Kapitel 72

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Immer noch in Liams Perspektive

Wie versteinert stehe ich da und schaue auf das stehengebliebene Auto vor mir. Mit dem rechten vorderem Kotflügel ist Alexa in die Bande gefahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzt ich mich endlich in Bewegung und renne auf Alexa zu. Die Jungs sind auch wie in Trance und kommen etwas langsamer hinter mir her. Als ich nach genug an dem Auto war sehe, dass Alexa Bewusstlos im Sitz sitzt. Zum Glück hat sich der Wagen nicht so gedreht das er auf ihrer Seite zum stehen gekommen ist, da sich ein langes Metallteil in den Innenraum gebohrt hat. Ich versuche die Türe zum Öffnen, was aber nicht klappt, da sich alles verformt hat. Endlich sind auch die Jungs da und helfen mir die Türe zu öffnen, schließlich funktioniert es doch. Behutsam entferne ich den Gurt und lupfe Alexa raus, wobei ich ihren Kopf so gut es geht stabilisiere. "Sie muss sofort zum Arzt", sagt Jim. Das weiß ich auch. Alle zusammen laufe wir auf das Wohnhaus zu. Alexa bewegt sich keinen Millimeter, sie atmet nur ganz flach und langsam. Wie konnte ich nicht hier sein? Ich muss doch auf sie Aufpassen.

Alexas Perspektive

Wo bin ich? Was ist passiert? Langsam öffne ich meine Augen. Der Raum ist abgedunkelt und meine Augen gewöhnen sich schneller an das Licht. Mein Kopf fühlt sich an als würde er gleich explodieren. Was ist passiert??? Ich schließe meine Augen noch mal und versuche mich zu erinnern. Das letzte was ich weiß ist das ich ungebremst auf die Bande zusteure und schließlich mit einem lauten Knall da stehen bleibe, durch den Aufschlag bohrte sich ein Metall durch den Innenbereich und stoppte kurz vor mir, dann war auch schon alles Schwarz. Vorsichtig öffne ich nochmal meine Augen und schaue mich ein wenig um. Da sehe ich Liam in einer Ecke sitzen und besorgt mich anschaut, wahrscheinlich hat er noch nicht mitbekommen das ich aufgewacht bin. "Li...", fange ich an aber meine Stimme versagt. Hat er es überhaupt gehört? Sofort springt er auf und kommt auf mich zu und nimmt meine Hand. "Alexa, Gott sei dank", kommt es besorgt von ihm. "Wo bin...", versuche ich es noch mal doch ich bin noch zu schwach. "Ganz ruhig, du bist in deinem Zimmer. Du warst fast 2 Stunden bewusstlos.", erklärt er mir mit ruhiger Stimme. Diese Stimme so tief und fest, ich könnte stunden lang ihm zuhören. Meine Gedanken schweifen mal wieder ab. Bitte was ich war 2 Stunden bewusstlos? Erst jetzt wird es mir klar. Langsam versuche ich mich aufzusetzen. "Bleib liegen", befiehlt er mir schon fast. Ich lege mich wieder zurück in das Bett. Liam schnappt sich einen Stuhl, setzt sich zu mir an Bett und nimmt wieder meine Hand in seine. Seine Hand ist um einiges größer wie meine aber sie ist angenehm warm. Wieder durchflutet die Wärme meinen ganzen Körper und ich fühle mich sicher bei ihm.

"Ruh dich aus", sagt er leise und die Müdigkeit gewinnt wieder die Oberhand. Ich schlafe wieder ein. Ausgehruht wache ich auf. Die Kopfschmerzen sind weg und Liam ist auch weg. Wo ist er? Langsam richte ich mich auf und setzt mich hin. Erst jetzt bemerke ich, dass ich eine Halskrause trage. Nun versuche ich aufzustehen und zum Bad zu laufen. Ein Schwindelgefühl macht sich in mir breit, nur wenn ich mich abstütze kann ich einigermaßen gerade laufen. Endlich im Bad angekommen stelle ich das Wasser am Waschbecken an. Ich spritz mir das kalte Wasser ins Gesicht, danach bin ich etwas wacher. Wo ist Liam? Ich stelle das Wasser ab und verlasse das Bad. So schnell es geht ziehe ich mir ein paar Schuhe an, schnappe mir meine Schlüssel und verlasse mein Zimmer. Mit bedachten Schritten laufe ich durch den Gang zu Liams Zimmer das nur ein paar Türen weiter ist. Zaghaft klopfe ich an, doch sie ist abgesperrt. Also laufe ich weiter zum Speisesaal. Auch da ist er nicht. Wo ist er? Da ich mich in diesem Haus nicht besonders gut auskenne laufe ich eigentlich Orientierungslos durch die Gänge. Nach ein paar Minuten komme ich in den Außenbereich. Ein großer Garten erstreckt sich vor mir. Keinerlei Blumen oder sonstige Dekoration sehe ich, nur einen großen Pool in einer Ecke des Gartens. Denn könnte ich auch mal benützen, währe sicherlich gut für meine Muskeln. Doch auch hier keine Spur von Liam. Das gibt es doch nicht, der kann doch nicht vom Erdboden verschwunden sein. Suchend drehe ich mich um und gehe wieder in das Haus zurück. Vielleicht ja noch im Keller.

Im Keller unten höre ich eine Stimme. Liam? Ich bin noch zu weit weg um die Stimme jemanden zuordnen zu können. Immer näher laufe ich auf den Raum zu. Hoffentlich ist es Liam, ich hab nämlich keine Lust auf eine Schnitzeljagt durch das Haus zu machen. Vor dem Raum erkenne ich das es der Trainingsraum ist, die Tür einen Spalt geöffnet. Mit einer Hand drücke ich die Türe weiter auf und sehe, dass Liam an einem Boxsack boxt. Zunähst bleibe ich im Türrahmen stehen und beobachte ihn dabei. Er steht mit dem Rücken zu mir. Unter dem Shirt sehe ich seine Muskeln arbeiten, ich könnte ihm stundenlang zuschauen. Plötzlich hält er in seiner Bewegung inne. Liam dreht sich um und schaut mir direkt in die Augen. Keiner Sagt oder macht was. Er ist etwas außer Atem und sein Shirt klebt ihm am Körper, wodurch die Muskeln noch besser zu erkennen sind. Reiß dich zusammen Alexa und sag was, irgendwas!! "Ich habe dich gesucht", durchbreche ich die Stille. Ich laufe auf ihn zu um nicht durch den ganzen Raum zu schreien. Liam zeiht sich die Boxhandschuhe aus und kommt auch näher auf mich zu. "Ist was passiert?", frägt er besorgt und mustert mich aufmerksam. "Du warst vorhin einfach weg" "Du hast ziemlich fest geschlafen und ich musste etwas Luft ablassen." Ich lege den Kopf etwas schief und schaue ihn fragen an. "Das auf der Teststrecke hätte nicht passieren dürfen. Ich hätte da sein müssen", kommt es von ihm. Schnell gehe ich noch etwas auf ihn zu und lege eine Hand auf seine Arm. Mit gesenkten Kopf steht er vor mir. Macht er sich wirklich selber Vorwürfe das ich zu blöd war Auto zu fahren? "Sag sowas nicht! Ich war selber schuld, ICH habe die Kontrolle über den Wagen verloren", sage ich mit fester Stimme. Nun schaut er mich an. "Aber....", fängt er an. "Kein Aber! Das war nicht deine Schuld!", unterbreche ich ihn schroff.

"Komm lass uns nach oben gehen. Hier unten ist es zu kalt für dich", sagt er besorgt. Ich nicke und gemeinsam gehen wir wieder in mein Zimmer. Wir reden noch über dies und das. Ich erzähle ihm von meiner Schnitzeljagt durchs Haus, wobei er so sehr lachen muss das er einige Minuten braucht, um sich wieder zu beruhigen. Langsam wird es draußen schon dunkel. "Wie schaut es eigentlich mit dem Pool aus. Ist der für jeden zugänglich?", frage ich ihn neugierig. "Ja der ist für alle. Wieso?" "Vielleicht gehe ich heute noch baden", antworte ich ihm. "So so", kommt es grinsend von Liam. Ich stoße ihn gegen den Arm und muss lachen.

Nachdem Liam gegangen ist suche ich mein Bikini. Ein lächeln liegt auf meine Lippen als ich ihn gefunden haben. Es ist ein einfacher blauer mit weißen Punkten. Den habe ich damals gekauft als ich mit Tom, seiner Schwester und seinem Vater in einem Spontanurlaub gefahren bin. Ich hatte nichts vorbereitet, sie standen einfach vor meiner Tür und nahmen mich mit. Gemeinsam fuhren wir an die Nordsee. Tom kam da auf die glorreiche Idee in der Nordsee zu baden. Ich hatte natürlich nichts dabei, Tom und ich suchten einen aus und seit dem habe ich ihn. Es war eine unvergessliche Zeit.

Im Bad ziehe ich mich schnell um, die Halskrause lasse ich noch dran, dann schnappe ich mir ein Bademantel und ein Handtuch. Auf direkten Weg gehe ich zum Pool. Doch dann sehe ich das schon jemand im Pool ist. "Darf ich reinkommen?", frage ich vorsichtig........

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now