Kapitel 26

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"Was habt ihr von der anderen Klassen gehört?", frage ich nun etwas lauter. "Die Sache mit deiner Familie", antworten sie gemeinsam. Nein, Nein, Nein. Sie sollten es nicht so erfahren.

Langsam laufe ich nach hinten. Ich will weg hier. Doch Liam steht noch hinter mir. Mir steigen die Tränen in die Augen. Eine Träne läuft mir die Wange runter. Meine Freunde schauen mich verwirrt, enttäuscht und mitfühlend an. Ich muss hier weg. So schnell wie möglich. Ich bin noch nicht so weit es ihnen zu erklären.

Ich drehe mich um. "Kannst du mich durch lassen", frage ich Liam. Er sieht nun das ich weine. Er nimmt meine Hand. Was hat er vor? "Du musst mit ihnen reden. Ich bleibe bei dir." Aufmunternd lächelt er mich an. Er führt mich auf meinen Platz.

"Ja das stimmt mit meiner Familie.", sage ich mit zitternder Stimme, "Die Woche wo ich weg war habe ich alles Regeln müssen. Liam ist kein neure Schüler von einer anderen Schule sondern er ist wegen mir da. Sozusagen mein Bodyguard. Ich bitte euch das nicht weiter zusagen. Ich sage jetzt nicht alles da ich noch nicht so weit bin. Ich hoffe ihr versteht das." Oh mein Gott Alexa, das tut uns leid.", kommt es gleich von Kaida.

Alle Umarmen mich gleichzeitig. Der reinste Sauhaufen. Nach einiger Zeit trennen wir uns wieder. "Wer hat es eigentlich rumposaunt?", frage ich nun. "Eine aus der 10. Klasse", erwiderte  nun Anke. Anke hat eigentlich in jeder Klasse einen Informanten. Bestens Vernetzt. "Ich mach die Schlampe kalt", sage ich nun wütend. "Ruhig Brauner.", kommt es von Liam. Alle schauen nun zu ihm.

Hat er das gerade wirklich gesagt? Ich muss lachen und stoß ihn gegen die Brust. Er reibt sich gespielt schmerzend die Stelle. Nach und nach fangen alle an zu Lachen. Dann hören wir den Gong zur nächsten Stunde. Es kommen die anderen Mitschüler in die Klasse. Nun haben wir Ernährungslehre.

"Stellt die Tische auseinander wir schreiben ein Ex", verkündet unserer Lehrerin. Ein Stöhnen geht durch die Klasse. Wiederwillig rücken wir die Tische auseinander. Sie teilt uns die Arbeit aus.

Ich hocke Haareraufend vor der Arbeit. Ist mal eine Woche nicht da, schreibt man am ersten Tag wieder eine Ex. Großartig. Ich schreibe nur irgendwas auf das Blatt. Da mir nichts mehr einfällt male ich ein kleines Bild unten hin. Vielleicht gibt es eine extra Punkt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Alle haben die Arbeit abgegeben, stellen die Tische wieder richtig hin und fahren mit dem Unterricht fort. "Hast du was gewusst?", fragt Liam. "Nein. Dafür habe ich ein Bild gemalt." Liam schüttelt lachend den Kopf. Das war aber etwas zu laut. "Liam könne Sie mir die richtige Antwort nennen?", fragt meine Lehrerin und schaut ihn streng an. Ich verkneife mir das Lachen. Wo ist das Popcorn wenn man es mal braucht.

Liam schüttelt nur den Kopf und schaut auf sein Blatt. Die Stunden vergehen und wir haben Mittagspause. Gemeinsam gehen wir wieder in die Aula. Kaida, Nara und ich gehen noch schnell zum Bäcker. Liam bleit in der Aula. Den kürzen Weg schaffe ich auch ohne ihn.

"Wie bist du an ihn rangekommen?", fragt Nara neugierig. "An Liam? Er wurde mir zugeteilt.", erkläre ich kurz. Eigentlich war er für mich bestimmt. "Er schaut gut aus.", meldet sich nun Kaida. "Ja schon aber ich fange sicher nichts mit ihm an.", sage ich lachend. "Nun haben wir wirklich eine Jungen in der Klasse. Nicht so wie am Anfang wo wir dachten eine der neuen Schülerinnen wäre ein Junge die sich aber dann als Mädchen entpuppte.", sagt Kaida. Wir drei lachten den ganzen Weg.

Man habe ich sie  vermisst. "Habt ihr Interesse mal mit in die Boxclub zu kommen?", frage ich wieder ernst. "Klar!", kommt es gleich von beiden. "Wann?", frägt Nara nach. "Weiß noch nicht. Gebe euch aber rechtzeitig bescheid." Bei Bäcker kauft sich jeder was zum Essen, anschließend gehen wir wieder zu den Andern.

Während dem zurücklaufen werde ich noch darüber aufgeklärt was ich verpasst habe. Nicht besonders viel. Der normale Wahnsinn halt. Die Stunden vergehen nur schleppend. Nach Schulschluss verabschieden wir uns von allen.

Liam hat sich eigentlich gut integriert für den ersten Tag. Mal schauen wie lange er es mit Kaida und mir durchhält. Wenn wir zwei zusammen sind reden wir den größten Scheiß zusammen. Fangen über jede Kleinigkeit eine große Diskussion an, die meistes unentschieden enden oder damit das wir nur lachend abbrechen. Die anderen schütteln bei uns nur noch den Kopf.

Liam und ich machen uns auf den Weg zum Parkplatz. "Du hättest mich auch vorwarne könne!" reist Liam mich aus meinen Gedanken. "Wie bitte?", frage ich nach. "Du hättest ein Wort sagen können das du auf diese Schule gehst. Ich habe keine blassen Schimmer um was es hier geht.", klärt er mich auf. "Ach so. Du musst es aus meiner Perspektive sehen. Ich finde es lustig.", sage ich belustigt. Liam stoßt mich von der Seite an. "Ich aber nicht!", sagt er ernster. "Nächstes mal kläre ich dich ausführlich auf. Lege die Baupläne und Namenlisten aller Schüler und Lehrer vor. Sowie Fluchtwege und Verkehrsanbindungen.", sage ich auch ernster. Ohne noch was drauf zu antworten laufen wir neben einander her. Ist er etwa sauer?

Wir sind wieder daheim. Ich gehe in mein Zimmer, werfe meine Schultasche in die Ecke und lege mich auf das Bett. Irgendwo hier liegen doch meine Kopfhörer. Nach intensiven suchen finde ich sie schließlich. Schließe sie an mein Handy an und höre Musik. Ich liebe Lieder mit Bass oder die 90er. Klassiker halt. Ich werde durch das Vibrieren meines Handys geweckt. Bin wohl eingeschlafen, war ein harter Tag.

Ich schaue auf mein Handy wer mir geschrieben hat. Als ich den Namen lese muss ich grinsen.

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now