüttele geleichzeitig meinen Kopf. "Nein, nein, nein,....", sage ich immer wieder werde dabei immer hysterisch. "Das kann nicht sein!! Das darf nicht sein!", schreie ich. Meine stimme versagt immer wieder zwischen drin.

Jetzt habe ich die Aufmerksamkeit vom mehreren Polizisten und Sanitäter geweckt. Ein Sanitäter kommt langsam auf mich zu. "Wer sind Sie?", frag er ruhig. Ist das sein scheiß ernst jetzt.

Wenn er es unbedingt wissen will. "Ich bin die Tochter. Das in ihren Wägen sind meine Eltern und mein Bruder.", schreie ich immer noch hysterisch.

Nun bleibt der Sanitäter wie angewurzelt stehen. "Beruhigen Sie sich erst mal" Dieser Satz musste ja kommen.

"Ich soll mich beruhigen!! Ist das ihr scheiß ernst!", schreie ich und wedle wild mit meinen Händen rum. Der Sanitäter will was sagen. "NEIN! Jetzt rede ich" unterbreche ich ihn. "Es ist ja das normalste auf der Welt das man seine Familie tot vorfindet. Sie haben recht wieso aufregen? Ist ja lächerlich! Haben Sie sich jemals zugehört? Dieser Satz "Beruhigen Sie sich erst mal" hat keinen Wert, im Gegenteil man wird noch wütender. Aber so unterbelichtete Amöben wie ihr welche sind verstehen das ja nicht. Ihr wahrt noch nie in so einer Lage. Klug daherreden ja das kann jeder! Meine Familie liegt da drinnen. TOT!!!! Ich kann nie wieder mit ihnen Reden, Streiten, Spaß haben oder von ihnen Ratschläge bekommen. Sie sind für IMMER weg. Ich habe keinen mehr. Aber ich muss mich ja beruhigen. Sie können mich mal kreuzweise!" Ich bekomme gerade eine riesen Panikattack.

Ich bekomme keine Luft mehr. Angsterfüllt versuche ich wieder Luft zu holen. Klopfe auf meine Brustkörper. Schnappartig versuche ich Luft zu holen. Tränen laufen ungehalten mir die Wange runter.

Nun kommen einige Polizisten auf mich zu und wollen mich festhalten. Durch die Enge bekomme ich noch mehr Panik.

Der einzige Weg mir wieder Platz zu machen, ist mich hier raus zu Boxen. Die ersten bekommen heftige Tritte in den Bauch zeitgleich fallen sie auch schon auf den Boden. Waschlappen! Was lernen die eigentlich? Wie man eine Teeparty plant?

Nun kommen noch mal zwei von vorne. Dadurch werde ich abgelenkt und merke nicht das nun mich zwei von hinten festhalten. "Lasst mich los! Ich Arschlöcher", schreie ich jetzt nur noch wütenderer. Ich winde mich, versuch aus den Lage irgendwie rauszukommen. "Lasst doch los", sage ich nur noch erschöpft und traurig. Ich weine nur noch. Was ich aber schnell aufhöre als ich sehe wie der Sanitäter auf mich mit einer Spritze zukommt. Wahrscheinlich ein Beruhigungsmittel.

Das hat auch noch gefehlt. "Wehe wenn Sie mir das Spritzten! Ich werde Ihnen sehr starke schmerzen zufügen.", drohen im nun. Es lässt ihn ziemlich kalt. Zwei halten einen Arm von mir. Ich versuche immer noch mich aus den "Klammeraffen" zu befreien.

Jetzt spüre ich ein brennen im meinen linken Arm. Der Idiot hat mir tatsächlich das Mittel gespritzt. Der Sanitäter grinst jetzt selbstgefällig das er es geschafft hat. Doch in dem Moment wo er vor mir steht gebe ich eine derartig Kopfnuss. Taumelnd läuft er rückwärts. Gleichzeitig ziehe ich ihm mit meinem Fuß einem von seinen weg. Nun fällt er hin. Achtung Baum fällt. Durch das Manöver konnte ich etwas nach vorne laufen und mit einem gezielten Tritt trete ich ihm auf sein Knie.

Das knacken kann jeder von uns hören. Der Sanitäter hält unter lauten schreien sein Knie. "Ich habe Sie gewarnt!", sage ich so kühl wie möglich. Den Polizisten ist der Schock in das Gesicht geschrieben.

Das Beruhigungsmittel setzt seine Wirkung ein. Das letzte was ich noch sehe und höre bevor ich einschlafe sind diese eisblauen Augen und die Stimme. "Wir müssen hier weg!" Die mir sehr bekannt vorkommt. Doch bevor ich darüber nachdenken kann wird alles schwarz.

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now